Die zwei Wege Gottes in der Heilsgeschichte.
Die Reichslinie.
Jesus in Niedrigkeit kommt nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Matt.15,24.
 
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Zu Graphik 4.  Israel.

Nach der Vollendung seines Leibes wird der Herr mit Israel weiter Heilsgeschichte machen.
Zuerst gehen sie durch Gerichte, dann erleben sie ihren Messias am "Tag Jesu Christi".
Danach wird die Hochzeit des Lammes, mit seinen Gläubigen aus seinem erwählten Volk erfolgen. Es geht um die Ecclesia aus den Israeliten, um das Weib, die Braut und seine besonderen Aufgaben in der irdischen Heilslinie, trotz zeitweiser Zurückstellung. Gott gibt seinen Plan wegen seiner Geschöpfe niemals auf.
Der ewige (äonische) Bund mit Abraham. 1.Mo.17,2 u. 7-11.
Abraham lebte in Glaubensgerechtigkeit mit Gott. Die Gesetze wurden erst 430 Jahre später durch Engel gegeben. Ab da gibt es Glaubens- u. Gesetzesgerechtigkeit.
Auch heute gibt es Gerechtigkeit aus Gesetz (Werke) und aus Glaube. Doch hier gilt entweder oder. Wer das Gesetz halten will, ist schuldig, das ganze Gesetz zu halten.
Für uns ist Christus des Gesetzes Erfüllung. Dies dürfen wir voll und ganz annehmen und in dieser totalen Gnade leben.
Rö.4,9-12. Abraham ist der Vater aller Glaubenden.
Für die, die in der Beschneidung und die, die in der Unbeschnittenheit glauben.
Die unter Gesetz und die in der Gnade glauben.
Jesus ist erst einmal nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gekommen. Matt.15,21-28.
Er lebte sogar mit den anderen Nationen in Feindschaft des Fleisches. Das war später anders, als er Frieden gemacht hatte durch das Kreuz. Siehe Kanaanäisches Weib. Matt.15,21-28.
Als Glied der Nationen hatte sie erst einmal kein Anteil an Israels irdischen Segnungen. Die Zeit für die Nationen war noch nicht gekommen. V.27. Nicht schön ist es, das Brot der Kinder zu nehmen und hinzuwerfen den Hündlein. Eine scharfe Absage an sie. Erst später, als sie nicht von ihm abließ, ließ er auch Gnade ihr    gegenüber walten.
In Johannes 10 lesen wir von dem guten Hirten, der seine eigenen Schafe mit Namen ruft. Daß er die Tür für diese Schafe ist und sein Leben für sie läßt. Dann sagt er in Vers 16, daß er noch andere Schafe hat, die nicht aus diesem Stall sind und daß er sie auch bringen muß. Damit meint er wieder die Schafe des Hauses    Israel, zu denen er in Niedrigkeit gekommen ist.
Jesus war unter Gesetz und hat in diesem Gesetz wie ein Jude gelebt.
Nur aus diesem Wissen heraus können wir die Bergpredigt, das Vaterunser und andere Aussagen verstehen, die Jesus in dieser Niedrigkeitsstellung gemacht hat.
z.B. das Vaterunser:
Hier lehrt der Herr Jesus seine Jünger beten.
Vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Hier wird das eigene Vergeben (eigene Leistung) als Voraussetzung für die Vergebung Gottes erwartet. Das ist typisch Reichslinie und in dieser Linie so von Gott gewollt.
Den Söhnen lehrt Christus ein anderes Gebet. Eph.3,14-21.
"Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater...".
Die Leibesgemeinde hat mit Leistungsevangelium nichts mehr zu tun. Trotzdem darf und kann sie aus der Hingabe heraus Werke für ihn erbringen. Aber Werke, die Er zuvor bereitet hat. Werke, die nicht durch das eigene Ego bestimmt sind, sondern aus Liebe zu unserem Herrn entstehen.
Die Botschaft vom Reich, dieses Evangelium, gehört zu einer bestimmten Heilslinie. Wenn das so ist, dann ist sie in ihrem Vollumfang nicht mehr der Gemeinde gesagt. Ist diese Aussage zu hart, oder können wir sie stehen lassen?
Trotzdem beginnt es für jeden Gläubigen mit dieser Botschaft der Sündenerkennung, der Buße und dem Kreuz. Was Sünde ist, wissen  wir durch das Gesetz.
Nur über Jesus  kommen wir zu dem "Christus in uns".
Die Juden haben erst Jesus und dann nach Pfingsten auch den Heiligen Geist abgelehnt. Die Folge: Aufschub des Königreiches.
Vor dem Königreich kommen noch 7 Jahre Drangsalszeit. Israel muß noch durch diese Gerichtszeiten gehen. Die Gemeinde wird diese Gerichte nicht erleben, denn sie ist nach 1.Thes.5,9 nicht zum Zorn bestimmt.
Israel erlebt den "Tag Jesu Christi" und die Aufrichtung des Königreiches. Dann wird der Herr ihnen ein fleischernes Herz geben. Er wird den Bund mit ihnen erneuern und seinen Geist auf sie legen. Sie werden Priester Gottes sein und mit ihm herrschen 1000 Jahre.
In dieser Zeit wird er die Ecclesia aus dieser Erwählungslinie auf den Felsen (den felsigen) Petrus bauen. Matt.28,19. (nicht Leibesgemeinde).
In diesen 1000 Jahren gibt es noch die Gesetze und es geht weiter um Werke. In diese Zeit gehört auch der Missionsbefehl von Matt.28.19. Dann werden sie die große Aufgabe an den Völkern wahrnehmen und ihnen Weisung (Gesetz) für ihren Weg geben.
Es geht darum, daß die Völker lernen in den Geboten Gottes zu wandeln und daß sie Sündenerkenntnis bekommen. Dann wird Jerusalem Weltstadt und Regierungssitz sein. Der Herr wird mitten in Jerusalem wohnen und Jerusalem wird die Stadt der Wahrheit genannt werden. Sach.8,3. Nach Hes.38,8-9 bewohnt Israel den Mittelpunkt der Erde.

