Einleitung:
Erwählung! Wo bleibt die
Gerechtigkeit Gottes?
Rö.9,10-15. Denn als <die Kinder> noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten - damit der nach <freier> Auswahl (1) gefaßte Vorsatz Gottes <bestehen> bliebe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden (1) o. Auserwählung
Die Erwählung fand schon vor der
Geburt statt.
Der 1. Auserwählte war Abraham. Vater
einer Menge.
Gott hätte auch Henoch oder Noah
auserwählen können. Sie lebten zur gleichen Zeit. Henoch wandelte
in Gott und Noah war ein gerechter und makelloser Mann, der Gnade vor Gott
fand.
Und von Abram wissen wir aus Josua 24,2:
Jenseits des Stromes haben unsere Väter gewohnt, Terach, der Vater
Abrams, und sie dienten anderen Göttern.
Abram wächst in einer Familie von
Götzendienern auf.
Jes.43,27: Der Herr spricht zu Israel:
Dein erster Vater hat schon gesündigt. Joh.8.39. Auf diesen Vater
Abraham berufen sich die Juden voller Stolz, denn Abraham wird Freund Gottes
genannt. Jak.2,23. Hier bezieht sich Jakobus auf 2.Chr.20,7.
Gott hat aus diesen 3, Henoch, Noah, Abram,
den tiefer stehenden
Abram auserwählt. Arme und Geringe
zieht der Herr den Starken und Gerechten vor.
Das ist der Grundsatz Gottes, nach dem
er erwählt. Siehe Israel, die Jünger, Paulus und auch die Söhne.
Erwählung bedeutet, herausgerufen
für einen Dienst.
Sie hat immer etwas mit einer besonderen
Aufgabe zu tun. Mit einem Auftrag, den sonst keiner erfüllen kann.
Wenn ein Erwählter ausfällt,
hat Gott an dieser Stelle des Leibes keinen anderen. Gott hat alle an die
richtige Stelle gesetzt und wird dafür sorgen, daß sie dort
ihre Aufgabe auch ausführen.
1.Kor.12,18-22. Nun aber hat Gott die
Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte.
Die Kriterien für diese Auswahl
kennt nur Gott.
Die Erwählung ist kein Werturteil.
Das Törichte hat er erwählt.
1.Kor.1,26-29. Denn sehet eure Berufung,
daß es nicht viele Weise nach dem Fleisch sind.
Erwählung ist unabhängig von
meinem Handeln nach außen. Ich muß nicht, weil ich erwählt
bin, ein besonderes Talent haben. Gott kann mich so gebrauchen, wie er
mich erschaffen hat.
Nach welchen Gesichtspunkten hat wohl
Gott die Leibesgemeinde ausgewählt, und Israel, und die Fürsten
und Herrscher der Nationen?
Die Leibesgemeinde wohl nach der Bereitschaft
zur Hingabe und Selbstaufgabe. Gott will sie zum Leibe des Christus
geben und hierzu braucht er Leute, die schnell bereit sind, sich hinzugeben
und aufzugeben.
Wenn wir es noch nicht sind, wird er uns
dahin führen. In Kol.1,12 heißt es sogar: Er hat uns fähig
gemacht zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht.
Die Erwählung der Gemeinde geschah
vor den Zeiten.
Gott steht außerhalb der Zeit und
konnte schon damals erkennen, wie ich mich morgen entscheide. Eph.1,3-4.
Deshalb konnte er uns vor Grundlegung
(vor dem Herabwurf) der Welt erwählen.
Israel ist als Missionsvolk für das messianische Weltreich erwählt. Dazu braucht er clevere Menschen, z.B. Einstein, ein Jude. Sie benötigen eine Begabung, damit sie Regierungs- und Missionsvolk sein können. Sie müssen Milliarden Menschen regieren, so daß es nie mehr Streit gibt.
Zu Graphik 2. Die zwei Erwählungslinien Leibesgemeinde und Israel.
Die
2 Heilswege Gottes bei der Erwählung.
1. Gemeindelinie.
2. Reichslinie.
Warum gibt es zwei Erwählungsgruppen,
wo doch alle Erwählten aus der selben Samenlinie Gottes stammen?
