17. Gott arbeitet
von Anfang an in 2 Linien und in einer Zweiheit.
Das Ziel dieser Arbeitsweise ist die
Vollendung des Alls.
Ps. 8,1 Jehova, unser Herr, wie herrlich
ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt
hast über die Himmel! {And. Üb.: mit deiner Majestät die
Himmel angetan hast}
Im Anfang war nur Gott, der Vater, der ewig
Seiende. Dann lesen wir in Ps.2,7: „Mein Sohn bist du, heute habe ich dich
gezeugt“. Ab jetzt gibt es eine Zweiheit, Vater und Sohn.
Was jetzt kommen sollte, wollte Gott nicht alleine machen, deshalb hat
er sich einen Helfer, einen Sohn, gezeugt. Trotz dieser Zweiheit
sind sie eine wesensmäßige Einheit.
Aus dieser Zweiheit,
Vater und Sohn, entstand die Schöpfung. Gott hat den
Bauplan zusammen mit dem Sohn gemacht. Joh.1,1-5. Das Wort, die Rechnung,
der Logos.
Gott hat diese ganze Fülle, die Schöpfung,
samenmäßig in den Sohn gelegt.
Aus dem Sohn sollte die ganze Schöpfung
ins Dasein treten.
Dazu wurde der Chronos geschaffen. In
diesem Zeitablauf tritt die Schöpfung nach und nach in Erscheinung.
Pred.3,15 und 1,9. Die ganze Schöpfung war im Sohne fertig, deshalb
konnte er die Leibesgemeinde schon vor dem Herabwurf des Kosmos erwählen.
Die Schöpfung wird von dem göttlichen, dem weiblichen Teil, geboren.
Der Sohn ist dem Vater gegenüber der weibliche Teil, den Geschöpfen
gegenüber aber der männliche, der zeugende Teil, der Christus.
Dieses göttliche Prinzip finden wir weiter
bei den Menschen und bei den Heilsorganen (Gemeinde und Israel).
Vater und Sohn waren immer eine Einheit. Bei
den Geschöpfen ist das anders, durch die Teilung fehlt jedem Teil
etwas, eben der andere Teil. Teilung ist Minderung. Bei Gott und seinem
Sohn war es keine Teilung, sondern wesensmäßige Zeugung. Auch
die Geschöpfe Gottes sollen mit ihrem Schöpfer eine Einheit werden.
Denken wir an die Hochzeit des Lammes. So wird sich eine Zweiheit immer
ergänzen und zu einer Einheit führen.
Wenn wir von 2 Heilslinien und 2 Bereichen
sprechen, sogar von einer unterschiedlichen Botschaft, müssen wir
das immer in der göttlichen Einheit sehen.
Es bringt keine Frucht, wenn wir uns darüber
streiten, ob es ein unterschiedliches Evangelium gibt. Unsere Meinung ist
eigentlich nicht gefragt, sondern die Aussage der Schrift.
Wenn ich in Galater 2 lese, daß es ein
Evangelium der Beschneidung und eines der Unbeschnittenheit gibt, dann
darf ich hier wohl einen Unterschied erkennen. Ich darf aber auch erkennen,
daß es 2 göttliche Segensströme sind, genau zugeschnitten
für seine 2 Heilsorgane.
Wenn ich bereit bin, das Wort so stehen zu
lassen wie es da steht, sind manche vermeintlichen Widersprüche im
Wort aufgelöst. Doch sehr oft wird das Wort relativiert und unserem
Gottesbild, das nicht immer stimmt, angepaßt.
Wir merken es oft nicht, so sehr sind wir
in der zum Teil falschen Tradition verhaftet. Deshalb möchte ich einmal
etwas über die grundsätzlichen Prinzipien Gottes sagen. Gott
hat eine Ordnung, an die er sich auch hält.
Die 2 Linien sehen wir schon im 1. Vers
der Bibel. Siehe Nr. 12, Punkt 1-3.
Die Ursünde geschah im Himmel.
Damit wurde auch die Urerde ins Chaos gerissen. Später erfolgte der
Sündenfall auch auf der Erde. In beiden Bereichen geschah Abfall von
den göttlichen Ordnungen.
Um die gefallene Schöpfung wieder
ins Leben zu führen, hat er sich Werkzeuge geschaffen. Sie sollten
seine Gehilfen in der nun folgenden Heilsgeschichte sein. Der Sohn wollte
dies nicht alleine tun.
