Völkerstammbaum. Die
Genealogie von Abraham bis Christus und die Unterschiede in Matt.1 und
Luk. 3
Vorwort
Joh.1.1 Im Anfang war das Wort
- die Information - der Logos - die Rechnung.
„Das Wort“ ist im gr. männlich und personifiziert
hier Jesus.
Jesus selbst ist der Logos - das Wort und
die Rechnung.
Die Worte und die Rechnung teilt uns Jesus
im geschriebenen Wort mit, soweit wir es heute verstehen können. Wort
kann auch übersetzt werden mit: „Die Geschriebene“. Diese Geschriebene
(gr. männlich) entspricht der Person Jesus Christus.
Von diesem Wort heißt es, dass es Fleisch
wurde und sich den Menschen sichtbar mitteilte. Die Menschen sahen die
Herrlichkeit dieses Wortes und haben es nicht verstanden. Deshalb heißt
es auch: Er kam in das Seine und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Heute haben wir das ganze geschriebene Wort
und dazu zählen auch die 4 Evangelien. Wenn wir dieses Wort lesen,
dann lesen wir Jesus Christus. Dann spricht der Herr direkt zu uns,
sozusagen in direkter Rede. Dies ist ganz gewiss so, wenn wir Ihn mit dem
Herzen lesen und mit wachem Verstand. Manchmal lesen wir und lesen
doch nicht.
Wenn das stimmt, dass wir durch lesen des
Gotteswortes ein Stück unseres Herrn in uns aufnehmen, dann ist das
auch bei den 4 Evangelien so. Wenn wir also Matthäus oder Lukas lesen,
dann lesen wir Jesus. Spätestens jetzt müssen wir fragen. Ist
denn der Jesus in Matthäus ein anderer als z.B. der in Lukas?
Es ist der gleiche Gottessohn, aber
nicht der gleiche Jesus! Jesus sagt in Matthäus Dinge, die
er in Lukas scheinbar dadurch widerruft, indem er sie ganz anders darstellt.
Wenn wir die in 2.Tim. 2,15 genannte Schriftteilung
nicht anwenden, können wir an eine verbale Inspiration der Bibel
nicht glauben. Es stimmt dann mit der menschlichen Logik nicht überein.
Da nun viele eine richtige Schriftteilung nicht anwenden, und es nie gelernt
haben, gibt es z.B. die historisch-kritische Theologie, die alles hinterfragt.
Die Bibel historisch-kritisch lesen ist zwar erlaubt, doch wie es von der
modernen Theologie angewendet wird, macht es alles kaputt. Der Glaube bleibt
oft auf der Strecke, weil man die menschliche Logik über das Gotteswort
setzt.
Zurück zu den Evangelien. Wenn ich Matthäus
lese, dann lese ich den Jesus von Matthäus, oder den von Markus, oder
Lukas, oder Johannes. Kann ich das so sagen? Ist es nicht immer der gleiche
Jesus? Es ist immer
der gleiche Herr und Heiland, der gleiche
Gottessohn und Regent, der gleiche Tröster, Helfer und
Überwinder. Es ist immer der gleiche Christus. Der Christus
ist nicht zerteilt, es ist immer der gleiche, gestern, heute und in alle
Ewigkeiten.
Und Jesus? Ist er nicht immer der gleiche
Jesus? Jesus war sein irdischer Name, der Name des Sohnes Gottes in Niedrigkeit.
In der Gestalt des erniedrigten Gottessohnes hatte er in der Tat verschiedene
Funktionen, die besonders in den 3 Evangelien durch die 3 Synoptiker beschrieben
werden.
König, Leidensknecht und Menschensohn (2.Adam).
Das ist ja der Grund, warum es die Synoptiker
gibt. Synoptik = Zusammenschau, ergänzende Schau. Die unterschiedlichen
Funktionen hätten nicht in einem Evangelium zusammengeschrieben werden
können. Keiner hätte das Buch verstanden, weil es sich scheinbar
selbst widerlegt hätte. Da Gott aber aus der Geschichte seines erniedrigten
Sohnes 3 Geschichten gemacht hat, können wir jede für sich lesen
und begreifen und damit auch die unterschiedlichen Aussagen verstehen.
