Wie redet Gott zu den Menschen?
Gott redet in 7 Phasen.
Einteilung der Phasen nach E.W. Bullinger.
Zum Inhaltsverzeichnis
Agenda:
A 1. Wie Gott redet.
A 2. Graphik 1, Gott redet in 7 Phasen. Überblick.
A 3. Die Phasen 1 - 4.
A 4. Begann an Pfingsten die Gemeinde? (Phase 4)
A 5. Ein dreifacher Auftrag für Paulus. (Phase 4 und 5)
A 6. Der Unterschied von Volk und Nation. Wer sind die Nationen?
       Die Fülle der Nationen. LAO`S - Ä`ThNOS ;  Volk - Nation (Joh 11,50).
A 7. Nation - Nation - Nation, 3 Bedeutungen. 
A 8. Die Nationen für seinen Namen.
A 9. Ein Haufen von Nationen aus Jakob.
A 10. Israel und die Leibesgemeinde.
A 11. Erstlinge für den Christus und das Weib des Christus (Graphik).
A 12. Doppelbedeutungen.
A 13. Die Fülle der Nationen. Auslegung zu Rö 11,25.
A 14. Der große Einschnitt mit Apg  28. Gefängnis in Rom, die Gemeindebriefe  beginnen mit Epheser.
         Der Doppeldienst des Paulus.
A 15. Petrus und Paulus, eine Zeit des Übergangs.
A 16. Phase 5 - 7 + 8.
A 17. Die Bücher des NT und ihr vermutliches Erscheinungsjahr.
A 18. Anhang. Auslegung zu verschiedenen Stellen.

A 1. Wie Gott redet:
1.  Zu den Vätern (direkt).
2.  Durch die Propheten.
3.  Am Ende dieser Tage (damals) im Sohn.
4.  Durch die, die gehört haben was der Sohn verkündigt.
5.  Durch Paulus.
6.  Durch Johannes (Offenbarung).
7.  Durch den Messias (Zukunft).

Gott hat in einer 6-fachen Weise geredet, bzw. wird in einer 7. Weise reden.
Alles läuft in dieser Schöpfung in einer Siebenheit ab. Siehe: Die Zahlensymbolik in Band 3.

Psalm 50,1+7

Hebr 1,1-3   Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat; Gottes Reden in die richtige Zeit stellen. Dies gilt auch für die Botschaft des Paulus.
Es folgen zwei Negativbeispiele in der Verkündigung, was den Zeitpunkt betrifft:
Jes 14. Ganz Jes 14 ist für die Zukunft geschrieben (besonders Vers 12, ist noch nicht geschehen, siehe auch Band 1 Seite 15). Oder der Begriff:  „Vor Grundlegung der Welt“, welche Welt ist gemeint? Wir leben heute auf der 2. Erde. Richtig ist hier: Vor dem Herabwurf des Kosmos (Urerde, 1.Erde), das bedeutet einen anderen, viel früheren Zeitpunkt. Oder nach Langenberg: Vor Niederlegung des Weltfundaments.
Wenn wir Gottes Reden verstehen wollen, müssen wir es in die richtige Zeit stellen, d.h. 2.Tim.2,15 beachten (richtig schneiden).
Jeder will ein treuer Knecht sein und behauptet, dass er richtig schneidet. Aber jeder schneidet das Wort auf seine Art, aus seinem Verständnis heraus.
Trotzdem ist das nicht immer alles falsch, weil Wort Gottes auf verschiedenen Ebenen seine Bedeutung hat. Gott wird jeden individuell, in der Erkenntnis weiterführen, damit er das richtige Schneiden, so wie es 1.Tim 2,15 meint, lernt. Diesem Wachstumsprozess sollte sich jeder Gläubige stellen. Nur so führt ihn Gott in der Erkenntnis seiner Heilswege weiter. Gottes Reden ist so vollkommen wie seine Taten. Dazu zählen auch die Gerichte Gottes, weil sie zu Gottes Zielen hinführen. Auch die Leiden.
Ps 111,2-3 Groß sind die Taten des HERRN, zu erforschen von allen, die Lust an ihnen haben. Majestät und        Pracht ist sein Tun, seine Gerechtigkeit besteht ewig.
Ps 111,10  Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang: eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben. Sein Ruhm besteht ewig. In Ps.44,3 lesen wir von den großen Erstattungstaten Gottes an sein Volk.
 Du, du hast mit deiner Hand Nationen ausgetrieben (entrechtet), aber sie hast du eingepflanzt, Völkerschaften (Volksstämme) hast du Schaden zugefügt, aber sie hast du ausgebreitet. Siehe auch den Bericht „Jesus Christus und Christus Jesus“ in Band 1.

