Im Anfang schuf „bara“ Gott die
Himmel und die Erde. 1.Mo.1,1.
Die Urschöpfung trat ins Dasein. Eine
wunderbare Schöpfung, eine Erde mit einer gewaltigen Vegetation. Noch
heute nutzen wir ihre Ressourcen in Form von Erdöl, Kohle, Metallen
und Edelsteinen. Diese Erde war so schön, daß die Söhne
Gottes jauchzten und die Morgensterne jubelten, Hiob 38,4-7; Jes.45,18.
Gott selbst war der Mittelpunkt dieser Schöpfung.
In seiner Liebe spendete er dieser Schöpfung
Licht und Leben. Alles war in einer wunderbaren Harmonie erschaffen. Die
Welt war monopolar (nur ein Pol), und dieser Pol, diese Mitte war Gott.
Über die ganze Schöpfung setzte Gott einen schirmenden Cherub
als Verwalter. Er sollte die ganze Schöpfung beschirmen und verwalten.
In Hesekiel 28 lesen wir von diesem herrlichen Geschöpf, das Gott
mit großem Glanz und großer Macht ausgestattet hatte. Es war
das erste von Gott erschaffene Wesen (Hiob 40,19 berichtet von dem gefallenen
Cherub, dem Behemot).
Gott hatte seinen Geschöpfen eine gewisse
Freiheit gegeben um mit ihnen frei in Liebe zu kommunizieren. Dies barg
ein Risiko, dem die Geschöpfe erlagen. Von dem ersten Sündenfall,
der im Himmel durch den schirmenden Cherub geschah, lesen wir in Hes. 28.
Wo vorher keine Spannungen waren, weil Gott
die Mitte der Schöpfung war, ergab sich eine völlig neue Situation.
Durch den Sündenfall mußte sich Gott von diesem Lichtwesen trennen.
Damit war es kein Lichtwesen mehr. Wenn sich Gott zurückzieht wird
es finster. Damit ist Finsternis einfach nur fehlendes Licht. Finsternis
ist einfach nichts, wogegen Licht die Energie Gottes ist. Durch die Energie
Gottes wird das All erhalten und ständig erneuert (Ps.104). Das ganze
Universum ist ein großes Schwingungsfeld. Nach Prof. Rohrbach ist
Materie Energie und damit verdichtetes Licht. Die Welt ist nicht aus nichts
geworden, sondern aus göttlicher Energie (Hebr.11,3).
Der schirmende Cherub ging in die Gottesferne
und mit ihm ein Drittel der Engel und die Erde. Oder anders herum: Gott
war nicht mehr der Mittelpunkt der Schöpfung, sondern war aus ihr
herausgetreten. Er wohnt nun in einem unzugänglichen Licht außerhalb
der Schöpfung. Nur seinen Thron hat er noch in den Himmeln.
Durch den Fall des ranghöchsten Engels
wurde die Erde mit in eine geologische Katastrophe gerissen. Die Urerde,
die damalige Welt, ging im Wassergericht unter (2.Petr.3,5-7). Die Erde
wurde wüst und leer, Finsternis war über der Tiefe, es fehlte
das Licht, d.h. die Anwesenheit Gottes (1.Mo.1,2). Es geschah eine innere
und äußere Durchstörung. Und der Geist Gottes schwebte
(brütete) über dem Wasser.
Der Geist Gottes brütete, er ersann etwas
Neues. Diese Stelle zeigt eindeutig, daß Gott seine gefallene Schöpfung
nicht im Stich läßt. Gott greift mächtig ein und spricht:
Es werde Licht (1.Mo.1,3).
Es werde Licht ist eines der schönsten
Bibelworte. Wenn Gott spricht, dann geschieht etwas. Wir sehen es im
gleichen Vers: Und es wurde Licht!
Jetzt gab es auf der Erde beides, Licht
und Finsternis. Gott stellte wieder eine Ordnung her, indem er das
Licht von der Finsternis schied. Licht und Finsternis kann nicht gleichzeitig
sein. Wo Licht ist kann keine Finsternis sein. Es sind zwei Faktoren, die
nicht gleichzeitig bestehen können. Entweder, oder!
Durch diesen Akt der Wiederherstellung im
Sechstagewerk gibt es eine zweite Erde mit zwei Polen. Mit Finsternis (Thron
Satans) und Licht (Thron Gottes).
