Die zwei Wege Gottes bei der Erwählung
                                                                            
Gott erwählt sich Menschen als Werkzeuge
für seine Heilsgeschichte.
Kannst du die Tiefen Gottes ergründen oder
die Vollkommenheit des Allmächtigen fassen?
Himmelhoch sind sie, was kannst du tun?
Hiob 11,7-8
 
 Hierzu Graphik Nr.2                                            zurück
 
Zu Graphik 2.         Die 2 Erwählungslinien, die Körperschaft des Christus (Leibesgemeinde) und Israel.

Einleitung:
Erwählung!  Wo bleibt die Gerechtigkeit Gottes?

Rö.9,10-15.  Denn als <die Kinder> noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten - damit der nach <freier> Auswahl (1) gefaßte Vorsatz Gottes <bestehen> bliebe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden (1) o. Auserwählung

Die Erwählung fand schon vor der Geburt statt.
Der 1. Auserwählte war Abraham. Vater einer Menge.
Gott hätte auch Henoch oder Noah auserwählen können. Sie lebten zur gleichen Zeit. Henoch wandelte in Gott und Noah war ein gerechter und makelloser Mann, der Gnade vor Gott fand.
Und von Abram wissen wir aus Josua 24,2: Jenseits des Stromes haben unsere Väter gewohnt, Terach, der Vater Abrams, und sie dienten anderen Göttern.
Abram wächst in einer Familie von Götzendienern auf.
Jes.43,27: Der Herr spricht zu Israel: Dein erster Vater hat schon gesündigt. Joh.8.39. Auf diesen Vater Abraham berufen sich die Juden voller Stolz, denn Abraham wird Freund Gottes genannt. Jak.2,23. Hier bezieht sich Jakobus auf 2.Chr.20,7.

Gott hat aus diesen 3, Henoch, Noah, Abram, den tiefer stehenden
Abram auserwählt. Arme und Geringe zieht der Herr den Starken und Gerechten vor.
Das ist der Grundsatz Gottes, nach dem er erwählt. Siehe Israel, die Jünger, Paulus und auch die Söhne.
 
Erwählung bedeutet, herausgerufen für einen Dienst.
Sie hat immer etwas mit einer besonderen Aufgabe zu tun. Mit einem Auftrag, den sonst keiner erfüllen kann.

Wenn ein Erwählter ausfällt, hat Gott an dieser Stelle des Leibes keinen anderen. Gott hat alle an die richtige Stelle gesetzt und wird dafür sorgen, daß sie dort ihre Aufgabe auch ausführen.
1.Kor.12,18-22. Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte.

Die Kriterien für diese Auswahl kennt nur Gott.
Die Erwählung ist kein Werturteil. Das Törichte hat er erwählt.
1.Kor.1,26-29. Denn sehet eure Berufung, daß es nicht viele Weise nach dem Fleisch sind.
Erwählung ist unabhängig von meinem Handeln nach außen. Ich muß nicht, weil ich erwählt bin, ein besonderes Talent haben. Gott kann mich so gebrauchen, wie er mich erschaffen hat.
Nach welchen Gesichtspunkten hat wohl Gott die Leibesgemeinde ausgewählt, und Israel, und die Fürsten und Herrscher der Nationen?

Die Leibesgemeinde wohl nach der Bereitschaft zur Hingabe und Selbstaufgabe. Gott will sie zum Leibe des Christus geben und hierzu braucht er Leute, die schnell bereit sind, sich hinzugeben und aufzugeben.
Wenn wir es noch nicht sind, wird er uns dahin führen. In Kol.1,12 heißt es sogar: Er hat uns fähig gemacht zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht.
Die Erwählung der Gemeinde geschah vor den Zeiten.
Gott steht außerhalb der Zeit und konnte schon damals erkennen, wie ich mich morgen entscheide. Eph.1,3-4.
Deshalb konnte er uns vor Grundlegung (vor dem Herabwurf) der Welt erwählen.

Israel ist als Missionsvolk für das messianische Weltreich erwählt. Dazu braucht er clevere Menschen, z.B. Einstein, ein Jude. Sie benötigen eine Begabung, damit sie Regierungs- und Missionsvolk sein können. Sie müssen Milliarden Menschen regieren, so daß es nie mehr Streit gibt.