A 2. Wie Gott redet! (Siehe Graphik, klicke hier)
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat, Hebr 1.1-2. So wie in Gottes Schöpfung alles in Siebendheiten abläuft, kann auch das Reden Gottes in folgende sieben Gruppen eingeteilt werden (Einteilung der Phasen nach E.W.Bullinger):
 
 

A 3. Die Phasen 1 - 4 im Überblick.

Phase 1: Gott spricht direkt zu einzelnen Menschen. Dazu gehört das 1. Buch Mose. Der Beginn der  Menschheit.

Phase 2: Gott redet durch menschliche Vermittler (Propheten) zum hebr. Volk. Dazu gehört das 2. Buch Mose, das ganze AT u. Mt 1,1 - 3,12. Gott redet durch die Propheten und nicht direkt durch Priester. Gott redet zu den Vätern. Alles für die Gemeinde nehmen bedeutet „Synkretismus“ (Vermischung), dadurch ist der „Antisemitismus“ (Antijudaismus) entstanden.

Phase 3: Gott redet durch den Sohn. Hebr 1,2.  Die Botschaft vom Reich.
Dazu gehört das Reden Jesu in 3 1/2 Jahren Erdenzeit und die 4 Evangelien.

Den größten und rechten Propheten hat Gott schon in 5Mo 18,15 angekündigt:
5Mo 18,15   Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.
5Mo 18,18   Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde.

Nachdem der Sohn vom Geist gesalbt wurde, hat er die Botschaft des Vaters verkündigt.
Lk 4,18-21  «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden,  auszurufen ein ange- nehmes Jahr des Herrn.»
Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.

Siebenmal erklärt Jesus, dass er das redet, was der Vater ihm sagt:
1. Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat (Joh 7,16).
2. „...wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich“ (Joh 8,28).
3. „... warum glaubt ihr mir nicht? Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte; ihr hört darum nicht, weil ihr nicht von Gott seid“ (Joh.7,46-47).
4. „Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot  gegeben, was ich tun und reden soll“ (Joh 12,49).
5. „Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke“ (Joh 14,10).
6. „Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat“ (Joh 14,24).
7. „Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben...“ (Joh.17,8).

Siebenmal bestätigt der Herr Jesus, dass Gott der Vater selbst durch ihn redet, wie er zuvor durch die Propheten geredet hat. Deshalb entsprach alles vom ersten bis zum letzten Wort der göttlichen Weisheit. Trotzdem hat ihn die Menge des Volkes und besonders deren Führer nicht verstanden.
Schon die ersten überlieferten Worte von dem zwölfjährigen Jesus waren göttlich. In Luk 2,49 antwortet er seiner Mutter: „Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist? Und seine letzten Worte waren ebenfalls göttlich, als das Werk des Vaters (Ps 40,8-9) ausgeführt war: „Es ist vollbracht“ (war vollendet).
 

Jesus hatte 4 große Themen:
1. Die Proklamation des Königreiches, beginnend mit Mat 4,12 und endend mit Mat 7. Die Worte in diesem Abschnitt beziehen sich auf das Königreich und nicht auf unsere heutige Zeit oder etwa die Leibesgemeinde.
2. Die Person Jesus selbst. Es beginnt mit seiner Bezeichnung als Herr (Mat 8,2+6+8+9) und als der Menschensohn (V.20). Alle seine Worte von Mat 8,1 bis 16,20 zeigen, dass er ganz Gott und gleichzeitig ganz Mensch war.
3. Die Zurückweisung durch sein Volk Israel, Mat 16,21-20,34 „...und die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11) „Seit der Zeit fing Jesu an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse...“
4. Die Ablehnung und Zurückweisung des Königreiches. Es beginnt mit Matt. 21,1 und endet mit 26,35. Alle Gleichnisse dieser Zeit beziehen sich auf die kommende Phase, in der das Königreich ausgesetzt sein wird, weil es abgelehnt wurde.