Weil Sünde im Himmel und auf Erden
geschah und es deswegen unterschiedliche Aufgaben gibt.
Mit Austausch der Begriffe Grundlegung
und Herabwurf, wird ein ganz anderer Zeitpunkt definiert. Die Übersetzer
nehmen den Begriff, der zu ihrem Gottesbild paßt und nicht unbedingt
den, den das Wort Gottes meint. Der Begriff für Grundlegung steht
an diesen Stellen nicht im griechischen Text.
Vor dem Herabwurf des Kosmos hat Gott:
Eph.1,4, Menschen zur Sohnschaft bestimmt.
Joh.17,24, den Sohn geliebt und der Sohn
die Erwählten.
1.Petr.1,20, den Sohn als Lamm erwählt.
2. Erwählt
in der Vorzeit, Ps,74,2 und ihnen ein Reich bereitet, Matt.25,34,
von Anbeginn der Welt = vom
Herabwurf, dem Niederwurf des Kosmos
an. ...ererbt das Reich (durch
Werke).
Off. 13,8. Alle beten das Tier an, die
nicht im Buch des Lebens, des geschlachteten Lammes, vom Niederwurf
des Kosmos an, geschrieben sind (meist mit: vom Anbeginn der Welt, übersetzt)
= vom katabelé des Kosmos
an. Kosmos bedeutet im biblischen Sinn:
das geschmückte Erdland. Es ist nicht das ganze All gemeint.
Die Schlachtung = Teilung, des Lammes, begann zu diesem Zeitpunkt.
Im Himmel gibt es Buchrollen, in denen
Namen von Menschen stehen, die zu dieser Erwählungslinie gehören.
Die Leibesgemeinde steht nicht im Buch
des Lebens, denn hier geht es darum, daß das Tier angebetet wird.
Die Leibesgemeinde ist dann schon beim Herrn.
Auch im Buch des Lebens von Off.20.11-15
geht es nicht um die Gemeinde. Hier wird nach Werken gerichtet.
Siehe Graphik 5.
Das erste sichtbare Glied der Erwählung
war Abraham.
Mit ihm hat Gott einen Bund geschlossen
und das äußere Zeichen war die Beschneidung.
Abraham soll der Erbe des Kosmos sein.
Abraham wurde nicht Erbe aus Gesetz,
sondern aus Glaubensgerechtigkeit.
Rö.4,13 Denn nicht durch Gesetz
ward dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung, daß er der
Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. 1.Mo.15,6 Abraham
glaubte Gott und das rechnete Gott ihm zur Glaubensgerechtigkeit zu.
Das Gesetz kam erst 430 Jahre später.
Der Umgang Abrahams mit seinem Gott war
ein gläubiges Vertrauen ohne den Druck des Gesetzes.
Aus Abraham soll ein Königreich
von Priestern entstehen. Durch dieses Königspriestertum
sollen alle Völker gerettet werden.
Diesem Grundsatz bleibt Gott durch
das ganze A.T. treu.
Von der Leibesgemeinde ist im A.T. keine
Rede. Nirgends hören wir im A.T.,
daß Gott die himmlischen Wesen durch Christus oder einer anderen
Gruppe Auserwählter retten wird.
Auch als Jesus in Niedrigkeit zu seinem
Volk kam, brachte er, in diesem Punkt, erst einmal nichts neues, daß
den Heilsvorsatz für sein Volk und die Nationen geändert hätte.
Er verkündete, daß das Königreich,
die Regentschaft des Äons, sich
genaht hat.
Oder, das Reich der Himmel ist
nahe gekommen. Matt.3,2 u. 4,17
Und die Apg. bildet die Fortsetzung von
der aus dem A.T. bekannten Heilslinie.
In Apg.3,21 redet Petrus von der Wiederherstellung
dessen, wovon die Propheten schon geredet haben. Das ist die Aufrichtung
des Königreiches und Israel als ein Priestervolk.
Nachdem Israel nach Pfingsten wieder in
Verstockung fiel, kommt es zu einem Aufschub dieses Königreiches.
zu 1. Körper
des Christus (Leibesgemeinde).
