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hierzu Graphik 11-1
 
3. Erschaffung und Vollendung des Alls durch den Sohn Gottes
  Nun gab es eine göttliche Zweiheit, die wesensgleich war. Jesus selbst sagt: Ich und der Vater sind eins (Joh.10,30). Der Vater stellt sich in seinem Sohn dar, indem er die ganze Fülle in ihn legt (Kol.2,9). Was Gott mit der Schöpfung geplant hatte, wollte er nicht alleine tun, sondern hat sich in seinem Sohn einen Helfer gezeugt. Zu der Fülle, die Gott in seinen Sohn legte, gehörte die ganze Schöpfung. Bevor etwas in Erscheinung trat, war im Sohn alles fertig. Die ganze Schöpfung war fertig, wirklich alles. Nur so konnte er sich Menschen erwählen, die es noch gar nicht gab (Eph.1,4). Besser gesagt: Menschen, die noch nicht ins Dasein getreten waren. Das Dasein, d.h. den Chronos, die Zeit gab es noch nicht. In Christus war vor Grundlegung der Welt die ganze Heilsgeschichte geplant. Heilsgeschichte mußte so früh geplant werden, weil auch die Unheilsgeschichte Bestandteil der Schöpfung war. Warum hätte sonst ein Lamm erwählt werden müssen (1.Pet.1,20-21). Stellen wir uns einmal die Schöpfung als einen geknüpften Teppich vor, der aufgerollt ist. Der Chronos bringt die Teppichrolle dazu, sich gleichmäßig über die Äonen abzurollen. Wir sehen immer nur was heute ist und gestern war. Das Morgen liegt im Ungewissen, wir sehen nur die linke Seite recht unklar. Es kommt aber die Zeit, wo es keine Zeit mehr gibt (Hebr.6,29) und der ganze Teppich abgerollt ist. Wir sehen dann den ganzen Teppich, den ganzen Ablauf der Schöpfung, und damit auch all die dunklen Stellen, das Leid, die Kriege. Jetzt wäre die Zeit, Gott unsere „Warum-“ Fragen zu stellen. Und was tun wir dann wirklich? Wir fragen Ihn nichts mehr, es ist nicht mehr notwendig, Gott Fragen zu stellen, in der Vollendung kennen wir alle Antworten (Joh.16,23). Bis zum Kreuz ist eine Abwärtsbewegung mit der Schöpfung festzustellen. Ab dem Kreuz gibt es mit einer kleinen erwählten Schar (Leibesgemeinde) eine Aufwärtsbewegung. Obwohl die Welt weiter in den Zerfall läuft, wird heute sein Erstlingsleib ausgestaltet und zubereitet. Erst mit dem Kommen des Messias in Macht und Herrlichkeit, wird sich auf der Erde etwas grundlegend ändern. Wenn er seine Königsherrschaft aufrichtet.
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