Diese 4 Themen sind die zentralen Themen der vier Evangelien und wiederholen sich 4 mal:
Matthäus, Markus, Lukas, die 3 Synoptiker und Johannes als Übergang zum paulinischen Evangelium.
(Siehe auch: Die 4 Evangelien in Band 2)
 4 = die Zahl der Erde.   Matthäus    Markus  Lukas Johannes
1. Das Königreich: Verkündigt.   4,12-7,29   1,14-20   4,14-5,11  1,35-4,54
2. Der König: Seine Person verkündigt.  8,1-16.20  1,21-8.30 5,12-9,21 5,1-6,71
3. Der König: Endgültig abgelehnt.  16,21-20,34 8,31-10,52 9,22-18,43 7,1-11,54a
4. Das Königreich: Ablehnung u. Aussetzung. 21,1-26,35 11,1-13,37 19,1-22,38 11,54b-17,26
Evangelium vom Reich - Himmelreich 29x nur in Mat. Gnade erst in Johannes.

Phase 4: Gott redet durch die, die es gehört haben was der Sohn verkündigt hat. Hebr 1,2-3. Zu dieser Phase gehört die Apg., die allgemeinen Briefe und die Paulusbriefe, die in dieser Zeit geschrieben wurden (Frühbriefe). Wobei die Früh- und Spätbriefe nicht nur einer Phase zugeordnet werden können (Überlappung).
Schon vor Pfingsten hatte er den Jüngern seinen Geist gegeben, Joh 20,22, empfangt den Heiligen Geist. Jesus hauchte in sie HL Geist (hebr. nöschamah, gr. psyche). Nur an dieser Stelle ist von einer Geistseele (nöschamah) die Rede. Pfingsten geschieht!  Ein gewaltiges Wunder vor den Augen des ganzen Volkes. Begriffe: Alles Fleisch = zuerst von Israel. Ganze Erde (äräz), äräz hat mehrere Bedeutungen:
Materie Erde, die ganze Erde, ein Bereich (z.B. Land Mesopotamien) oder ein Acker. Bei diesen absoluten Begriffen (alles - ganze) muss jeweils aus dem Kontext ermittelt werden, was mit diesen Begriffen gemeint ist. Alles oder alle Nationen, ist (sind) nicht immer absolut alles (alle).

Die Pfingstpredigt des Petrus: In den letzten Tagen seinen Geist auf alles Fleisch.

Zu wem redet eigentlich Petrus in seiner Pfingstpredigt? Die Regentschaft beginnt mit diesem Haus Juda. Juda wird zuerst genannt, sie sind noch nah, sie sind noch sein Volk. Danach redet er zum Hause Israel. Später geht es umgekehrt, zuerst wird Haus Israel, nur durch Glauben und ohne Gesetz gerettet. Danach, nachdem die Juden eifersüchtig auf die abtrünnigen Brüder wurden, werden auch sie gerettet. Dann wird die Hütte Davids wieder aufgerichtet. Dies ist die Reihenfolge, die schon Jesus andeutet, indem er sagt: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gekommen (vorerst), doch dann für alle am Kreuz gestorben und auferstanden. 2,36: Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig.......(die ganze Wohne Israels - Baader). Hier ist mit Haus Israel ganz Israel gemeint. Begriffe: „Haus Israel“ bedeutet vor der Teilung ganz Israel (12) und nach der Teilung meistens nur die 10 Stämme (Nordreich), wobei auch hier aus dem Kontext zu klären ist, ob sich auf Jakob, der den Namen Israel bekam und für die 12 steht, bezogen wird und damit ganz Israel gemeint ist.

