20. „Stark wie der Tod ist die
Liebe“ oder „Der Weg zurück zum Vater“
Der Weg vom Vater weg beginnt im Himmel
durch den Fall des schirmenden Cherubs, Hes.28. Siehe Nr.4.
Heilsgeschichte Gottes ist notwendig,
nachdem diese Unheilsgeschichte geschah. Der Grund für den ganzen
heilsgeschichtlichen Weltlauf, mit allen dunklen und leidvollen Stellen,
ist der erste Sündenfall im Himmel. Der ganze leidvolle Weg der Weltgeschichte
beweist, daß Gott seine ganze Schöpfung zurück haben will.
Es ist seine Schöpfung, die er bis zum letzten verantwortet und ihrem
Ziel zuführt. Nur dieser Glaube läßt uns in der heutigen
Welt ruhig werden. Nur das Schauen vom Ziel her gibt uns eine lebendige
Hoffnung und Freude. Dazu darf auch eine heilsgeschichtliche Schau der
Bibel dienen. Deshalb wurden in diesem Buch die heilsgeschichtlichen Abläufe
ein wenig erklärt. Es kann nur ein Anfang sein, sich durch weiteres
Bibelstudium mit Erkenntnis durch den beschenken zu lassen, der das Wort
Gottes ist, unser Herr Christus Jesus.
Was wir heute in der Weltgeschichte sehen
ist der Weg vom Vater weg. Trotzdem hat der Weg zum Vater
hin längst begonnen. Das größte sichtbare Zeichen war das
Kreuz von Golgatha. Ab hier ist es ganz klar, wer der Sieger ist. Nur der
Besiegte kann und will es nicht glauben, da seine Zeit heute noch nicht
abgelaufen ist. Die ihm verbliebene Zeit wird er bis zuletzt nutzen. Doch
Gott hat sie auf einen Tag terminiert und die letzte, schwere Zeit in seiner
Barmherzigkeit verkürzt.
Schauen wir auf den Weg zum Vater hin.
Im Mittelpunkt steht die Liebe Gottes. Deshalb wiederholt Jesus das Liebesgebot
von 3.Mos. 19,17-18 und sagt uns gleichzeitig, daß seine Gebote leicht
sind. Um dies zu verstehen, müssen wir das Wort „Gebot“ richtig übersetzen.
Das Liebesgebot im NT dürfen wir nicht wie ein Gesetz betrachten.
Pfleiderer übersetzt in Joh.14,15: Wenn ihr opferfähig mich liebet,
so werdet ihr mein Innenzielgebot halten. Oder nach der DaBhaR in Joh.15,12:
Dies ist das Innenziel, daß ihr einander liebet, so wie ich euch
liebe. Der Herr Jesus stellt uns sein Ziel vor die Augen. Jetzt heißt
es nicht mehr „du sollst“, sondern„du wirst“
dieses Ziel erreichen. Jetzt dürfen wir auf das Ziel schauen und nicht
immer auf unser Versagen.
Die ganze Heilsgeschichte ist der Weg
zurück zum Vater. Deshalb gibt es unterschiedliche Heilsorgane
für die Himmel und die Erde. Deshalb sollen alle Gläubigen wachsen,
weil unser Glaube ein Weg ist und keine statische Sache. Bei Gott gibt
es einfach keinen Stillstand, das sollten wir auch in unserem Glaubensleben
beachten. Wo im Glaubensleben Stillstand ist, handelt es sich um eine Störung.
Auf dem Weg zurück zum Vater gibt
es viele Stationen und Ereignisse, die etwas mit Weltgeschichte, mit Israel
und mit unserem ganz persönlichen Glaubensleben zu tun haben. Die
wichtigste Station ist die Liebe, 1.Thes.3,12. Weil die Liebe Gottes ans
Kreuz ging, gibt es die Auferstehung. Diese Auferstehung ist notwendig,
weil es den Tod gibt. Entrückung ist notwendig, weil Gott in seinem
Kairos mit diesen Menschen, seinen Werkzeugen, etwas Neues beginnen will.