Zu Graphik 2. Die zwei Erwählungslinien Leibesgemeinde und Israel.

Die 2 Heilswege Gottes bei der Erwählung.
 1. Gemeindelinie.
 2. Reichslinie.
 
Warum gibt es zwei Erwählungsgruppen, wo doch alle Erwählten aus der selben Samenlinie Gottes stammen?
Weil Sünde im Himmel und auf Erden geschah und es deswegen unterschiedliche Aufgaben gibt.

1. Erwählt vor Grundlegung der Welt
Vor dem Katabolé, dem Herabwurf, dem Niederwurf des Kosmos.
Grundlegung ist das Gegenteil von "katabolé".
"kata" = von oben herab, "bolé" = werfen. Katabolé kann lt. Langenberg auch so übersetzt werden: Vor Niederlegung des Weltfundaments. Gemeint ist vor der Urerde, bevor es den Chronos gab, damit der Ewigkeitswert seiner Erstlinge nicht verloren geht.

Mit Austausch der Begriffe Grundlegung und Herabwurf, wird ein ganz anderer Zeitpunkt definiert. Die Übersetzer nehmen den Begriff, der zu ihrem Gottesbild paßt und nicht unbedingt den, den das Wort Gottes meint. Der Begriff für Grundlegung steht an diesen Stellen nicht im griechischen Text.
Vor dem Herabwurf des Kosmos hat Gott:
Eph.1,4, Menschen zur Sohnschaft bestimmt.
Joh.17,24, den Sohn geliebt und der Sohn die Erwählten.
1.Petr.1,20, den Sohn als Lamm erwählt.

2. Erwählt in der Vorzeit, Ps,74,2 und ihnen ein Reich bereitet, Matt.25,34,  von Anbeginn der Welt = vom Herabwurf, dem Niederwurf des Kosmos an.  ...ererbt das Reich (durch Werke).
Off. 13,8. Alle beten das Tier an, die nicht im Buch des Lebens, des geschlachteten Lammes, vom Niederwurf des Kosmos an, geschrieben sind (meist mit: vom Anbeginn der Welt, übersetzt) = vom katabelé des Kosmos
an. Kosmos bedeutet im biblischen Sinn: das geschmückte Erdland. Es ist nicht das ganze All gemeint.
Die Schlachtung = Teilung, des Lammes, begann zu diesem Zeitpunkt.

Im Himmel gibt es Buchrollen, in denen Namen von Menschen stehen, die zu dieser Erwählungslinie gehören.
Die Leibesgemeinde steht nicht im Buch des Lebens, denn hier geht es darum, daß das Tier angebetet wird. Die Leibesgemeinde ist dann schon beim Herrn.
Auch im Buch des Lebens von Off.20.11-15 geht es nicht um die Gemeinde. Hier wird nach Werken gerichtet. Siehe Graphik 5.

Das erste sichtbare Glied der Erwählung war Abraham.
Mit ihm hat Gott einen Bund geschlossen und das äußere Zeichen war die Beschneidung.

Abraham soll der Erbe des Kosmos sein. Abraham wurde nicht Erbe aus Gesetz, sondern aus Glaubensgerechtigkeit.
Rö.4,13  Denn nicht durch Gesetz ward dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. 1.Mo.15,6 Abraham glaubte Gott und das rechnete Gott ihm zur Glaubensgerechtigkeit zu.
Das Gesetz kam erst 430 Jahre später.
Der Umgang Abrahams mit seinem Gott war ein gläubiges Vertrauen ohne den Druck des Gesetzes.

Aus Abraham soll ein Königreich von Priestern entstehen. Durch dieses Königspriestertum sollen alle Völker gerettet werden.
Diesem Grundsatz bleibt Gott durch das ganze A.T. treu.
Von der Leibesgemeinde ist im A.T. keine Rede. Nirgends hören wir im A.T., daß Gott die himmlischen Wesen durch Christus oder einer anderen Gruppe Auserwählter retten wird.
Auch als Jesus in Niedrigkeit zu seinem Volk kam, brachte er, in diesem Punkt, erst einmal nichts neues, daß den Heilsvorsatz für sein Volk und die Nationen geändert hätte.
Er verkündete, daß das Königreich, die Regentschaft des Äons, sich genaht hat.
Oder, das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Matt.3,2 u. 4,17
Und die Apg. bildet die Fortsetzung von der aus dem A.T. bekannten Heilslinie.
In Apg.3,21 redet Petrus von der Wiederherstellung dessen, wovon die Propheten schon geredet haben. Das ist die Aufrichtung des Königreiches und Israel als ein Priestervolk.
Nachdem Israel nach Pfingsten wieder in Verstockung fiel, kommt es zu einem Aufschub dieses Königreiches.