Anhand des Völkerstammbaumes
sollen die Unterschiede von Matthäus und Lukas gezeigt
werden. In diesen Unterschieden erschließt sich uns kein Widerspruch,
sondern eine wunderbare Zusammenschau.
Matthäus, das Evangelium der Länge
(von Abraham bis Jesus), der Löwe aus Juda. Hier wird
uns in erster Linie die Geschichte für Israels gezeigt, das Königreichsevangelium.
Lukas, das Evangelium der Breite (Von
Jesus bis Adam und Gottes),
der Menschensohn, der 2.Adam.
Hier wird uns die Heilsgeschichte für alle gezeigt, ein Evangelium
für alle Völker.
Völkerstammbaum. Die
Genealogie von Abraham bis Christus und die Unterschiede in Matthäus
1 und Lukas 3
Dass die Abstammungslinien in Matthäus
und Lukas unterschiedlich dargestellt werden, hat etwas mit der unterschiedlichen
Charakteristik der Evangelien zu tun. Damit hat auch die Botschaft unterschiedliche
Schwerpunkte, die wir nur mit dem Wort selbst erklären können,
die aber eine einmalige Differenzierung der Heilswege und der Ordnungen
Gottes erkennen lassen.
Der Völkerstamm nach Matthäus
1:
Von Abraham bis Jesus sind es 3x 14 = 42 Generationen.
Es geht um den König der Juden und
die Regentschaft des Königs mit David, erst einmal für 1000 Jahre
unter besonderen Bedingungen. Diese Regentschaft beginnt mit dem Hause
Juda und wird nach der Zusammenführung Israels mit dem ganzen auserwählten
Volk weiter geführt. Diesem auserwählten Volk ist die Sohnschaft
vor allen Völkern zugesagt.
Matthäus ist das Evangelium der Länge,
bezogen auf dieses Volk und die Abstammungslinie von Abraham bis Jesus
Christus.
Das Ziel: Der König und Regent Christus
Jesus und sein Auswahlvolk.
Der Völkerstamm nach Lukas 3:
Von Jesus, dem 2. Adam, bis zum 1. Adam, sind
es 77 und bis Gott 78 Generationen, bzw. Glieder.
Es geht um das Ziel Gottes mit allen Menschen.
Gott selbst ist das endgültige Ziel für die ganze Schöpfung.
Mit dem Lukasevangelium geht es um den Sohn des Menschen, den Menschensohn,
der als 2. Adam die Erlösung für alle erbracht hat. Jetzt geht
es nicht nur um Haus Juda (2 Stämme), sondern auch um Haus Israel
(10 Stämme) und damit um das Haus Jakob (12 Stämme). Darüber
hinaus aber auch um alle Völker und damit auch um das Völkergericht.
Lukas ist das Evangelium der Breite, bezogen
auf die ganze Schöpfung.
Das Ziel: Reich Gottes des Vaters in Vollendung
für alle Geschöpfe.
Matthäus 1: In Matt. wird der Völkerstamm, von
Abraham ausgehend, bis auf Jesus gezeigt. Das Ziel ist Jesus und die Aufrichtung
des Friedensreiches, mit der Durchführung der Israel zugedachten Aufgaben
(Gesetz bzw. Weisung, Jes.2,3; 51,4; Mi.4,2; das Ziel jeder göttlichen
Weisung ist Liebe, 1.Tim.1,5 und der Missionsbefehl, Mat.28.19). Dies beginnt,
wenn sie in Off.11,15 sagen: Die Regentschaft des Kosmos und seines Christus
ist gekommen. Dann ist von den thronenden Mitregenten die Rede, Off.20,4.
