Was
wir in Christus Jesus sind! Oder: Der Stand derer, die
zum Erstlingsleib des Christus gehören. Die Botschaft durch Paulus.
Kol. 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden
für euch und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig
ist von den Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde
(Versammlung).
„Jetzt freue ich
mich“. Das hat Paulus am Anfang seines Glaubenslebens
noch nicht sagen können. Am Leiden freuen muss gelernt sein.
Auf diesem Lehrpfad ist die Leibesgemeinde
schon heute, in diesem Leben. Es hat etwas mit wachsen zu unserem Haupt
hin zu tun. Jeder, der zum Leib des Christus gehört, hat auch einen
Teil der Leiden zu tragen, die für den Leib des Christus ein „Muss“
als Zubereitung für seine hohe Aufgabe ist.
Mit dieser Zubereitung wartet der Herr nicht,
bis der ganze Leib bei Ihm versammelt ist, sondern auch dieses Leben ist
der Ort dafür. Man könnte auch sagen: deshalb müssen wir
eine gewisse Zeit hier bleiben und dieses Leben aushalten. Normalerweise
möchten die Menschen dieses Leben genießen.
Wir müssen uns schon fragen, welche Einstellung
wir zu dem Weg haben, den Gott uns führt. Es ist ganz wichtig, dass
wir wissen, dass es sein Weg mit uns ist. Nur so können wir auch ein
„Ja“ zu diesem Weg finden. Auch wenn er nicht ohne Stolpersteine verläuft.
Doch die Stolpersteine legt nicht unser Herr aus, sondern der große
Durcheinanderbringer, und Gott lässt es zu. Der Herr hat es so eingerichtet,
dass uns alles zum Besten dienen muss. Dass alles zu unserem Ziel hin mitwirkt.
Das müssen wir nur glauben wollen, dann wird unser Weg hier unten
licht und hell. Dann kehrt Friede ein in unsere Herzen.
Auch die Stolpersteine gehören
zur Zubereitung der Gemeinde, so lange sie noch auf der Erde ist.
Christus in euch,
die Hoffnung der Herrlichkeit, Kol.1,27. Hier ist von einem
Geheimnis die Rede und von dem Reichtum der Herrlichkeit, die in diesem
Geheimnis liegt.
Durch dieses Wort von Paulus bekommt die Botschaft
der Propheten, die Lehre Jesu in den Evangelien und auch der Apostel
im N.T. einen ganz neuen Klang.
Durch Paulus offenbart Gott etwas ganz
Neues, etwas, das außerhalb des Volkes Israel, der Reichslinie,
liegt. Aus der Verborgenheit Gottes tritt etwas in Erscheinung, das es
noch nie gegeben hat. Das er auch wegen seinem erwählten Volk
Israel nicht früher offenbaren konnte. Sie warten immer
noch auf das messianische Königreich und sie warten nicht
umsonst.
Christus in uns!
Solange wir Reichslinie und Gemeindelinie
mischen, werden wir dieses Geheimnis in seiner ganzen Tiefe nicht
verstehen. Und gemischt werden diese 2 Linien fast überall.
Wir können die 2 Linien auch nicht immer trennen, weil sie vieles
gemeinsam haben. Wenn wir aber versuchen, diese 2 Linien differenziert
zu betrachten, dann werden wir in der Erkenntnis der
Heilswege Gottes weitergeführt. Dann ist Gott treu und beschenkt
uns. Wenn wir uns mit ihm und seinem Wort beschäftigen, dann
tut er das auch mit uns.
Kol.1,26. Doch das Geheimnis ist offenbart,
das von den Zeitaltern her verborgen war, der Leib des Christus.
Vom Wort her ist es offenbart, aber trotzdem noch lange nicht für
jeden Gläubigen. Das kann es auch nicht, weil es an Bedingungen geknüpft
ist. An die Bedingung der Neuzeugung, und dass wir uns mit dem Wort beschäftigen.
Dieses Geheimnis hat er den 12 Aposteln
nicht offenbart. Dies dürfen wir im Wort klar erkennen.
Aber warum? Weil die Botschaft vom Leib des Christus Tatsachen enthält,
die für die Reichslinie nicht zutreffen und nicht dran sind.