zu 1. Körper des Christus (Leibesgemeinde).
Gott beginnt nun mit diesem Feind des Herrn, diesem Pharisäer Saulus, mit diesem Fanatiker für das Judentum, etwas ganz neues.
Der Herr hat ihn nicht gefragt, er hat sich dieses Gefäß einfach ausgewählt lange bevor Saulus wußte, daß es einen Jesus gibt.
Schon dem Ananias hat der Herr gesagt: Er ist mir ein Gefäß, ein Gerät meiner Auswahl. Er soll meinen Namen vor Könige, Nationen und vor die Söhne Israels tragen, Apg.9,15. Durch den Apostel Paulus beginnt ein neuer Heilsweg. 1.Tim.2,7. ..wozu ich bestellt worden bin als Herold u. Apostel {O. Prediger}  (ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht), ein Lehrer der Nationen in Glaube und Wahrheit.

Es ist der 1. Heilsweg, der aber als 2. in Erscheinung tritt. Erste werden Letzte und Letzte werden Erste sein.
Gleich bei der Berufung nennt der Herr den Dienst des Paulus "Dienst an den Nationen", dies schließt ganz Israel mit ein.
Wir sehen das an vielen Stellen der Schrift.
Paulus bezeugt es selbst in seiner Verteidigungsrede Apg.22. 21...ich werde dich weit weg zu den Nationen senden. Trotzdem bleibt Paulus den Juden ein Jude und den Griechen (Nationen) ein Grieche.
Paulus spricht alle Gläubigen an. Das sehen wir auch in der Anrede im 1.Korintherbrief. Er spricht die Gemeinde Gottes in Korinth und 3 Gruppen von Gläubigen an.
Mit Paulus hat der Herr eine Heilskörperschaft aus den Nationen und den Juden gegründet.
Jetzt leben auf dieser Erde 2 Heilsorgane, die Leibesgemeinde Christi und Israel, bzw. die Gläubige, die zur Reichslinie gehören. Beide werden z.Zt. für ihre Aufgaben zubereitet. Israel wird aber erst im 1000 Jahrreich seine Rolle als Mittler zu den Völkern hin übernehmen.
Mit Abraham trat die 1. Heilslinie in Erscheinung und mit Paulus die 2. Doch die Erwählung lag lange davor.
 
So wie die Schöpfung von Anfang an in Christus fertig war und  Zug um Zug in Erscheinung tritt, so geschieht es auch mit den Heilsorganen. In Ihm wohnt die ganze Fülle leibhaftig. Luther: Alles was wir sehen ist aus nichts entstanden - (falsch übersetzt). Siehe Pred.3,15.
Was da ist war längst. Was sein wird ist längst gewesen.
 
Christus, das Haupt aller Herrausgerufenen.
Nicht nur die Leibesgemeinde ist eine Herausgerufene und darf sich Ecclesia nennen. Auch Israel. Nach Rö.9,4 ist den Israeliten gegeben: Die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzgebung, der Dienst und die Verheißung; deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist.
Mit Sohnschaft ist hier die "völkische Sohnschaft" gemeint.
Siehe auch 2.Mo.4,22. Zu dieser Stelle sagt K. Geyer:
Israel ist der Erstling aus den Nationen. Die Leibesgemeinde ist der Erstling, der den Geist trägt.
Beide Heilslinien sind ein Geheimnis. Doch Gott will nicht, daß uns dies verborgen bleibt.
Beide Linien sind durch Gottes Verheißung miteinander verbunden.
 1. Verheißung:  Bis die Fülle (Vollzahl) aus den Nationen eingegangen ist (siehe Ephraim, 1.Mo.48,19).
 2. Verheißung:  Die Errettung von ganz Israel.
Durch den Ungehorsam des einen ist der andere unter die Begnadigung gekommen. Dies gilt für Haus Juda und Haus Israel. Rö.11,25-26. Rö.11,29. Denn Gottes Gnadengaben und Berufungen sind unbereubar.
Rö.11,33 ff  O tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit und der Erkenntnis Gottes...
 