Die 2. Predigt des Petrus: Männer von Israel was verwundert ihr euch....
ihr habt den Gerechten verleugnet... aber Gott hat ihn aus den Toten auferweckt.

Die Brautgemeinde.
Es war die Zeit der Zeichen und Wunder. Diese Zeit kommt mit dem Millennium noch einmal. Es war nicht die Zeit der Leibesgemeinde (nach außen). Die Zahl der Jünger (Nachfolger, Lernende) in Jerusalem mehrte sich. 1) Sinngemäß ist dieser Vers so zu übersetzen: Petrus der Felsige, er ist ein Teil von dem Felsen Christus. Auf den Christus wird die Gemeinde erbaut und nicht auf einen Menschen, der selbst Teil dieses Felsens ist. Dieser Felsen Christus zog schon mit Israel durch die Wüste.

A 4. War Pfingsten die Zeit des Beginns der Gemeinde, der Kirche, oder der Leibesgemeinde?

Im weiteren Verlauf der Apg.: A 16. Die Phasen 5 - 7 + 8 im Überblick.

Phase 5: Vom Geist der Wahrheit durch Paulus, dem Gefangenen Christo Jesu. Die Botschaft von der Leibesgemeinde - Christus in uns.

Siehe hierzu die Artikel A5 bis A15.
Die erweiterte Botschaft des Paulus, 7 Gemeindebriefe
(Die 7 Sendschreiben sind dem nicht gleichzusetzen, sie handeln von Werken    und sind der Brautgemeinde damals und in der Zukunft gesagt).
Eine Botschaft, die nur Paulus gegeben war: mitgestorben, mitbegraben, mit auferstanden, mit verherrlicht, versiegelt und in die Himmelswelt versetzt. Christus spricht:
Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.  Johannes 14,26.
Der Heilige Geist wurde den Jüngern und der Urgemeinde (Brautgemeinde) in verschiedener Weise sichtbar gegeben:

1. Am 1. Tag der Woche kam Jesus zu ihnen und sprach: Empfangt Heiligen Geist, oder, empfangt Geistseele (das Wort für Geistseele kommt nur an dieser Stelle vor). Damit wurde der glimmende Docht zum göttlichen Lebensflämmlein. Was Adam nach dem Sündenfall weggenommen wurde (Lebensodem - neschama), kehrte zurück und sollte nun weiter wachsen, Joh 20,19.

2. Vor Jesu Himmelfahrt fordert er seine Jünger auf, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, damit sie mit Heiligem Geist getauft werden, Apg 1,4-5. Obwohl ihnen Jesus schon die Geistseele durch Anhauchen gegeben hatte, sollten sie noch mit dem Heiligen Geist erfüllt werden (Wachstum).

3. Am Fest der Pfingsten wurden sie alle mit Heiligem Geist erfüllt, Apg 2,2-4.

4. Als die Ersten als Urgemeinde (Brautgemeinde) einmütig beisammen waren und zu dem Herrscher von Himmel und Erde beteten, wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt, Apg 4,23-31.

5. Als welche aus Samaria das Wort Gottes angenommen hatten, sandten sie Petrus und Johannes dorthin, welche ihnen die Hände auflegten und sie Heiligen Geist empfingen, Apg 8,14-17.

6. Petrus bezeugt in Jerusalem, dass er mit den 3 Männern in Cäsarea war und dass der Heilige Geist auf die Gemeinde gefallen ist, genau wie am Anfang auf die Jünger. Als sie das hörten, sagten sie: Dann hat Gott also auch den Nationen (Israel- Nationen) die Buße gegeben zum Leben, Apg 11,15-18.

7. Für die letzten Tage ist verheißen, dass er seinen Geist auf alles Fleisch der Söhne und Töchter Israels geben wird, Apg 2,17; Hes 36,27.

8. Die Leibesgemeinde ist auch mit seinem Geist erfüllt, den sie aber für andere unsichtbar, als Einzelpersonen, bekommen haben. Die Leibesgemeinde läuft auf der unsichtbaren, verborgenen Linie und Israel auf der sichtbaren Linie. Das hängt mit den unterschiedlichen Aufgaben für Himmel und Erde zusammen.

