Vers 25 beginnt mit: ...ein Teil von Israel
ist verstockt bis dahin, dass die Vervollständigung der Nationen hineinkomme,
so (auf diese Art und Weise) wird ganz Israel gerettet.
Hier ist der verstockte Teil von Haus Juda
gemeint. Haus Israel ist nicht verstockt, sondern abgefallen, es hat
den Scheidebrief bekommen und ist deshalb nicht mehr „Mein-Volk“. Bei der
Füllezahl der Nationen geht es um diesen abgefallenen Teil. Es geht
um das LO-AMI, das „Nicht-Volk“, die verlorenen Schafe des Hauses
Israel, oder die wilden Ölzweige. Dieser Teil Israels wird durch die
Gnade zuerst zurück gebracht und dadurch wird Haus Juda zur Eifersucht
gereizt. Nach dem Kreuz geht es nicht mehr nach Gesetz, sondern allein
nach Gnade. Dieses müssen viele Juden und Christen erst noch lernen.
Haus Juda wurde zuerst die Botschaft der Erlösung
verkündigt, sie sind ja noch sein Volk, Apg 13,46. Aber die Führer
des Volkes lehnten diese Botschaft ab und verfolgten Paulus, Apg 13,50.
Dann ging die Botschaft auch zu dem anderen Teil Israels, an Haus Israel,
an die verlorenen Stämme. An den Teil, der nicht mehr sein Volk ist,
es aber wieder werden soll. Dieser Teil wird jetzt als die Nationen
für seinen Namen bezeichnet, als sein Volk können sie zur
Zeit nicht mehr bezeichnet werden, da sie den Scheidebrief bekommen haben.
Durch den Vermehrungssegen über Ephraim kann der Begriff „Nationen“
heute ganz weit gefasst werden. Es ist eine Fülle von Nationen. Damit
wird das Heil schon heute fast weltweit angeboten.
Dadurch, dass Haus Israel unter die Gnade
kommt, wird Haus Juda zur Eifersucht gereizt, bis endlich beide Häuser
unter der Gnade wieder vereinigt sind. Siehe die 2 Hölzer in Hes.37,15-28.
Durch die Abtrünnigkeit von Haus Israel wird Gottes Verheißung
nicht ungültig, Rö 11,29.
Die große Wende war die Auferstehung
und Himmelfahrt Jesu. Vor dem Kreuz war es den Juden verboten, in die
Städte der Nationen zu gehen. Diese hatten das Gesetz Moses abgelehnt.
Vor dem Kreuz ging es aber nur nach Gesetz. Auch den Jüngern hat Jesus
verboten dorthin zu gehen. Nach dem Kreuz war es dann anders und Gott musste
Petrus mit einem dreimaligen Zuruf dazu bringen, in die Städte der
Nationen zu gehen (das Tuch mit den unreinen Tieren, Apg 10,11 ff). So
schreibt dann Petrus seinen ersten Brief an die Fremdlinge in der Zerstreuung,
und Jakobus auch an die 12 Stämme in der Zerstreuung, und Paulus geht
ebenfalls zu Juden und Nationen. So wird die neue Botschaft vom Kreuz von
allen an alle Israelis gebracht.
Für Paulus tritt dann eine Wende in
Rom im Gefängnis ein, Apg.28. Als er einen Tag lang den Juden
die Botschaft des Mose und der Propheten, auf der Basis von Kreuz und Auferstehung
erklärt hat, und es großen Wortwechsel unter den Juden gab und
sie dann weggingen, sagte Paulus: So sei euch kund, dass dieses Heil den
Nationen gesandt ist, sie werden hören, Apg 28,28.
Auch viele Römer, mit Ausnahme der Juden,
zählten zu den Israel-Nationen. Paulus selbst hat sich dazu gezählt,
Gal 3,14 (Nationen - wir). Paulus war Jude (seine Mutter) und Römer
(sein Vater war Hellene).
Paulus schreibt seinen 1. Gemeindebrief,
den Epheserbrief. Jetzt bringt er eine Botschaft, die nur er geoffenbart
bekam und die nicht Teil der 12 anderen Apostel war: mitgestorben, mitbegraben,
mitauferstanden, in die Himmelswelt gesetzt und herrlich gemacht in Christus.
Jetzt wird die Herausrufung der Erstlinge, für seinen Leib, in der
Verkündigung sichtbar.
Die Leibesgemeinde ist natürlich
vor ganz Israel fertig und bei ihrem Herrn. Sie steht außerhalb der
oben gegebenen Erklärung. Sie hat nur auf der fleischlichen Linie
etwas mit der irdischen Linie Israels zu tun, trotzdem gehört sie
zu dem selben Christus und damit zur Zentralregierung für das ganze
All. Auch sie wird aus den Nationen für seinen Namen und aus Haus
Juda herausgerufen.
Israel gehört zur Regierung unter
dem Thron David für diese Erde. Siehe Psalm 89 4-5 und 28-37.