Gott beginnt nun mit diesem Feind des
Herrn, diesem Pharisäer Saulus, mit diesem Fanatiker für das
Judentum, etwas ganz neues.
Der Herr hat ihn nicht gefragt, er hat
sich dieses Gefäß einfach ausgewählt lange bevor Saulus
wußte, daß es einen Jesus gibt.
Schon dem Ananias hat der Herr gesagt:
Er ist mir ein Gefäß, ein Gerät meiner Auswahl. Er soll
meinen Namen vor Könige, Nationen und vor die Söhne Israels tragen,
Apg.9,15. Durch den Apostel Paulus
beginnt ein neuer Heilsweg. 1.Tim.2,7.
..wozu ich bestellt worden bin als Herold u. Apostel {O.
Prediger} (ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht), ein Lehrer
der Nationen in Glaube und Wahrheit.
Es ist der 1. Heilsweg, der aber als 2.
in Erscheinung tritt. Erste werden
Letzte und Letzte werden Erste sein.
Gleich bei der Berufung nennt der Herr
den Dienst des Paulus "Dienst an
den Nationen", dies schließt ganz Israel mit ein.
Wir sehen das an vielen Stellen der Schrift.
Paulus bezeugt es selbst in seiner Verteidigungsrede
Apg.22. 21...ich werde dich weit weg zu den Nationen senden. Trotzdem
bleibt Paulus den Juden ein Jude und den Griechen
(Nationen) ein Grieche.
Paulus spricht alle Gläubigen an.
Das sehen wir auch in der Anrede im 1.Korintherbrief. Er spricht die Gemeinde
Gottes in Korinth und 3 Gruppen von
Gläubigen an.
Mit Paulus hat der Herr eine Heilskörperschaft
aus den Nationen und den Juden gegründet.
Jetzt leben auf dieser Erde 2 Heilsorgane,
die Leibesgemeinde Christi und Israel, bzw. die Gläubige, die zur
Reichslinie gehören. Beide werden
z.Zt. für ihre Aufgaben zubereitet. Israel wird aber erst im
1000 Jahrreich seine Rolle als Mittler zu den Völkern hin übernehmen.
Mit Abraham trat die 1. Heilslinie
in Erscheinung und mit Paulus die
2. Doch die Erwählung lag
lange davor.
So wie die Schöpfung von Anfang an
in Christus fertig war und Zug um Zug
in Erscheinung tritt, so geschieht es auch mit den Heilsorganen.
In Ihm wohnt die ganze Fülle leibhaftig.
Luther: Alles was wir sehen ist aus nichts
entstanden - (falsch übersetzt). Siehe Pred.3,15.
Was da ist war längst. Was sein
wird ist längst gewesen.
Christus, das Haupt aller Herrausgerufenen.
Nicht nur die Leibesgemeinde ist eine
Herausgerufene und darf sich Ecclesia nennen. Auch Israel. Nach Rö.9,4
ist den Israeliten gegeben: Die Sohnschaft,
die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzgebung, der Dienst und
die Verheißung; deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch
nach der Christus ist.
Mit Sohnschaft ist hier die "völkische
Sohnschaft" gemeint.
Siehe auch 2.Mo.4,22. Zu dieser Stelle
sagt K. Geyer:
Israel ist der Erstling aus den
Nationen. Die Leibesgemeinde ist der
Erstling, der den Geist trägt.
Beide Heilslinien sind ein Geheimnis.
Doch Gott will nicht, daß uns dies verborgen bleibt.
Beide Linien sind durch Gottes Verheißung
miteinander verbunden.
1. Verheißung:
Bis die Fülle (Vollzahl) aus den Nationen eingegangen ist (siehe Ephraim,
1.Mo.48,19).
2. Verheißung:
Die Errettung von ganz Israel.
Durch den Ungehorsam des einen ist der
andere unter die Begnadigung gekommen.
Dies gilt für Haus Juda und Haus Israel. Rö.11,25-26.
Rö.11,29. Denn Gottes Gnadengaben und
Berufungen sind unbereubar.
Rö.11,33 ff O tiefe des Reichtums,
sowohl der Weisheit und der Erkenntnis Gottes...
„ta panta“ die Heilslinie der
Gemeinde.
