Diese Aufstellung ist der Versuch, die
unterschiedlichen Wege Gottes mit den Gläubigen im Ansatz darzustellen.
Die Wege Gottes sind so vielfältig, daß sie mit graphischen
Mitteln nicht erfaßt werden können. Trotzdem der Versuch, die
2 Wege Gottes in der Heilsgeschichte und auch innerhalb der Leibesgemeinde
aufzuzeigen.
1. Die Leibesgemeinde.
Bei der Entrückung wird die Leibesgemeinde
im Lufthimmel zusammengeführt. Es gibt bei dieser Zusammenführung
3 Gruppen.
Die erste Gruppe (Die Entschlafenen
durch Jesus, 1.Thess. 4,14)
(linke Seite der Graphik) geht über
die Ausauferstehung ins Vaterhaus (Oikäterion, z.B. 2.Kor.5,2; Juda
6). Es sind Gläubige, die in der Gleichheit Jesu auferstehen und nicht
in diesem Kosmos bleiben können. Im Vaterhaus, außerhalb von
Zeit und Raum, endet ihre Zubereitung und sie bekommen ihren Vollendungsleib.
Die durch Jesu Entschlafenen sind im „Oikäterion“
und Gott wird sie bei der Zusammenführung im Lufthimmel, mit IHM bringen,
1Thess.4,14.
Die zweite Gruppe (Die Erstorbenen
in Christo, 1.Thess 4,16)
(rechte Seite der Graphik) geht beim Abscheiden
in den Wohnbau in den Himmeln (Oikodomä, z.B. 2.Kor.5,1; Eph.2,21;
1.Kor.3,9). Dort erhält man einen Zwischen-Geistleib. Der Leib, das
Fleisch (Sarx) geht ins Grab. Bei der Auferstehung, das bezieht sich ja
auf den Leib, wird der Auferstehungsleib mit Seele und Geist verbunden
und dem Herrn entgegen gerückt (Entrückung, Hinwegraffung, für
die Erstorbenen in Christo). Der Herr selbst sorgt dafür, daß
die Zubereitung abgeschlossen wird und die Neuzeugung zum unauflöslichen
Gottesleben geschieht.
Die dritte Gruppe (Die Lebenden
in Christo, 1.Thess 4,17)
Die noch lebenden Leibesglieder werden
durch Entrückung ebenfalls im Lufthimmel mit den anderen vereinigt.
Wenn alle die Neuzeugung empfangen haben, können sie als vollständiger
Leib des Christus ins Vaterhaus gehen und dann auch dem Vater vorgestellt
werden.
Die laufend durch das Wasserbad des
Wortes gereinigte Gemeinde
steht zuerst verherrlicht und ohne Flecken
und Runzeln vor dem Christus, Eph.5,26-27. Er stellt sich die Gemeinde
selbst verherrlicht dar. Wenn der ganze Erstlingsleib vervollständigt
ist, wird der Sohn ihn neben den Thron Gottes stellen und so dem Vater
einen verherrlichten Leib darstellen, Röm.14,10.
Der Thron Gottes wird zum Thron Christi.
Dann wird der Alte an Jahren (Dan.7,9+13)
den Thron dem übergeben, der mit den Wolken des Himmels kommt, wie
der Sohn eines Menschen. So wird der Richterthron Gottes zum Richterthron
des Christus. Nun gibt es den Richterstuhl Christi (2.Kor.5,10). Nun ist
die Gemeinde, welche ist sein Leib, inthronisiert und autorisiert, das
Gericht, d.h. die Richtigstellung und Zurechtbringung am ganzen All durchzuführen.
Es werden Throne aufgestellt und es wird Gericht gehalten.
Der Richterstuhl Christi ist keine Preisverteilerstätte.
Die Preise habe ich nur im Konkordanten
NT gefunden, und dort in Klammern. Wenn man die Gemeinde davor stellt,
die ja in kein Gericht mehr kommt, muß man zu solchen Denkmodellen
greifen. Der Richterstuhl Christi sollte nicht verharmlost werden. Er ist
genauso ein Platz, an dem Gericht gehalten wird wie der von Pilatus, (Matt.27,19
+ Joh.19,13) und der von Gallio, (Apg.18,12) und der von Phestus, (Apg.25,6)
und der vom Kaiser, (Apg.25,10) und der von Gott (2.Kor.5,10). In 8 geprüften
Übersetzungen wird an diesen Stellen das gleiche Wort „Bema“ mit Richterstuhl
übersetzt. (Gericht = Richtigstellung der Werke). Dies ist ein wichtiger
Vorgang für die, die im 1000 Jahrreich den Völkern gegenüber
weiter mit Gesetz und Werken umgehen müssen. Sie geben den Völkern
Weisung für ihren Weg (Gesetz) und setzen den Missionsbefehl um.
Wer steht vor dem Richterstuhl?
Dem aufgrund seiner Erwählung und
Berufung die eigenen Werke wichtig waren und der auf diese vertraut hat.
Wer seinen Glauben selbst in die Hand genommen hat, anstatt sich beschenken
zu lassen, der darf vor dem „Bema“ seine Werke beurteilen lassen,
damit er sie nun auch richtig einschätzen lernt. Dies alles ist positiv
zu sehen und ebenfalls eine Gnade. Diese Gläubigen konnten ja noch
nicht anders. Sie mußten sich anstrengen, so lange sie nicht unter
der totalen Gnade leben konnten. Nur wem die Neuzeugung geschenkt ist,
zu der er nichts beitragen konnte, erfährt im Laufe seines Lebens,
was totale Gnade bedeutet. Alle Gläubigen sind auf dem Weg zur totalen
Gnade, aber eben erst mal nur auf dem Weg und noch nicht am Ziel. Der Richterstuhl,
von dem alle Richtigstellung ausgeht, ist ein Mittel, um dieses Ziel zu
erreichen.