A. Der neue Bund. Hebr.8,8-9.
Denn tadelnd spricht er zu ihnen: "Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich in Bezug auf das Haus Israel und in Bezug auf das Haus Juda einen neuen Bund vollziehen.
(Auf den wichtigen Unterschied zwischen Haus Juda und Haus Israel möchte ich hier nicht weiter eingehen, siehe dazu Graphik 4A).
Bei diesem neuen Bund geht es um das Bundesvolk Israel und um die durch Israel zu segnenden Völker. Es geht nicht um die Leibesgemeinde.
Wir dürfen nicht vergessen, daß im N.T. sehr viel von Israel, seiner Zubereitung und seines Dienstes geschrieben steht. Viel mehr als die Gläubigen wahr haben wollen.
Der neue Bund ist Israel schon im A.T. verheißen.
Jes.55,3.  (äonischer Bund).
Jes.31,31-34.  (neuer Bund).
Hes.36,24-28.  (neues Herz, seinen Geist)
Die 1. Stelle im N.T., die vom neuen Bund in seinem Blut spricht, ist Luk.22,20 bei der Abendmahlsfeier.
"Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut".
Dieser neue Bund gründet sich auf das am Kreuz vergossene Blut.
Der alte Bund dagegen auf das Blut der Opfertiere.
Paulus gebraucht in 1.Kor.10.16 etwas andere Worte bei der Einsetzung des Mahles:
"Der Kelch der Segnungen, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft mit dem Blute Christi?"
"Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft mit dem Leibe Christi?"
Dies bedeutet für die Leibesgemeinde:
Sie ist mit Ihm in Gemeinschaft gebracht. Diese Gemeinschaft geht weit über die Teilnahme am neuen Bund hinaus.
In 2.Kor.3,6 schreibt Paulus, daß er ein Diener des neuen Bundes ist.  Wie soll man das verstehen, wenn der neue Bund doch Israel gegeben ist? Paulus schreibt dies an judenchristliche Hebräer. Damit ist dieser Dienst des Paulus ein Dienst an Israel. Hier zeigt es sich wieder, daß er den Juden ein Jude ist. Dieser Dienst hat aber später durch Paulus aufgehört. Paulus hatte etwas von der Freiheit in Christo erfahren.
Der neue Bund wird mit dem gleichen Bundespartner geschlossen.
Dies bedeutet für den Bundespartner Israel:
1. Es ist ein besserer Bund.
2. Er gibt ihnen ein fleischernes Herz.
3. Er schreibt das Gesetz auf ihre Herzen.
4. Er will ihrer Sünden nicht mehr gedenken.
5. Er gibt ihnen seinen Geist.