Der Ausdruck „ta panta“ kommt bei Paulus
25x vor, und sonst noch 1x in Petr.;1x in Off., u.5x im Hebr.
Paulus unterscheidet sehr fein in der
Darstellung des universellen Heils zwischen Kosmos und „ta panta“.
Der Kosmos steht in Verbindung mit der abrahamitischen, israelitischen Heilslinie. Abraham ist nach Rö.4,13 der Erbe des Kosmos.
„ta panta“ nennt Paulus in Verbindung
mit dem Beruf der Gemeinde.
Rö.8,32. Er, der doch den eigenen
Sohn nicht verschont hat, wie sollte er uns nicht alles (das All)
schenken?
2.Kor.4,15... denn das All ist euretwegen.
Das Ziel dieser Dokumentation
ist, die 2 frohen Botschaften, die uns etwas über die 2 Heilsgruppen
Gottes sagen, besser zu erkennen.
Ein Beispiel dafür, daß Paulus
beide Linien bedient, ist auch der Römerbrief.
Hier zeigt uns Paulus die abrahamitische,
israelitische Heilslinie mit dem Kosmos.
Bis Kapitel 7 geht es um diesen Kosmos,
um Gesetz und Gnade.
In Kapitel 8 ist der Höhepunkt, hier
wird die Sohnschaft angesprochen.
Der Wandel im Geist und daß wir
sagen können: Abba, Vater.
Ab Kapitel 9 geht es wieder um Israel
und das Verhalten untereinander.
Paulus spannt hier einen weiten Bogen,
und schließt beide Heilsorgane mit ein. Damit zeigt er auch, wie
beide unter dem Christus zusammengehören. Und
doch gehen sie, wegen ihrer Aufgaben, unterschiedliche Wege.
Rö.11,11. Israels Fall ist den Nationen
zum Heil geworden. Wenn nach Rö.11,26 Israels Vollrettung
geschieht, bricht für den Kosmos die Weltwiedergeburt an. Siehe Matt.19,28.
Wiedergeborener Kosmos = 1000 Jahrreich.
Dies geschieht mit dem Durchbruch des
Lebens aus Toten, mit der 1. Auferstehung
nach Off.20,6.
Dann werden sie Priester Gottes sein.
Diese Auferstehung dürfen wir nicht
mit Phil.3,11 verwechseln, die die Gemeinde betrifft.
Der Römerbrief will uns auch vermitteln, welche Rolle die Gemeinde bei der Heilsvollendung für Israel spielt, als Zentralorgan der Weltregierung Gottes, und welche Bedeutung der Dienst des Apostels Paulus dabei hat.
Israels Heilsberuf hängt mit der
Wiedergeburt des Kosmos zusammen.
Jes 54,5 Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer,
HERR der Heerscharen ist sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige
Israels: Gott der ganzen Erde wird er genannt.
Hos 2,21 Und ich will dich mir verloben
in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht
und in Gnade und in Erbarmen.
Bräutigam und Braut gehen eine
Verbindung ein und werden eine Einheit (Heilseinheit). Trotzdem bleiben
es zwei Personen auf noch lange Zeit. Der Mann hat eine Gehilfin. Der Christus
(Haupt und Glieder) hat zeugenden Charakter für das ganze All. Das
Weib (Israel) hat gebärenden Charakter für die Völker. Die
Zuständigkeit des Weibes ist, die Völker ins Leben zu führen.
Sie gehen nach Jerusalem und holen sich Weisug für ihren Weg (Gesetzt),
und das Weib wird sie missionieren (Missionsbefehl).
Die Gemeinde hat ein noch größeres
Ziel. Es umfaßt das ganze All.
Kol.1,16-20. Die Wiederherstellung des
Alls wird der Christus mit und durch die Gemeinde vollziehen.
Über dieses Geheimnis erfahren
wir etwas im Epheserbrief.
Überall im Wort finden wir die 2 Heilslinien. z.B. in Rö.4,4 + 4,5.
Röm. 4,4 Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.
Röm. 4,5 Dem aber, der nicht wirkt,
sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube
zur Gerechtigkeit gerechnet.
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Graphik Nr.2