Er schuf den Menschen in seinem Bilde,
in seinem Plan. Adam. Doch es war nicht gut, daß der Mensch Adam
alleine war. Gott wendet das gleiche Prinzip, wie bei sich selbst an, und
gibt Adam eine Gehilfin, Eva. Jetzt war auch beim Menschen eine
Zweiheit gegeben. Eine Zweiheit, in der die Wiederbringung der
Schöpfung ablaufen sollte. Bis heute beweist der Ablauf der Heilsgeschichte,
daß es so ist.
Man spricht auch von der Mutter Erde,
die all die Pflanzen hervorbringt. So ist die Erde der weibliche Teil
und Gott der zeugende Teil, der alles erst einmal in die Erde sät,
damit es aufgehen kann. So sehen wir in der Zweiheit auch immer einen männlichen
und einen weiblichen Teil.
Dies geht bis in die 2 Heilsorgane. Der Christus,
der Mann und Israel, die Frau, das Weib des Christus. Doch die Menschen,
die Werkzeuge Gottes, sie fallen in Sünde und sind selbst erlösungsbedürftig.
Deshalb gibt Gott seinen Plan nicht auf. Aber er macht erst einmal nur
mit einigen weiter. Er trifft eine Auswahl.
Bei dieser Auswahl wird wieder deutlich,
daß es um 2 Bereiche geht. 2 Bereiche, die durch eine Zweiheit
bedient werden sollen. 2 Bereiche = Engel und Menschen.
1. Die Erwählung
vor Grundlegung der Welt. Die Leibesgemeinde, der Mann, Eph.1,4;
Joh.17,24.
2. Die Erwählung
von Anbeginn der Welt. Israel, das Weib, Matt.25,34; Off.13,18;
17,8.
Wieder das gleiche göttliche Prinzip.
Er gibt dem Mann eine Gehilfin, dem Bräutigam die Braut, Israel.
Beide haben unterschiedliche Aufgaben.
Genau wie in der menschlichen Ehe. Der Mann, der Christus (Haupt und Glieder)
hat Aufgaben mit zeugendem Charakter für „ta panta“, das ganze All.
Die Frau, das Weib des Christus, hat Aufgaben mit gebärendem Charakter
für die Völker. Was der Mann zeugt, soll die Frau in mütterliche
Betreuung nehmen.
Diese Zweiheit von Mann und Frau wird heute
in Frage gestellt. Unterschiede von Mann und Frau werden nicht mehr akzeptiert.
Göttliche Ordnungen sind nicht mehr gefragt. Feminismus, Homo-Ehe
und andere Ereignisse sprechen eine deutliche Sprache. Und die Kirchen
sind zum Teil Steigbügelhalter für die Politiker, die diese Ideen
durchsetzen wollen. Erinnert uns das nicht an Sodom und Gomorra?
Auch der moderne Turmbau zu Babel ist heute
schon weit gediehen. Die Menschen tun es, um mit der Götterwelt in
Verbindung zu treten (Esoterik, Spiritismus, Okkultismus heute). Aber Gott
wird antworten, das wissen wir ganz genau aus seinem Wort. Er wird diesen
Turm zerschlagen. Nehmen die Gerichte nicht schon zu? Doch für die
Menschen sind es nur Naturkatastrophen. Wenn wir dies alles sehen, sagt
uns das Wort: Erhebet eure Häupter, ja freuet euch trotzdem, denn
der Herr ist nahe. Freuen können wir uns aber nur, wenn wir das Ziel
kennen. Freude in unserer Welt ist nur noch vom Ziel her möglich.
Und Gott möchte, daß wir uns freuen und deshalb will er uns
in seinem Wort das Ziel zeigen.
Die Erwählung Israels begann mit
Abraham. Abraham ist ein Symbol
für 2 Linien. Für die Linie der Unbeschnittenheit (Glaube) und
für die Linie der Beschneidung (Gesetz). Glaubenslinie und Gesetzeslinie.
Gemeindelinie und Reichslinie. Linie der Werke und Linie des Glaubens.
Abraham wird für beide Linien im
NT zitiert. Siehe Paulus und Jakobus. In Bezug auf die Gerechtigkeit
beziehen sich beide auf Abraham, aber mit einer unterschiedlichen Botschaft,
(Glaube und Werke) einmal wird der Glaube betont und einmal die Werke.
Eph.2,8-9; Röm.4,2-3; Hebr.11,31 und Jak.2,14; 2,20-21; 2,25.
