3. Erschaffung und Vollendung des Alls
durch den Sohn Gottes
Zuerst war nur Gott. Dann hat er seinen
einzigen Sohn gezeugt und geboren (Ps.2,7).
Nun gab es eine göttliche Zweiheit,
die wesensgleich war. Jesus selbst sagt: Ich und der Vater sind eins
(Joh.10,30). Der Vater stellt sich in seinem Sohn dar, indem er die ganze
Fülle in ihn legt (Kol.2,9). Was Gott mit der Schöpfung geplant
hatte, wollte er nicht alleine tun, sondern hat sich in seinem Sohn einen
Helfer gezeugt. Zu der Fülle, die Gott in seinen Sohn legte, gehörte
die ganze Schöpfung. Bevor etwas in Erscheinung trat, war im Sohn
alles fertig. Die ganze Schöpfung war fertig, wirklich alles. Nur
so konnte er sich Menschen erwählen, die es noch gar nicht gab (Eph.1,4).
Besser gesagt: Menschen, die noch nicht ins Dasein getreten waren. Das
Dasein, d.h. den Chronos, die Zeit gab es noch nicht. In Christus war vor
Grundlegung der Welt die ganze Heilsgeschichte geplant. Heilsgeschichte
mußte so früh geplant werden, weil auch die Unheilsgeschichte
Bestandteil der Schöpfung war. Warum hätte sonst ein Lamm erwählt
werden müssen (1.Pet.1,20-21).
Für seine Schöpfung und seine
Geschöpfe hat er dann den Chronos, die Zeit, erschaffen. In dieser
Zeit, im Weltlauf, im Ablauf der Äonen, tritt nun alles nach und nach
in Erscheinung.
Siehe hierzu Pred. 3,15 u. 1,9.
Stellen wir uns einmal die Schöpfung
als einen geknüpften Teppich vor, der aufgerollt ist. Der Chronos
bringt die Teppichrolle dazu, sich gleichmäßig über die
Äonen abzurollen. Wir sehen immer nur was heute ist und gestern war.
Das Morgen liegt im Ungewissen, wir sehen nur die linke Seite recht unklar.
Es kommt aber die Zeit, wo es keine Zeit mehr gibt (Hebr.6,29) und
der ganze Teppich abgerollt ist. Wir sehen dann den ganzen Teppich, den
ganzen Ablauf der Schöpfung, und damit auch all die dunklen Stellen,
das Leid, die Kriege. Jetzt wäre die Zeit, Gott unsere „Warum-“ Fragen
zu stellen. Und was tun wir dann wirklich? Wir fragen Ihn nichts mehr,
es ist nicht mehr notwendig, Gott Fragen zu stellen, in der Vollendung
kennen wir alle Antworten (Joh.16,23).
Innerhalb des Weltlaufes ist Jesus Christus
der Schöpfer, der Retter und der Vollender. Das
Kreuz auf der bipolaren Erde stellt die Mitte des ganzen Weltlaufes dar.
Hier fand im Gericht aller Gerichte die Klärung der Schuldfrage für
alle statt, und mit der Auferstehung die Machtfrage.
Auf Golgatha hat Gott bewiesen, daß
er zu seiner Schöpfung steht und sie zur Herrlichkeit führen
wird. Übrigens zu Gottes Fülle und Herrlichkeit (Eph.3,19).
Bis zum Kreuz ist eine Abwärtsbewegung
mit der Schöpfung festzustellen. Ab dem Kreuz gibt es mit einer kleinen
erwählten Schar (Leibesgemeinde) eine Aufwärtsbewegung. Obwohl
die Welt weiter in den Zerfall läuft, wird heute sein Erstlingsleib
ausgestaltet und zubereitet. Erst mit dem Kommen des Messias in Macht und
Herrlichkeit, wird sich auf der Erde etwas grundlegend ändern. Wenn
er seine Königsherrschaft aufrichtet.
Auf der neuen Erde mit dem neuen Jerusalem
wird Gott selbst wieder der Mittelpunkt sein.
Eine monopolare Welt ohne Gegensätze. Auf dieser Erde gibt es weder
Gesetz, noch Sünde. Es gibt nur noch Heilung und Wiederbringung all
der bisher verlorenen Geschöpfe. Dazu fließt das Lebenswasser
aus dem Thron Gottes und die Blätter der Bäume sind zur Heilung
der Nationen (Off.22.1-5 u.17).
Jetzt ist das Ziel Gottes greifbar nahe,
daß Gott alle in Allen und Allem sein wird (1.Ko.15,28). Die
ganze Schöpfung, die aus Gott kam, ist wieder zu ihm hin gekommen.
Dies alles durfte sein einzig gezeugter Sohn zur Herrlichkeit des Vaters
ausrichten und sich selbst, mit der ganzen Schöpfung, Ihm unterordnen.
Dies ist das Evangelium der Herrlichkeit
des glückseligen Gottes, so wie es Paulus verkündigt, 1.Tim.1,11.
Wer dieses Ziel Gottes nicht klar sieht,
wird auch den Weg nicht verstehen. Für die vielen „Warum-“ Fragen
bekommen wir nur vom Ziel Gottes her eine befriedigende Antwort. In Jesus
Christus finden wir Antwort auf all unsere Fragen. Wissen wir, was das
heißt, in Christus Jesus zu sein? Oder sind wir oft mehr in uns,
als in ihm? Sehen wir auf uns selbst, anstatt auf den Anfänger und
Vollender unseres Glaubens? Diese Fragen muß jeder selbst beantworten,
(Kolosser 2,2-3; 3,3-4)
G.K.