Von Abraham bis Jesus sind es 3 Gruppen
von jeweils 14 Geschlechter, 14 ist auch die Davidszahl. König David
ein Vorbild auf den König der Juden. David stammt von der irdischen
Linie ab, Jesus jedoch je zur Hälfte von der himmlischen und der irdischen
Linie. Damit in den 3 Gruppen jeweils 14 Geschlechter erreicht werden,
zählt Matthäus drei Könige nicht mit. Diese sind Ahasja,
Joas und Amazja. Sie regierten zwischen den Königen Joram und Usia
(1.Chr.3,10-14; 2.Chr.22-25).
Die in Matthäus nicht gezählten
Könige und ihre prophetische Bedeutung:
Die Regierungszeit der Könige Ahasja,
Joas und Amazja war: 1 + 40 + 29 = 70 Jahre. Dies weist auf die 70 Jahre
der Schmach (babylonische Gefangenschaft), die nach 7 weiteren Königen
mit Jojakim begann. Diese Zeit der Schmach wird in Israel nicht mit- gezählt
(Jer.29,10 -14 + Verheißung Gottes und Sach.1,12 -16 = durch Gericht
zum Heil). Ahasja machte ein Bündnis mit dem Hause Ahab (Nordreich),
war nur 1 Jahr König und kam um. Als dies seine Mutter sah, brachte
sie die ganze Nachkommenschaft des Königshauses um. Doch die Tochter
des Königs versteckte Joas und die Königin Atalja herrschte über
das Land, 2.Chr.22,10-12). Im 7. Jahr wird Joas als König eingesetzt
und die Königin Atalja wurde getötet, 2.Chr.22. Joas fiel von
Gott ab und wurde ermordet. Danach kam Amazja. Und als Amazja von der Nachfolge
des Herrn abgewichen war, verfolgten und töteten sie ihn, 2.Chr.25,25-28.
Vielleicht geht aus dieser tragischen Geschichte hervor, warum diese 3
Könige nicht mitgezählt wurden. Die Wegführung nach Babylon
war ja die Folge ihres Götzendienstes. Aber Gottes geheimer Wille
hatte längst eine Lösung bereit und erreichte auch in der Gruppe
von David bis Josia, ohne die 3 Könige, 14 Geschlechter. Die Zahl
70 spielt für Israel und die Völker eine große Rolle. Siehe
auch: 1.Mo.10, Völkertafel = 70 Völker; 2.Mo.15,27; 5.Mo.10,22;
1.Sam.6,19; 4.Mo.11,16; 2.Mo.1,5; 2.Mo.24,1+9; Jer.25,11; Mat.18,21-22;
Ps.90,10; u.a.
Von Joram bis Usia (Usija).
Wie gehen wir mit den unterschiedlichen Angaben
der Abstammungslinien von Joram bis Usia um?
Zwischen Joram und Usia (Usija) liegen
70 Jahre Königszeit, die Zeit der Könige Ahasja, Joas und Amazia,
zusätzlich die Zeit von 6 Jahren, die die Königin Atalja herrschte,
2.Chr.21-26. Usia (Sohn des Joram ?) wurde mit 16 Jahren König. Das
paßt alles nicht zusammen, wenn wir Matt.1,8 so verstehen: Joram
zeugte Usia. Usia kann kein leiblicher Sohn von Joram gewesen sein. Der
Ausdruck „zeugte“ ist an dieser Stelle sehr umstritten, er signalisiert
uns fälschlicherweise, dass es eine leibliche Abstammung sei.
70 Jahre = Ein Hinweis auf 70 Jahre
babylonische Gefangenschaft von Haus Juda. Die Zeit der Schmach wurde in Israel
nicht mitgezählt.
Laut 2.Chr.26,1 war Usia der Sohn Amazjas.
Damit müssen wir auf die bessere Übersetzung von Mat.1 zurückgreifen
und anstatt zeugte, ließ werden, oder erwerden, einsetzen. Usia wurde
also aus der Königslinie Jorams, und der leibliche Vater war Amazja.
So ist die Aussage im Stammbaum von Matt.1 und der Chronik doch kein Widerspruch.
Es empfiehlt sich, die tragische Geschichte der 3 ausgelassenen Könige
ab 2.Chr.21 einmal zu lesen.