In Jes. 51,1-2 lesen wir, daß die
Linien ab Abraham aus einer Zweiheit stammen. Höret auf mich,
die ihr der Gerechtigkeit nachjaget, die ihr Jehova suchet! Blicket hin
auf den Felsen (Abraham), aus dem ihr gehauen, und auf die Höhlung
der Grube (Sara), aus welcher ihr gegraben seid. Blicket hin auf Abraham,
euren Vater (gezeugt), und auf Sara, die euch geboren hat; denn ich
rief ihn, den einen, {Eig. Als einen od. als einzelnen; vergl. Hes. 33,24}
und ich segnete ihn und mehrte ihn.
Wie treten die Heilslinien in Erscheinung?
a. Obwohl als Zweite erwählt, tritt die
israelitische, abrahamitische Heilslinie mit Abraham als erste in Erscheinung.
b. Die erste Heilslinie (Erstlingsleib)
tritt als zweite mit Paulus in Erscheinung.
c. Dann wird Israel zurückgestellt
und die Leibesgemeinde nimmt als Erste die Arbeit auf.
d. Hier wird ein weiteres göttliches
Prinzip sichtbar. Erste werden Zweite und umgekehrt. Es erinnert an Jakob/Esau
und das Kreuzen seiner Hände, als er Ephraim vor Manasse setzte.
Dieses göttliche Prinzip sehen wir
bei der Segenslinie von Abel bis Christus. Kain-Abel; Ismael-Isaak;
Esau-Jakob; Manasse-Ephraim; Shela-Tamar. Und aus der Tamar-Linie kommt
David und Jesus. Mit der Wahl dieser Abstammungslinie, die durch Hurerei
Bestand hatte, nimmt Jesus den Letzten, einfach alle, mit in sein Erlösungswerk.
Jesus will sie alle, nicht nur einen Überrest. Mit einem Überrest
fängt er an. Doch dieser Überrest ist die Garantie für
die Masse, für alle. Abraham ist diese Garantie für die
Völker, Röm.11,16. Die ganze Heilslinie Israels läuft unter
anderem wegen der Völker ab. Und die Völker haben es nicht begriffen
und werden gegen sein geliebtes Volk ziehen und Krieg mit ihnen führen.
Doch wer den Sieg davonträgt, das steht schon heute fest. Gott sagt
es uns in seinem Wort. Alle können es lesen, aber nur wenige verstehen,
obwohl es ganz einfach geschrieben ist.
Das 2. und 3. Kommen des Herrn, 2. und
3. Advent. Jetzt geht es wieder in der Reihenfolge der Erwählung.
Zuerst kommt die Auferstehung und Entrückung
seiner Erstlinge (2. Advent). Danach kommt der Herr als König und
Bräutigam zu seiner Braut, zu Israel. Sie erkennen ihren Messias (3.
Advent). Es gibt noch einen 4.Advent, wenn er mit dem neuen Jerusalem auf
die neue Erde kommt. So haben die 4 Advente eine heilsgeschichtliche Bedeutung.
Wenn bei der Hochzeit des Lammes die Vereinigung
von Bräutigam und Braut, von Mann und Frau, von dem Christus (Haupt
u. Glieder) und den Erwählten Israels geschieht, dann ist die Zeit,
wo aus dieser Verbindung neues Leben, auch aus den Völkern,
hervorgeht. Heute hat der Herr die Völker dahingegeben. Dann arbeiten
beide Heilslinien zusammen, aber in einer Arbeitsteilung. Mann bleibt Mann
und Frau bleibt Frau, um zu zeugen, zu gebären und ins Leben zu führen.
Dies gilt als eine gemeinsame Aufgabe den Völkern gegenüber.
Diese Aufgabe beginnt im 1000 Jahrreich und geht auf der neuen Erde weiter.
Alles wird in
dieser großen Zweiheit ins Leben geführt und
doch ist es aus der Sicht Gottes eine große Heilseinheit, alles unter
dem einen Haupt „Christus“ = der Füllechristus.
Wir haben gesehen, es gibt 2 Heilslinien
Gottes und 2 Bereiche mit unterschiedlichen Bewohnern. Es werden
alle Aufgaben in einer Zweiheit, die aber in den Augen Gottes eine
Heilseinheit sind, durchgeführt.
Was bedeutet das im Ablauf der Welt- und
Heilsgeschichte?
Weiter mit Nr.18.