Wer steht nicht vor dem Richterstuhl?
Röm.6,14 + 7,6.Wer vom Gesetz losgemacht
und aufgrund seiner Erwählung schon jetzt erkennen darf, daß
er mit Jesus gestorben und begraben ist, und damit auch mit ihm auferstanden
ist und schon jetzt in der Neuheit des Lebens wandeln darf, und der
Neuheit des Geistes dienen darf. Und das in aller Schwachheit und mit Mißerfolgen.
Kol.1,26, das Geheimnis des Leibes Christi ist groß. Dieses Geheimnis
ist durch Paulus im Wort offenbart. Im Wort, und trotzdem noch nicht jedem
Gläubigen. Wirklich verstehen kann es nur, wer diesen neuen Sohnesgeist
geschenkt bekam. Die Leibesgemeinde soll schon in diesem Leben mit dem
Christus einsgemacht werden, und wird somit in den inneren Lebenskreis
Gottes gestellt. Dieses Geheimnis ist wirklich groß. Gott hat es
nur Paulus und nicht den 12 Aposteln offenbart. In Röm.8,29-30 steht
8x „er hat“. Können wir das glauben, daß dies alles in Vergangenheitsform
geschrieben ist? Oder fällt uns wieder ein „Ja, aber“ ein? Die 8x
„er hat“, die hat er auch nach Eph.1,13 versiegelt. Was machen wir mit
dem Christus in uns, von dem wir gerne reden, wenn wir dann vor dem Richterstuhl
des Christus stehen? Merken wir, welche Unmöglichkeit wir unserem
Herrn zumuten? Wenn wir mit Jesus gestorben und auferstanden sind, wenn
er uns alles vergeben hat, dann will er auch unserer Werke nicht mehr gedenken.
Doch das ist uns oft zu wenig, wir wollen unser Lob abholen, obwohl wir
es längst haben. Hier werden 2 Heilslinien vermengt.
Für den Richterstuhl Christi gibt
es 2 Auslegungen. Die meist verkündigte Auslegung sagt mit Paulus:
Wir alle werden vor dem Richterstuhl Christi stehen (2.Kor.5,10). Das „wir
alle“ deutet man auf den Erstlingsleib des Christus. Wir alle gehören
aber nicht alle dazu. Es gibt noch eine zweite Heilslinie. Zu beachten
ist auch, daß Paulus diese Worte in einem seiner ersten Briefe gebraucht.
Dort hat er sich noch ganz mit seinen jüdischen Brüdern solidarisiert.
Am Anfang hat er auch 3x zu Gott geschrien, ihm seine Leiden zu nehmen.
Das war später in den Füllebriefen anders. Dort hat er sich in
den Leiden gefreut. Er war zu seinem Christus hin gewachsen und lebte in
der totalen Gnade. Jetzt erst konnte er sagen: mit gestorben, mit begraben,
mit auferstanden und mit verherrlicht. Diese Worte hören wir nur bei
Paulus in den letzten Briefen. Eines ist für mich ganz sicher, es
sind welche auf dem Richterstuhl und viele davor. Hüten
wir uns davor, eine Zuordnung der Gläubigen vorzunehmen. Das dürfen
und können wir nicht. Freuen wir uns, daß alle Christus gehören,
und überlassen wir ihm die Zuordnung zu einem Dienst, für
den er jeden ganz individuell gebrauchen will. Dies soll das „?“
in der Graphik aussagen.
Siehe auch die Auslegung: Richterstuhl
- Podium (bäma) "Christi und Gottes" von W. Gaßler.
2. Verschiedene Auferstehungen
Die wichtigsten Auferstehungen sind:
Die Auferstehung nach Phil.3.11.
Es ist die Ausauferstehung, fortlaufend für Erstlinge der Leibesgemeinde
(linke Seite der Graphik).
Die Auferstehung nach 1.Thes. 4,16
für Gläubige, die zum Erstlingsleib gehören. Die Erstorbenen
in Christo.
Eine scharfe Trennung und Zuordnung
in Bezug auf den Zeitpunkt ist nicht möglich, (siehe auch Off.20,4-5)
denn alle gehören dem Christus und sind für einen Dienst berufen.
Die einen sind „in“ Christo (1Thes.4,16 - der Christus in uns) und gehen
ins Vaterhaus (Oikäterion – Wohnstätte außerhalb von Raum
und Zeit). Die anderen gehören dem Christus in seiner Anwesenheit
(sind des Christus 1.Kor.15,23) und gehen in den Wohnbau in den Himmeln
(Oikodomä – innerhalb von Raum und Zeit), oder ins himmlische Jerusalem.
Die als 1. Auferstehung bezeichnete Auferstehung nach Off.20,4-5 (bezieht sich auf Israel). Es ist die Auferstehung ins 1000 Jahrreich. Es sind die, die das Bild nicht angebetet haben und mit ihm als Priester 1000 Jahre herrschen werden. Über diese hat der 2. Tod (Feuersee) keine Macht mehr.
Die 2. Auferstehung nach Off.20,17 am Ende der 1000 Jahre. Der weiße Thron, vor dem alle Ungläubigen stehen und nach ihren Werken gerichtet werden. Guttäter stehen im Buch des Lebens und müssen nicht in den Feuersee. Aber sie können noch nicht ins neue Jerusalem, sondern müssen erst den Weg der Heilung und Wiederbringung gehen. Dazu stehen außerhalb des neuen Jerusalems die Bäume, deren Blätter zur Heilung der Nationen sind, Off.22,2. Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen, Off.22,14.