Schon nach einem Jahr war Ahasja nicht
mehr König. Von Joas wird berichtet, dass er nicht in den Gräbern
der Könige von Juda beerdigt wurde und dass seine Geschichte nicht
geschrieben wurde in dem Buch der Könige von Juda. Auch die Geschichte
von Amazja wurde nicht in dem Buch der Könige aufgeschrieben. Die
Erinnerung an diese 3 Könige sollte nicht sein. Sie hatten die Abgötterei
zu schlimm betrieben.
Joram. Nach Joram kam ein Bruch und 3
Könige wurden aus der Königslinie gestrichen. Auch Joram wurde
am Ende seiner Amtszeit böse, indem er sich der Abgötterei zuwandte.
Aber der Herr wollte nicht das Haus David zu Grunde richten und war gnädig,
2.Chr.21,11-15.
Beweis der Jungfrauengeburt.
In Mat.1 heißt es immer: und zeugte,
oder: ließ erwerden den.... Jakob zeugte Joseph, den Mann der Maria,
von welcher Jesus geboren wurde (von der Maria). Von Joseph auf
Jesus wurde diese Formulierung nicht benutzt.
In der gesamten Abstammungslinie müssen wir unterscheiden, ob der
Begriff „zeugte“ meint: eine leibliche Abstammung, oder das Werden (Erwerden)
innerhalb einer Abstammungslinie. Die Bibelübersetzer haben hier keinen
Unterschied gemacht.
Die Königslinie geht dann mit Usia (Usija)
weiter. Nachdem Jojakim gefangen nach Babel weggeführt wird, endet
die Königslinie erst einmal. Nach der Rückkehr aus babylonischer
Gefangenschaft wird der 2.Tempel durch Serubabel begonnen. Von Jojakim
über Jakob und Joseph bis Jesus, läuft die 3. Gruppe der 14 Generationen.
Dreimal 14 und die Zahl 7. In Mat.1
wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es von Abraham bis Jesus
3 x 14 (gezählte) Geschlechter sind, wobei David 2x gezählt wird.
David ist der Stammvater von 2 Linien, die über die Söhne der
Bathseba laufen: Salomon und Nathan. Auch Nathan ist ein Königssohn,
der aber nicht als König regiert hat. Mit ihm beginnt die Abstammungslinie
der Maria. In Jesus vollendet sich zum 3. Mal die Davidszahl 14. Im Gegensatz
zu den Berichten der Chronik und Lukas, geht es in Matthäus nur um
die Königslinie der Juden. Die ganze Symbolik ist nur auf das Königreich,
das aus der Wurzel Isai entstehen soll, abgestimmt. Bei der Botschaft des
Matthäusevangeliums geht es zuerst um das Haus Gottes, um die Regentschaft
für die Erde, die mit Haus Juda beginnt, aber eben nur beginnt.
Warum 3x die Zahl 14, die aus 2x7 besteht?
14 ist 7+7, wie es in 1.Kö.8,65 heißt: Salomo hielt das Laubhüttenfest
und das ganze Volk mit ihm, vor dem Angesicht unseres Gottes, 7 Tage und
7 Tage, das sind 14 Tage. Der 7. Tag ist jeweils ein Sabbattag und hat
etwas mit Vollständigkeit, Vollkommenheit und Zielerreichung zu tun.
Der Schreiber Matthäus berichtet hier von 3 Heilsperioden, für
die er jeweils die doppelte Siebenzahl der Geschlechter zugrunde legt.
Zitat nach Kohlbrügge: Damit zeigt
Gott auch, wie er seinen Eidschwur, den er dem Abraham, dem David und dem
armen, aus Babylon ausgeführten Volke, gegeben hat, einhält.
Die Stammbäume bei Mat. und Luk. sind bei aller Verschiedenheit im
einzelnen, beide an der Zahl 7 orientiert.