Eine bipolare Welt ist entstanden. Eine Welt
voller Gegensätze und Spannungen. Zwei gegensätzliche Pole, die
nie zusammenkommen können. Gegensätzliche Pole stoßen sich
ab, sie können sich nicht vereinigen. Das wissen wir aus der Elektrik.
Unsere Welt besteht nur aus Gegensätzen, z.B. heiß und kalt,
oben und unten, links und rechts, hell und dunkel, gut und böse u.s.w.
Nur weil es einen negativen Pol gibt, bezeichnen wir den anderen als positiv.
Eben als seinen Gegensatz.
Es ist deshalb so wichtig über diese
Bipolarität etwas zu wissen, weil sich diese Zweiheit im Menschen
fortsetzt. Wenn wir Kinder Gottes sind und von ihm neues göttliches
Leben geschenkt bekommen haben, so haben wir doch noch das sündige
Fleisch an uns. Das neue Leben ist göttlich und muß nicht mehr
besser werden. Das alte Leben (das Fleisch) ist sündig und wird nicht
besser, deshalb muß es sterben. Nun ist beides im Kinde Gottes vorhanden
und erzeugt eine Spannung. Diese zwei können nicht zusammenkommen.
Der eine muß den anderen beherrschen. Diese Spannung im Kinde Gottes
bedeutet oft einen lebenslangen Kampf (Rö.8,18-25). Gott wird diese
Spannung erst in der Vollendung endgültig wegnehmen. Heute muß
auch ein Kind Gottes diese Spannung aushalten. Sie kann nur durch Hingabe
an den Herrn Jesus Christus reduziert werden. Unsere Anstrengung muß
nicht gegen das sündige Fleisch sein, sondern in der Hingabe. Nur
in ihm können wir Ruhe und Frieden finden. Das Alte ist längst
besiegt und für den neuen Menschen gestorben. Trotzdem versucht der
Feind immer wieder über das sündige Fleisch und die nicht geheilte
Seele anzugreifen und zu verführen.
Dagegen haben wir nur eine Waffe,
die Hingabe an unseren Herrn. Aber eines müssen wir wissen:
Wir müssen das werden, was wir in Jesus Christus schon sind, und dazu
brauchen wir das ganze Leben.
Noch sind wir beides: arme Wesen
voll Furcht und Sünde, Schuld und Pein und doch zugleich von Gott
erlesen, dem Bild des Sohnes gleich zu sein. Im Geist und Glauben
sind schon jetzt wir in die Überwelt versetzt.
Noch sind wir beides: Erdenpilger
in Staub und Sturm, in Angst und Leid und dennoch durch den Sündentilger
erfüllt von einer Herrlichkeit, vor der das Heer der Himmelswelt
anbetend schweigt und niederfällt (Lied von A. Heller).
In 1.Mo.1,3 wird die Heilsgeschichte Gottes
sichtbar. Gott läßt die Erde nicht in Finsternis, sondern gibt
von seinem Licht in diese dunkel gewordene Welt. Ab jetzt gibt es eine
neue Perspektive für das ganze All.
Wieder Licht in diese Welt zu geben, war von
Anfang an sein Ziel. Deshalb hat er seinen Sohn vor Grundlegung der Welt
als Lamm erwählt (1.Pet.1,20) und von Anbeginn der Welt (vom Herabwurf
des Kosmos an) als Lamm geschlachtet. Der Höhepunkt war, als er seinen
Sohn als Menschensohn auf diese Erde schickte. Jesus in Niedrigkeit als
das Licht der Welt.
Welch eine Liebe hat unser Gott und Vater,
daß er so mit seiner Schöpfung umgeht! Für diese Schöpfung
hat er alles getan, damit die Rettungsaktion gelingt. Er ist der Garant
für die ganze Schöpfung und damit für dein und mein Leben.
Zum Schluß sei noch gesagt, daß
die Bipolarität der 2. Erde mit der neuen, der 3. Erde aufgehoben
wird. Dann ist Gott wieder Mittelpunkt der Schöpfung. Er wohnt im
neuen Jerusalem auf der neuen Erde, dies ist die Hütte Gottes bei
den Menschen (Off.21,3). Alle Spannungen und Gegensätze haben ein
Ende. Dies darf für uns alle eine lebendige Hoffnung sein.
Weitere Informationen zu diesem Thema
in der Dokumentation