Der Tod ist die eigentliche Oppositionsmacht
gegenüber Gott. Er war der herrlich geschaffene Lichtfürst im
Garten Eden (Garten Gottes, zur Zeit der Urerde) Hes.28,12-13. Bis sich
Unrecht an dir fand. Es ist der erste Feind Gottes, der als letzter hinweggetan
wird. Was hat nun Gott dieser Macht entgegen zu setzen?
Stark
wie der Tod ist die Liebe, Hohelied 8,6.
Lege mich wie einen Siegelring
an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn die Liebe ist stark
wie der Tod, hart wie der Scheol ihr Eifer;
ihre Gluten sind Feuergluten, eine
Flamme Jahs.
Wie die
Liebe zum Sieg kommt, 1.Thes.3,12.
Euch aber mache der Herr völlig
und überströmend in der Liebe gegeneinander
und gegen alle.
Es gibt einen Weg vom Vater weg
und einen Weg zum Vater hin.
Der eine ideale Weg zum Vater hin
ist unser Herr Jesus Christus, der selbst sagt:
„Ich bin der Weg...“, Joh.14,6. Jesus
Christus ist also der Weg zurück zum Vater,
der über Golgatha führte
und der einzige Weg ist, der durch Sterben zum Leben führt.
1.Kor.15,55-57.
Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist,
o Tod, dein Sieg?
Der Stachel des Todes aber ist die
Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg
gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!
Stark
wie der Tod ist die Liebe
Im Hohelied 8 wird uns eine Gleichung eröffnet
von gewaltiger Größe! Bei dieser Gleichung geht es um alles
oder nichts, um Sein oder nicht Sein! Tod steht für das Wieder-
göttliche, ohne Leben = Liebe steht für das Wesen Gottes selber,
eben für das Leben.
Auf beiden Seiten dieser Gleichung stehen
zuerst einmal gleich starke Faktoren. Tod und Leben. Menschlich wagen wir
das nicht zu denken. Gott, als Gott der Liebe, der muß doch stärker
sein. Das ist er auch, aber er hat andere Waffen. Wir denken, im entscheidenden
Augenblick greift er als der Stärkere ein. Tut er das wirklich? Wo
bliebe denn die Freiheit für den anderen Teil, wenn sich die Liebe
aufdrängt? Von ihrer Art her kann das die Liebe doch nicht.
Die Gleichung heißt: Stark
wie der Tod = ist die Liebe. Hier steht nicht, daß
die Liebe ein klein wenig stärker ist. Sie braucht auch nicht stärker
sein. Ihr Wesen und ihre Vorgehensweise wird zuletzt alle besiegen.
Die Liebe wird triumphieren, weil sie die
Liebe ist und weil sie Gott ist, denn Gott ist die Liebe. Gegen die Waffen
der Liebe ist selbst der Tod und erst recht der Satan machtlos. Zum Schluß löst sich diese
Gleichung auf, was übrig bleibt ist göttliches Leben.
Was sind denn die Waffen der Liebe? 1.Kor.13,4-13.
Die Liebe ist langmütig, gütig,
sie neidet nicht, tut nicht groß, bläht sich nicht auf, benimmt
sich nicht unanständig, sucht nicht das ihre, läßt sich
nicht bitten, rechnet das Böse nicht an, freut sich nicht über
Ungerechtigkeit, freut sich mit der Wahrheit, erträgt alles, glaubt
alles, hofft alles, erduldet alles, die Liebe vergeht niemals.
Nun aber bleibt: Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese 3, die größte aber von diesen ist die Liebe.
Diese Waffen der Liebe kann weder Tod noch
Satan anwenden. Erst recht haben sie gegen diese Waffen kein Gegenmittel.
Sie sind ihnen hilflos ausgeliefert. Sie können sich nicht vorstellen,
daß man so kämpfen und siegen kann.
Den Sieg hat unser Herr schon errungen.
Der Tod mußte schon seine Schlüssel abgeben.
So ist schon längst alles in Bewegung,
auf diesem Weg zum Vater hin. Auf dem Weg zum Vollendungsziel.
Ja,
Jesus siegt!
Wir glauben es gewiß und glaubend
warten wir.
Wie du uns führst durch alle
Finsternis, wir folgen, Jesu, dir!
Denn alles muß vor dir sich
beugen, bis auch der letzte Feind wird schweigen.