Ab wann gibt es nun die Leibesgemeinde?
Schon vor dem Herabwurf des Kosmos.

Phase 6:  Durch seinen Knecht Johannes, Off 1,1-2.
6 = der Mensch im Gericht. Die Offenbarung mit den 7 Sendschreiben (den  Gemeindebriefen der Braut) und den 3 x 7 Gerichten.
Zu den Gerichten, die zur Zielerreichung in Gottes Heilsgeschichte dienen, gibt es  in Off 5,12 und 7,12: Ein siebenfaches Amen.
Die Offenbarung handelt von „den letzten“ Tagen, „dem Tag des Herrn“. Es wird Johannes gezeigt „was geschrieben“ ist, das gewisslich geschehen soll. Daniels Volk und nicht die christliche Kirche oder Gemeinde ist das Thema der Apokalypse. Auch Daniel wurde der Blick in diese Phase geöffnet und so schreibt er uns von der 70. Jahrwoche und in Kap.12 von der Bedrängnis dieser letzten Zeit. Auch Jesus spricht in Matt 24 von der Drangsal, wie sie von Anfang der Welt  bis jetzt nicht gewesen ist.

Von E.W. Bullinger wurde schon 1904 in seinem Buch „Die Apokalypse“ begründet, dass eine Auslegung der Off. auf die Leibesgemeinde heilsgeschichtlich nicht möglich ist (nur seelsorgerlich).
Zitat: Die Offenbarung ist eng verbunden mit dem AT. Dies zeigen auch die Verweise im NT auf das AT. In Matthäus finden wir 92 Verweise und in Hebräer 102. Beide Bücher stehen in besonderer Weise mit Israel in Beziehung. Dagegen finden wir in der Offenbarung 285 Bezugnahmen auf das AT. Damit ist es offensichtlich, dass die Apokalypse einen besonderen Bezug zum AT und damit zu Israel hat. Die Leibesgemeinde ist nicht Gegenstand alttestamentlicher Weissagungen, was auch für die Apokalypse zutrifft. Zitat Ende.
Die Verbindung zwischen 1.Mose und der Offenbarung ist sehr ausgeprägt. Das 1.Buch Mose zeigt den Anfang und die Offenbarung zeigt das Ziel der Heilsgeschichte Gottes.
In 1.Mose sehen wir die erste Schöpfung und hören die Geschichte des Fluches, der über alles Geschaffene kam; die Offenbarung berichtet, wie der Fluch aufgehoben und eine neue Schöpfung eingeführt wird. In 1.Mose hören wir von Satans erster Empörung, in der Offenbarung von seiner letzten Empörung.

Die Gerichte der Off. haben jedoch nichts mit seiner Leibesgemeinde zu tun und sind eine ganz andere Heilsphase. Wer die Sendschreiben auf die Gemeinde auslegt, was seelsorgerlich möglich ist, der vermischt jedoch einiges in Gottes Heilsgeschichte.
Wir wollen den Anfang (1.Mose) und das Ziel ( Offenbarung) betrachten. Der Höhepunkt liegt aber dazwischen und wird durch Paulus vertreten. Nur durch den Christus, Haupt und Glieder, wird das ganze All ins Leben gezeugt. Die einzelnen Phasen und die Mittler, durch die Gott spricht, sind nur Mittel zum Zweck, um das Ziel Gottes zu erreichen. Gott wird sein alles in allem. Es geht um Gottes Herrlichkeit und Gottes Fülle, zu der er alle gebrauchen will. Was Gott will, das tut und erreicht er auch. Wäre es nicht so, dann wäre Gott der Verlierer und der Mensch verloren.

Zukünftiges Heil für Israel und Juda
Nach allen Gerichten hat Israel eine wunderbare Verheißung, die ganz bestimmt eintreffen wird. Dann wird sich der Christus, Haupt und Glieder, wirklich freuen, weil eine neue, große Heilszeit angebrochen ist.