 „ta panta“ die Heilslinie der Gemeinde.
Der Ausdruck „ta panta“ kommt bei Paulus 25x vor, und sonst noch 1x in Petr.;1x in Off., u.5x im Hebr.
Paulus unterscheidet sehr fein in der Darstellung des universellen Heils zwischen Kosmos und „ta panta“.

Der Kosmos steht in Verbindung mit der abrahamitischen, israelitischen Heilslinie. Abraham ist nach Rö.4,13 der Erbe des Kosmos.

„ta panta“ nennt Paulus in Verbindung mit dem Beruf der Gemeinde.
Rö.8,32. Er, der doch den eigenen Sohn nicht verschont hat, wie sollte er uns nicht alles (das All) schenken?
2.Kor.4,15... denn das All ist euretwegen.
 
Das Ziel dieser Dokumentation  ist, die 2 frohen Botschaften, die uns etwas über die 2 Heilsgruppen Gottes sagen, besser zu erkennen.

Ein Beispiel dafür, daß Paulus beide Linien bedient, ist auch der Römerbrief.
Hier zeigt uns Paulus die abrahamitische, israelitische Heilslinie mit dem Kosmos.
Bis Kapitel 7 geht es um diesen Kosmos, um Gesetz  und Gnade.
In Kapitel 8 ist der Höhepunkt, hier wird die Sohnschaft angesprochen.
Der Wandel im Geist und daß wir sagen können: Abba, Vater.
Ab Kapitel 9 geht es wieder um Israel und das Verhalten untereinander.
Paulus spannt hier einen weiten Bogen, und schließt beide Heilsorgane mit ein. Damit zeigt er auch, wie beide unter dem Christus zusammengehören. Und doch gehen sie, wegen ihrer Aufgaben, unterschiedliche Wege.

Rö.11,11. Israels Fall ist den Nationen zum Heil geworden. Wenn nach   Rö.11,26 Israels Vollrettung geschieht, bricht für den Kosmos die Weltwiedergeburt an. Siehe Matt.19,28. Wiedergeborener Kosmos = 1000 Jahrreich.
Dies geschieht mit dem Durchbruch des Lebens aus Toten, mit der 1. Auferstehung nach Off.20,6.
Dann werden sie Priester Gottes sein.
Diese Auferstehung dürfen wir nicht mit Phil.3,11 verwechseln, die die Gemeinde betrifft.

Der Römerbrief will uns auch vermitteln, welche Rolle die Gemeinde bei der Heilsvollendung für Israel spielt, als Zentralorgan der Weltregierung Gottes, und welche Bedeutung der Dienst des Apostels Paulus dabei hat.

Israels Heilsberuf hängt mit der Wiedergeburt des Kosmos zusammen.
Jes 54,5 Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer, HERR der Heerscharen ist sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige Israels: Gott der ganzen Erde wird er genannt.
Hos 2,21 Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in Gnade und in Erbarmen.
Bräutigam und Braut gehen eine Verbindung ein und werden eine Einheit (Heilseinheit). Trotzdem bleiben es zwei Personen auf noch lange Zeit. Der Mann hat eine Gehilfin. Der Christus (Haupt und Glieder) hat zeugenden Charakter für das ganze All. Das Weib (Israel) hat gebärenden Charakter für die Völker. Die Zuständigkeit des Weibes ist, die Völker ins Leben zu führen. Sie gehen nach Jerusalem und holen sich Weisug für ihren Weg (Gesetzt), und das Weib wird sie missionieren (Missionsbefehl).

Die Gemeinde hat ein noch größeres Ziel. Es umfaßt das ganze All.
Kol.1,16-20. Die Wiederherstellung des Alls wird der Christus mit und durch die Gemeinde vollziehen.
 Über dieses Geheimnis erfahren wir etwas im Epheserbrief.

Überall im Wort finden wir die 2 Heilslinien. z.B. in Rö.4,4 + 4,5.

Röm. 4,4 Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.

Röm. 4,5 Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.
 
 Zum Inhaltsverzeichnis                                                Graphik Nr.2