So wie der Sohn das tut, was der Vater ihm sagt, so wird Israel, als Weib
des Christus, das tun, was der Christus (Haupt und Glieder) ihm sagt.
Obwohl es bei den beiden Linien, Leibesgemeinde
und Israel als Weib des Christus, um unterschiedliche Aufgaben geht, nur
deshalb gibt es zwei Linien, sind sie in dem Christus miteinander verbunden
und in den Augen Gottes eine große Heilseinheit aus Gnaden, nicht
mehr unter Gesetz und aus Werken. So dürfen wir das Wort wörtlich
nehmen: Alle die glauben sind Abrahams Nachkommen
und Samen.
Der Scheidebrief verbot es der Frau, einen
anderen Mann zu heiraten. Deshalb kann Haus Israel erst wieder heiraten,
wenn die jüdischen Bedingungen des Scheidebriefes erfüllt sind.
Diese besagen, dass die Frau wieder heiraten darf, wenn der Mann gestorben
ist. Ihr Mann, Jesus Christus, war gestorben, aber auch auferstanden. Deshalb
kann sich nun erfüllen, was in Hosea 2,21-22 steht:
Und ich will dich
mir verloben in Ewigkeit und Gerechtigkeit, und in Recht und in Gnade und
in Erbarmen, ja in Treue will ich dich mir verloben; und du wirst den Herrn
erkennen.
Weiter mit Phase 4, Petrus und Paulus: Die Botschaft des Petrus und des Paulus
bis Apg.28 unterscheiden sich kaum.
Paulus ging immer in die Synagogen und sprach:
Ihr Männer von Israel. Apg 13,16. Paulus beschnitt den Timotheus wegen
der Juden, nicht weil er oder Timotheus unter dem Gesetz standen. Es
ging ihm um seine Brüder. Um Jakob, um ganz Israel. Für seine
Brüder hätte er alles gegeben, auch sein Leben, Rö 9,1-5.
Petrus und Paulus gehen zu den Juden, dann
zu ganz Israel.
Petrus hatte Probleme mit den Fernen,
mit denen aus den Nationen. Apg 10,11: Deshalb zeigt ihm Gott das
Tuch mit den unreinen Tieren, die er schlachten soll. Nachdem Petrus 3x
angesprochen wurde, hatte er verstanden und ging mit den 3 Männern
nach Cäsarea, was normalerweise kein Jude durfte.
Apg 10,28 Und er sprach zu ihnen:
Ihr wisst, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist,
sich einem Fremdling anzuschließen oder zu ihm zu kommen; und mir
hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen.
Jesus hatte es damals auch den Jüngern
verboten (geht nicht zu den Nationen), aber jetzt war es anders, der Zaun
war abgebrochen. Petrus spricht zu den Söhnen Israels, den
Nationen, und sie bekommen den Heiligen Geist und die aus der Beschneidung,
die mit ihm waren, waren außer sich.
Apg 10,36 Das Wort, das er den Söhnen
Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigte durch
Jesus Christus - dieser ist aller Herr.
Apg 10,42 Und er hat uns befohlen, dem
Volk zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er
der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist.
Petrus erklärt ihnen sein Vorgehen: Auf einmal bekommt das Erlösungswerk
einen ganz breiten Raum. Dem ganzen Volk Israel wird diese Botschaft angeboten.
Apg 11,18 Als sie aber dies gehört hatten,
beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott
also auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben.
Apg 13,4b ... so wenden wir uns zu den Nationen.
Jesaja: Jes 57,14 Und er sagt: Macht Bahn,
macht Bahn! Bahnt einen Weg! Beseitigt <jedes> Hindernis aus dem Weg
meines Volkes!
Es ist von seinem Volk die Rede, den Fernen
und Nahen.
Jes 57,18-19 Seine Wege habe ich gesehen
und werde es heilen. Und ich werde es leiten und ihm Tröstungen
gewähren und seinen Trauernden die Frucht der Lippen schaffen.
Friede, Friede den Fernen und den Nahen! spricht der HERR. Ich will
es heilen.
Die Fernen, das Nichtvolk,
die wilden Ölzweige, Haus Israel.
Vor dem Kreuz verbot Jesus den
Jüngern, in die Städte der Nationen zu gehen. Es ging nach Gesetz
(Reichsevangelium), und die Nationen hatten kein Gesetz mehr. Nach dem
Kreuz war das Gesetz durch Jesus erfüllt und die Jünger bekamen
den Auftrag, zu den Nationen zu gehen. Jetzt ging es ohne Gesetz, nur aus
Gnaden, und weil die Nationen nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz standen,
konnte bei ihnen als erste die Gnade wirksam werden. Zuerst die 10, dann
die 2 Stämme, zuerst Haus Israel, dann Haus Juda und damit wird die
ganze Hütte Davids wieder aufgerichtet (Apg 15,7,14,16,17).