   Hier ein Vergleich zwischen beiden Büchern aus: Die Apokalypse von E.W. Bullinger Mai 1904:
 
1. Mose
Offenbarung
Die Schöpfung der Erde (1,1)
 Das Vergehen der Erde (21,1)
Sonne, Mond und Sterne zur Regierung der Erde (1,14-16) Sonne, Mond und Sterne in Verbindung mit dem Gericht über die Erde (6,12; 8,12;16,8)
Die Sonne, um den Tag zu regieren (1,16)  Es bedarf keiner Sonne mehr (21,23)
Die Finsternis wird Nacht genannt (1,5)  Keine Nacht mehr (22,5)
Die Wasser Meer genannt (1,10)  Das Meer ist nicht mehr (21,1)
Ein Strom zum Segen der Erde (2,10-14)  Ein Strom für die neue Erde (22,1-2)
Der Mensch nach dem Bilde Gottes (1,26)  Der Mensch beherrscht durch Satan (13,1 ff)
Das Eindringen der Sünde (3)Die Verfluchung (3,14+17)Der Tod dringt ein (3,19)  Fortgang und Ende der SündeKein Verbanntes mehr (22,3)Der Tod wird nicht mehr sein (21,4)
Der Mensch von Eden ausgetrieben (3,24)  Der Mensch wieder eingesetzt (22)
Der Baum des Lebens bewahrt (3,24)  Anrecht an dem Holz des Lebens (22,14)
Kummer und Leiden dringen ein (3,17)  Kein Kummer mehr (21,4)
Nimrod, ein großer Empörer, ein heimlicher Widersacher Gottes ist der Gründer Babylons (10,8-10)  Das Tier, der große Empörer und Widersacher, lässt Babylon von neuem aufblühen (13,18)
Eine von Gott gesandte Flut, die ein gottloses Geschlecht verderben soll (6-9)  Eine Flut von Satanas, um ein auserwähltes Geschlecht zu verderben (12)
Der Bogen als Zeichen von Gottes Bund mit der Erde (9,13)  Der Regenbogen zeigt Gottes Gedenken an seinen Bund mit der Erde (4,3; 10,1)
Die gegen Abrahams Volk verbündeten werden besiegt (14)  Die gegen Abrahams Samen Verbündeten werden besiegt (12)
Heirat des 1. Adam (2,18-23)  Hochzeit des letzten Adam (19)
Für Abrahams Sohn Isaak wird eine Braut gesucht und gefunden (24)  Dem Sohne Abrahams wird eine Braut bereitet und zugeführt (19,9) Siehe Mat 1,1.
Gott sendet seinem Volk 2 Engel (19)  Gott sendet seinem Volk zwei Zeugen (11)
Die Herrschaft des Menschen hört auf, und die Macht Satans beginnt (3,24)  Satans Herrschaft endet, der Mensch wird wieder in seine Herrscherrecht eingesetzt (22)
Sonne, Mond und Sterne in Verbindung mit Israel (37)  Sonne, Mond und Sterne wieder in Verbindung mit Israel (12)
Darum ist die Gemeinde Christi Jesu nicht im1. Buch Mose vorgebildet. 1) Darum ist die Gemeinde Christi Jesu nicht in der Offenbarung zu suchen.1)
Gott hat die Offenbarung mit dem 1. Buch Mose verbunden und der Mensch verbindet sie mit den Briefen des Paulus bzw. der Gemeinde. Eine heute weitverbreitete Vermischung.
1) Eine seelsorgerliche Auslegung ist jedoch für alle möglich. Die ganze Schrift hat uns etwas zu sagen.
 

Phase 7:   Das „vielfach und auf vielerlei Weise“ wird mit der Wiederkunft Jesu vollendet.

Phase 8:    Auf der neuen Erde ein neues Reden Gottes.
   8 = Erneuerung, Auferstehung, Neuanfang mit neuem Himmel und neuer Erde.
         Bis Gott sein wird, alles in ALLEN und ALLEM, 1Kor  15,28b.

Literaturhinweis: Heilsgeschichtliche Entwicklung im neuen Testament. Von E:W:Bullinger.
Im Eigenverlag von Manfred Mössinger Titusweg 1,  D-76307 Karlsbad.