Mat.1,17: 3 x 14 = 3 x 2 x7;
Luk.3,23f: Hier werden 77 Generationen gezählt,
von Jesu bis Adam. Auch hier 2x die Zahl 7. Von Jesus bis Nathan
42 = 6x7; Von David bis Isaak 14 = 2x7; Von Abraham bis Adam 21 = 3x7,
das ergibt von Jesus bis Adam 77 Generationen.
Die Unterschiede in der Zählweise ergeben
76 oder 77 Generationen bis Adam.
Matthäus: Hier werden von Abraham
bis Jesus 42 Generationen gezählt. Gezählt wird über Salomon
die Königslinie. Es geht um die direkte Abstammung, deshalb heißt
es: Und zeugte den.. . Trotzdem werden 3 Könige (abtrünnig) nicht
mitgezählt. In Matthäus geht es um Nachkommen in direkter Abstammung
der Königslinie.
Lukas: Hier werden von Nathan bis
Jesus 42 Generationen gezählt, die Linie der Maria. Lukas zählt
aber in anderer Reihenfolge, nämlich von Jesus bis Adam. In den Auslegungen
wird oft angegeben, dass es von Jesus bis Adam 76 und bis Gott 77 Glieder
sind. Dies liegt an den Unterschieden der 2 Evangelien. Da es in Mat. heißt
„und zeugte“ (oder: ließ Erwerden), heißt die Folge nach Abraham:
Hezron - Ram - Aminadab (Mat.1,3; 1.Chr.2,9). Dagegen wird in Lukas nicht
vom Zeugen gesprochen, sondern es heißt: „der Sohn des..“, wobei
es kein leiblicher Sohn sein muss (siehe Leviratsehe und Erbtochter, oder
Joseph und 2 Väter). Hier heißt die Folge nach Abraham: Aminadab
- Admin - Arni - Hezron (Luk.3,33). Statt Ram wird Admin und Arni genannt.
Damit haben wir eine Position mehr, so dass es in Luk. von Jesus bis Adam
77 Generationen sind und bis Gott dann 78 Glieder. Somit macht Lukas auch
gegenüber dem AT eine Ausnahme und wendet eine Zählweise an,
die nicht an die leibliche Abstammung gebunden ist. Für Lukas wird
damit ganz deutlich, es geht im Evangelium der Breite um alle Menschen.
In Israel war dies durch die Schwagerehe und das Eintragen in das Geschlechtsregister
des Schwiegervaters möglich. Wir könnten auch sagen: In Matthäus
wird für Israel gezählt und in Lukas für alle Menschen.
Hier wird der Menschensohn sichtbar. Beiden Evangelien liegt an der Erfüllung
der Heils- (Mat.) bzw. der Weltgeschichte (Luk.) in der Person Jesu Christi.
So kann jeder, der an Jesus Christus glaubt, ein rechtlicher Erbe werden.
Sein Bürgerrecht ist dann im Himmel. Auch dann, wenn er nicht zu den
als ersten Erwählten gehört. So können wir auch aus Stammbäumen
Gottes Heilshandeln herauslesen. Auch die Stammbäume sind uns als
Information zum Wachsen in der Erkenntnis gegeben.
Von Joseph auf Jesus ist ein Bruch in der
männlichen Abstammungslinie. Für Jesus wurde die männliche
Abstammungslinie aus dem Himmel ersetzt. Sie konnte nicht aus der Linie
Adams genommen werden. Sonst hätte sich der 2. Adam nicht vom 1. Adam
unterschieden. In Jesus kommen 2 Linien zusammen. Eine menschliche über
Maria und eine himmlische durch den Heiligen Geist, direkt von Gott, dem
Vater. Deshalb war Jesus ganz Mensch und gleichzeitig ganz Gottessohn.
Es gibt auch eine rechtliche, menschliche
Abstammungslinie über Joseph und Eli. Im Judentum war es Sitte und
Recht, bei Kinderlosigkeit und Abscheiden des Ehegatten, die Geschlechterlinie
durch Heiraten des Schwagers, oder durch Eintragung des Mannes in das Geschlechtsregister
des verstorbenen Schwiegervaters (Leviratsehe, 5.Mo.25,5-7) fortzusetzen.