B. Das Priestertum für Israel.
Der 2. wichtige Punkt im Hebräerbrief ist der Priesterdienst. In diesem Zusammenhang ist auch Hebr.6,4-6 zu sehen.
"Die einmal geschmeckt haben geistliche Gaben und wieder abfallen, können nicht mehr zur Buße geleitet werden". Dies zeigt auch, daß der, der äonisches Leben hat (Jüngerschaft, aber nicht Sohnschaft), wieder abfallen kann.
Bei den Söhnen (Leibesgemeinde) die unauflösliches Leben haben, ist dies nicht möglich.
Das "Hohepriestertum" ist das Hauptthema im Hebräerbrief. Es geht um eine priesterliche Einrichtung auf dieser Erde als Abbild dessen, was im Himmel ist. Wir lesen dies in Hebr.9,23; Off.11,19; Off.14,17; Off.15,15.
Es ist vom Tempel Gottes die Rede. Es gibt also einen Tempel im himmlischen Jerusalem. Es gibt ihn auch im 1000 Jahrreich als Abbild zum himmlischen Jerusalem.
Im neuen Jerusalem, auf der neuen Erde, gibt es keinen Tempel mehr. Dann wohnt Gott selbst im neuen Jerusalem und deshalb ist der Tempel als Mittlerfunktion überflüssig.
Priester = Mittler.
Gott hat seinen Sohn zum Mittler bestellt. Damit wurde der Priesterdienst des alten Bundes durch den einen Hohenpriester, Jesus, abgelöst. Diese Mittlerschaft wird jedoch für das Volk Israel und die durch Israel gesegneten Völker, im Königreich auf Erden, nötig sein und in den Äon hinein bestehen bleiben, Hebr.7,17- 24.
Jesus Christus = Priester in Ewigkeit
(in dem Äon, 1000 Jahrreich).
Jesus Christus ist der bessere Hohepriester. In Hebr.12,24 steht, daß das Blut Jesu besser redet.
Das Blut Abels fordert Sühne und Vergeltung.
Das Blut Jesu beständig schreit: Barmherzigkeit, Barmherzigkeit.
Wie ist das bei der Leibesgemeinde? Wir haben doch auch alles aus Gnaden durch Ihn erhalten. Durch sein Blut sind uns die Sünden  vergeben. Er hat uns den Zugang zum Vater vermittelt.
Das Verhältnis ist bei Israel und der Gemeinde verschieden.
1. Bei Israel ist dieses Verhältnis mittelbar.
Es ist durch den Mittler bedingt.
2. Bei der Leibesgemeinde ist das Verhältnis unmittelbar.
Der Leib Christi ist in Christus mit eingeschlossen und damit in die Gottheit mit hineingenommen.
Dem Volk Israel wird Christus immer Priester (Mittler), König und Prophet sein.
Doch die Glieder des Leibes sind mit Christus eins gemacht und in das Bild des Sohnes gestaltet.
Das Hohepriestertum Christi wird in den Gemeinde- und Pastoralbriefen des Paulus nicht genannt. Paulus schreibt auch nirgends von Christus als Hoherpriester.
Welche in Christus Jesus sind bedürfen keiner Mittlerschaft.
Von den Gliedern des Leibes wird nirgends gesagt, daß sie zu Priestern gemacht werden. Überall wo wir etwas von diesem Priestertum lesen, bezieht es sich auf das gläubig gewordene Israel und den Dienst an den Völkern.
In Römer 15,16 steht aber, daß Paulus einen priesterlichen Dienst am Evangelium Gottes ausführt. Das ist etwas anderes. Er will ihnen das Evangelium vermitteln, aber nicht Mittler zu Gott hin sein. Auch wir dürfen und sollen das Evangelium vermitteln und in diesem Sinne Mittler und Werkzeug sein. Einen priesterlichen    Dienst können wir tun, aber nicht Mittler zu Gott oder seinem Sohn  hin sein.

12 Apostel sitzen auf 12 Thronen und werden 12 Stämme richten.
Im Königreich und auf der neuen Erde geht es weiter mit dieser Zahl 12, die für das Heilsorgan für die Erde steht. Keine Zahl 13. Kein Platz für Paulus? Gibt es auf der Erde keine Aufgaben für diesen Apostel, der das Wort auf das Vollmaß gebracht hat???
Ja und nein. Paulus gehört zur Zentralregierung, so wie die ganze Leibesgemeinde.
Zentralregierung, das bedeutet in der Tat, mit Ihm einsgemacht. Das bedeutet eine Aufgabe für das ganze All. Und doch zeigt uns die Zahl 12, daß auf der Erde noch eine Teilregierung (Israel) zuständig ist (örtlich, zeitlich, funktionell).

2 Wege Gottes. 2 Heilslinien, die nicht vermischt werden dürfen.
Gott ist ein Gott der Ordnung. Diese Ordnung wird oft durch gläubige Menschen, die Theologie und die Kirchen durcheinander gebracht.     Fortsetzung mit Nr.9 und Graphik Nr.5.
 

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