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hierzu Graphik Nr. 10/2
 
5. Die Wohnorte im Himmel und im Weltall

Sicher haben wir uns schon gefragt, wo all die Menschen nach ihrem Ableben hingehen. Das sündige Fleisch muß sterben und geht ins Grab. Dies gilt für alle. Aus diesem Leib wird einmal der Auferstehungsleib entstehen, der sich mit Geist und Seele verbindet. Diese Auferstehung ist zum Gericht oder zum Leben. Für Geist und Seele gibt es hingegen verschiedene Aufenthaltsorte bis zur jeweiligen Auferstehung.
Ungläubige Menschen gehen in die Totenreiche Scheol/Hades.
Gläubige Menschen werden den Tod (auch eine Person) nicht sehen. Sie gehen nicht in die Bereiche, wo der Tod der Verwalter ist. Jesus sagt: Wer an mich glaubt, wird den Tod nicht sehen ( Joh.8,51; 11,25).
Da es verschiedene Heilsorgane mit unterschiedlichen Aufgaben gibt, gibt es auch unterschiedliche Wohnorte für die Gläubigen. Es hat nichts mit Qualifikation zu tun, sondern mit der Berufung zu ihrem Dienst.

1. Das Vaterhaus, auch „oikäterion“ genannt, (2.Kor.5,2) befindet sich außerhalb dieser Schöpfung. Damit ist es außerhalb von Raum und Zeit. Wir können diesen Ort als 3. Himmel bezeichnen, an dem Paulus war und unaussprechliche Worte hörte (2.Kor.12,4). Wer in diesem Vaterhaus ist, ist in der Vollendung. Der Weg dorthin ist die Ausauferstehung (Phil.3,11-12). Da die Leibesgemeinde aber Aufgaben innerhalb des Universums hat, hat sie noch eine Dienstwohnung, das „kat oikäterion“. Auch der Thron Gottes, der zum Thron Christi wird, und von dem aus regiert und gerichtet (richtig gestellt) wird, steht innerhalb der Schöpfung.

2. Der Wohnbau in den Himmeln, „oikodomä“ (2.Kor.5,1b). Diese Wohnstätte können wir auch als äonisches Haus bezeichnen, eine Wohnstätte auf Zeit. Diese Wohnstätte ist in den Himmeln, womit der 1. und 2. Himmel innerhalb dieser Schöpfung gemeint ist. Diese Himmel werden auch als die Himmel der Himmel oder als Überhimmel bezeichnet (5.Mo.10,14; Neh.9,6; Ps.148,4; 2.Ch.6,18). Alle Gläubigen, die des Christus sind und noch nicht in der Vollendung, werden dort wohnen und auch seufzen. Sie seufzen, weil sie einenÜbergangsleib (Überkleidung, 2.Kor.5,1-4) haben und auf die Vollendung, den Vollendungsleib warten.

3. Abrahams Schoß. (Luk.16,19-31) Bei den Wohnorten müssen wir die Zeit vor und nach dem Kreuz unterscheiden. Die Heiligen des alten Bundes und die Gott-Gläubigen, deren Schuld bedeckt war, hatten auch ihre Wohnorte. Die Schuld war nicht endgültig beseitigt, dies war erst ab dem Kreuz möglich. Ein solcher Ort war auch Abrahams Schoß, wo der arme Lazarus sein durfte. Hier begann schon für ihn die Wiedererstattung für die irdischen Leiden.

4. Das himmlische Jerusalem droben. (Gal.4,26) Es wird auch als „unsere Mutter“ bezeichnet. Dies ist ein Hinweis auf die Funktion als Weib des Christus. Wer hier wohnt hat Aufgaben in der Heilslinie Israels. Dieses himmlische Jerusalem wird einmal auf die neue Erde hernieder kommen und dann seine Aufgaben an den Völkern wahrnehmen. Es ist das Gegenstück zu dem jetzigen Jerusalem in Niedrigkeit (Gal.4,25). Auch Abraham vermute ich nach dem Kreuz im himmlischen Jerusalem.

5. Das Paradies. (Luk.23,42-43) Das Paradies wird in Verbindung mit dem Schächer am Kreuz fälschlich als Wohnort für Erstorbene bezeichnet. Paradies kommt nur 3x im Wort vor. Paulus wurde ins Paradies entrückt, das war kein Wohnort von Erstorbenen (2.Kor.12,4). In Off.2,7 ist vom Paradies Gottes mit dem Baum des Lebens die Rede. Und der Schächer bekam von Jesus die Zusage, daß er mit ihm im Paradies sein werde. Hier kann auch nicht von einem lichten Teil des Totenreiches die Rede sein. Die Bibel deutet so etwas nicht an. Es ist aber möglich, daß der Schächer im Reich Christi Jesu sein wird und an dieser Regentschaft teilnimmt. Das ist aber noch Zukunft. Die falsche Auslegung rührt daher, daß Luk.23,42-43 so gelesen wird: Ich sage dir, du wirst heute...  An diesem „heute“ als Jesus starb, war er in allen Totenbereichen und hat selbst den Tod geschmeckt. Das hatte nichts mit Paradies im biblischen Sinn zu tun. Wir müssen diese Bibelstelle wohl so lesen: Ich sage dir heute, du wirst mit mir im Paradies sein. Der griechische Text läßt diese Übersetzung zu.

6. Totenreiche werden u.a. als Scheol oder Hades bezeichnet. (Hes.32,18; Eph.4,9; Off.20,13) Es sind die Bereiche die vom Tod, dem gefallenen Cherub von Hes.28, verwaltet werden. Hier sind nur ungläubige Menschen zu finden, die auf das Gericht vor dem großen „Weißen Thron“ warten.

7. Tartaros. (2.Petr.2,4+17; Jud.6-7) Eine weitere Abteilung des Totenreiches für die, die ihren Ausschweifungen nacheilten (2.Petr.2) und fremdem Fleisch nachgingen. An diesem Ort sind auch Engel in ewiger (äonischer) Finsternis verwahrt, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt haben und ihre eigene Behausung verlassen haben (Judas 6-7). Hier fällt uns die Vermischung der Söhne Gottes und der Töchter der Menschen ein, die Gott ein Greuel war und schwere Gerichte bewirkte (Sintflut u. Turmbau zu Babel mit Zerstreuung u. Sprachenverwirrung).

8. Der Feuersee. (Off.19,20; 20,14-15; 21,8) Vom Feuersee lesen wir in Off. 19,20, wo das Tier und der falsche Prophet in diesen See geworfen werden. Dies wird erst in der Mitte der 70. Jahrwoche erfolgen. Nach Off.20,14 wird der Tod selbst in den Feuersee geworfen (nach dem 1000 Jahrreich). Der Feuersee wird als 2. Tod bezeichnet, ist aber keine Person, sondern ein Zustand. Dieser Bereich existiert auch noch zur Zeit der neuen Erde. Der Letzte, der aus diesem Feuersee hinweggetan wird, ist der Tod (1.Kor.15,26).

Dann gibt es keinen Feuersee mehr und das „Reich Gottes“, des Vaters, in Vollendung bricht an. Neben diesem Gottesreich hat kein anderer Bereich mehr Bestand. Auch nicht der Feuersee, in dem in äonischem Feuer (nicht endlos) gelitten wird. Äonisch bedeutet, in diesem Zeitlauf. Wenn dieses Gottesreich anbricht, gibt es keine Zeit mehr (Hebr.9,26) und damit sind alle Bereiche, die der Zeit unterliegen, aufgelöst.
Nähere Informationen über Reich Gottes siehe: Nr.19:
                                                                                                                                                                                                                                    G.K.

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