So kann es sein, dass Joseph 2 Väter hatte, Jakob als leiblichen Vater
und Eli als rechtlichen Vater.
Maria könnte eine Erbtochter gewesen
sein. Der Mann einer Erbtochter musste sich in das Geschlechtsregister
ihres Vaters einschreiben lassen und bekam dadurch 2 Väter,
(F. Rienecker). Oder Jakob heiratete die Witwe Elis, Leviratsehe = Schwagerehe.
(Siehe die 3 Fußnoten auf der Seite der Graphik)
Ab David gibt es für Jesus 2 menschliche
Abstammungslinien. Die eine Linie geht von David über den Sohn der
Bathseba, Salomon, über die Königs- linie, über Serubabel
bis Jakob und Joseph. Die andere Linie geht von David über den Sohn
der Bathseba, Nathan, über die Erbtochter des Neri, über Serubabel,
weiter über Eli, den Vater der Maria. Auch diese Linie war unterbrochen
und konnte nur durch die Erbtochter des Neri über Serubabel weiterlaufen.
Jesus hat sich nicht die beste Abstammungslinie ausgesucht (menschlich
gesprochen), siehe David und Bathseba für beide Linien, oder vorher
schon Juda und Tamar. Es ist ein Prinzip Gottes, nicht den Ersten, sondern
den Zweiten oder Letzten für sein Heilshandeln zu erwählen. Dieses
Prinzip zieht sich durch die ganze Heilsgeschichte und fing schon bei Kain
und Abel an. Lukas 3:
In Vers 23 heißt es: Jesus war, wie
man meinte, ein Sohn des Josephs, des Eli, (Jakob wird nicht genannt).
Hier kann nur eine leibliche Abstammungslinie über Maria gemeint sein,
in der Joseph die rechtliche Seite über Eli darstellt.
In Lukas wird der Stammbaum von Jesus
bis Adam und Gott dargestellt. Im Evangelium der Breite ist damit eine
ganz andere Darstellung gewählt. Von Jesus auf Gott hin, über
die ganze Menschheit bis Adam. Das Ziel ist Gott, der Vater.
In Mat. war das Ziel Jesus, ein Zwischenziel, die Erlösung
für alle, aber noch nicht das Ziel der Vollendung der ganzen Schöpfung.
Dazu ist noch die Botschaft von Lukas, von Johannes und Paulus notwendig.
Natürlich geht es um die ganze Botschaft der Bibel, hier soll auf
die Reihenfolge hingewiesen werden. Die Reihenfolge der 3 Synoptiker,
Matthäus, Markus, Lukas und dem besonderen Evangelium des Johannes,
und dem auf das Vollmaß gebrachten Evangeliums des Paulus. Die Abstammungslinie
von Jesus über Maria geht einen anderen Weg. Die leibliche Abstammungslinie
entspricht hier nicht der Königslinie des Hauses Juda. In Lukas wird
die Abstammung des Menschen Jesu dargestellt. Diese Linie bedeutet: Jesus
war ganz Mensch. Die andere Linie über Jakob und Joseph, die Königslinie,
bedeutet: Jesus war ganz König, ganz Gottessohn. Jesus
ist also beides, ganz Mensch und ganz Gottessohn. Als Mensch hat
er das Erbgut über Maria empfangen (23 Chromosome). Als Gottessohn
war er Erbe seines Vaters im Himmel (23 Chromosome). 23 + 23 = 46 Chromosome
= ein ganzer Mensch. Im Abstammungsregister bei Lukas steht Gott als 78.
Glied an der Spitze der Geschlechterfolge, aber als 1. Vater über
dem 1. Adam und der ganzen Menschheit. Nur durch den 2. Adam kann auch
der 1. Adam Vater sagen. Dies ist der geplante Weg Gottes, vom Geschöpf
zur Sohnschaft, von einer verlorenen Welt zu einer neuen Welt (Kosmos)
und einer neuen Schöpfung.
78. Glied bedeutet: Die 8 für
den Gott Jahweh. Für den 8. Gottestag auf der neuen Erde,
mit dem neuen Jerusalem und der Wohnung Gottes bei den Menschen. Die Zahl
8 steht für Erneuerung, Neuanfang und Auferstehung.
8 Seelen in der Arche, ein Neuanfang. 8 Nachtgesichte des Sacharja, Israels
Neubeginn und Vollendung. 8 Auferweckungen einzelner Menschen im AT und
NT = alle werden auferstehen. 8 Berufungen des Messias bei Jesaja, Kap.61,1-3.
Nach 8 Tagen Heilung und Reinigung, 3.Mo.14,7,10. Am 8. Tag die Darbietung
der Erstgeburt, 2.Mo.22,29, und die Beschneidung, 3.Mo.12,3.
Fazit: Das
große Gottesziel ist: Reich Gottes des Vaters in Vollendung.
Alle Reiche, die es schon vorher gibt,
sind Anbahnungsreiche des Sohnes. Sie haben nur ein Ziel, dass Gott sein
wird alles in Allem, 1.Kor.15,27-28.
Wenn Gott dieses große Ziel erreicht
hat, gibt es keine anderen Reiche und Bereiche mehr, auch keinen Feuersee.
Die unterschiedliche Darstellung der Stammbäume
in den beiden Evangelien zeigt auch, dass es in den Evangelien, besonders
in den 3 Synoptikern, nicht in erster Linie um eine zeitlich-geschichtliche
Darstellung geht, sondern um eine prophetisch-heilsgeschichtliche Darstellung.
Es zeigt auch, dass Gott sein Heilshandeln in unterschiedliche Stufen und
Abschnitte einteilt und dass es unterschiedliche Wege in seiner Heilsgeschichte
gibt. Dass alle ihr Ziel erreichen werden, aber alle in der jeweiligen
Ordnung. Dies bedeutet zum Beispiel: Zuerst die Erstlinge des Christus,
danach die, die dem Christus angehören bei seiner Anwesenheit, 1.Kor.15,23.
Oder anders ausgedrückt: Zuerst die Gemeine, dann die Erstlinge aus
Juda, dann das Haus Juda (2 Stämme), danach das Haus Israel (10 Stämme),
dann Ägypten und Assur und erst danach die Völker, an jenem Tag...
Jes.19,23-25 ...drei Länder, ein Segen inmitten der Erde. Im Wort
Gottes hat alles seine Bedeutung, nichts ist dem Zufall überlassen.
Scheinbare Widersprüche sind keine, sondern haben ihre heilsgeschichtliche
Bedeutung. Dies gilt ohne Ausnahme. Übersetzungsfehler sind hier nicht
gemeint und müssen schon berücksichtigt werden. Auch Zahlen haben
ihre Bedeutung. Auch die Zahlen der Kapitel und Verse, obwohl später
hinzugefügt, sind von Gott inspiriert. Wenn wir auch lange nicht alle
göttlichen Zusammenhänge verstehen, sollten wir das Wort Gottes
als das nehmen, was es ist, Christus, Joh.1,1-5. Von jeder Relativierung
des Wortes durch Menschen, die durch die Tradition geprägt sind, sollten
wir uns distanzieren. Je mehr ich mich mit dem Wort beschäftige, desto
erstaunter bin ich, wie viel falsche Tradition verkündigt wird.
Auch ein Stammbaum kann uns frohmachende
Zusammenhänge vermitteln. Wenn auch manchmal Gottes offenbarter Wille
von den Menschen, bzw. von Satan zunichte gemacht wird, so siegt immer
Gottes geheimer Wille und führt unfehlbar zu Gottes großem Heilsziel
und dies mit allen Geschöpfen.
Um Gottes Heilshandeln zu verstehen, ist
es unbedingt notwendig, dass wir die in 2.Tim.2,15 angesprochene Schriftteilung
beherzigen:
Strebe danach, dich
Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der
sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit
in gerader Richtung schneidet.