Mit der Herausrufung der Körperschaft
des Christus hat Gott den bis dahin verborgenen 2.Teil seines Heilsvorsatzes
geoffenbart. Einen 2. Teil, mit einer anderen Aufgabenstellung für
„ta panta“, das ganze All. Nun wird ein Rettungsplan Gottes sichtbar, der
in 2 Linien abläuft. Dies alles zeigt aber, dass Gott die größten,
höchsten und tiefsten Geheimnisse seiner Gemeinde vorbehalten hat.
Dem „Christus“, als seinem Leib. Der Zentralregierung für die ganze
Schöpfung.
Diese Gemeinde Christi Jesu soll so mit dem
Christus eins gemacht werden, dass sie in den inneren, göttlichen
Lebenskreis hineingestellt werden kann. Dieses Einsmachen geschieht schon
heute. Das ist auch der Grund, warum die Gemeinde Christi nach dem Abscheiden
einen anderen Weg geht und andere Aufgaben wahrnimmt. Sie ist zu himmlischen
Dingen berufen. Wir dürfen es wörtlich nehmen.
„Christus in uns“,
dieser Begriff steht außerhalb jeder menschlichen und irdischen Logik.
Paulus sollte das Wort Gottes auf das
Vollmaß bringen. Was bedeutet das?
Nur Paulus schreibt von dem alten Menschen,
der mit Jesus gestorben und begraben ist. Rö.6,4,10-11. So sind
wir nun mit ihm begraben... aber auch auferweckt und dürfen
schon jetzt in der Neuheit des Lebens wandeln. Wir dürfen es mehr
und mehr lernen.
Was kann jetzt noch gerichtet werden? Der
begrabene alte Mensch oder das neue Leben? Nein! Das Neue wird nicht und
das Alte ist bereits gerichtet. Was sagt uns hier Vers 14: Denn die
Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter
Gesetz, sondern unter Gnade. Aber was ist, wenn wir sündigen, das
können wir doch trotzdem noch? Ja, das können wir noch. Trotzdem,
die Sünde wird nicht mehr über uns herrschen. Sonst würden
die Worte aus Rö.6,4 und Rö.7,6 nicht stimmen.
Röm. 7,6. Jetzt aber sind wir
von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in welchem wir
festgehalten wurden, so dass
wir dienen in dem Neuen des Geistes
und nicht in dem Alten {Eig. in Neuheit... in Altheit} des Buchstabens.
Ein gewaltiges Wort. Ein Wort, das wir
kaum glauben können.
Ja, wir sind schon jetzt losgemacht.
Wir werden nicht erst endgültig losgemacht, wenn wir vor ihm
stehen. Das sagt uns das Wort eindeutig und eigentlich auch unmissverständlich.
Nur Paulus schreibt, dass der Glaubende mit
Ihm auferweckt ist und Sitz im Himmlischen hat. Das ist alles in
Vergangenheitsform geschrieben. Die 12 Apostel hatten nicht den Auftrag,
dieses zu verkündigen.
Röm. 7,25. Ich danke Gott durch
Jesum Christum, unseren Herrn! Also nun diene ich selbst mit dem Sinne
Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde Gesetz. (Auch Paulus
sieht das „Schon jetzt“ und das „Noch nicht“ in unserem Leben.
Doch was zählt vor Gott)?
Röm. 8,1. Also ist jetzt keine
Verdammnis für die, welche in Christo Jesu sind. Obwohl
das Fleisch der Sünde dient. Was anderes kann es gar nicht. Wenn in
Christus, dann sind wir wirklich frei. Nicht nur zu einem bestimmten Prozentsatz,
davon sagt die Bibel nichts.
Röm. 8,2. Denn das Gesetz des
Geistes des Lebens in Christo Jesu hat mich freigemacht von dem Gesetz
der Sünde und des Todes.
Können wir das glauben, dass wir wirklich
frei sind? Oder haben wir hier eine andere Bibelstelle, die uns veranlasst,
es ganz anders auszulegen? Nach welchem Gesetz beurteilt uns Gott jetzt?
Schaut er das gekreuzigte Fleisch und seine Taten noch an?
Rö.8,29-30. Hier steht 8x „hat“!
Darüber kann man eine ganze Bibelstunde halten. Was hier steht, ist
alles schon geschehen.
Röm. 8,29-31. Denn welche er zuvor erkannt
hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines
Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen
Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat
er auch berufen; (berufen zum Dienst) und welche er berufen
hat, diese
hat er auch gerechtfertigt; welche er aber
gerechtfertigt
hat, diese hat er auch verherrlicht.
Was sollen wir nun hierzu sagen?
Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?
Kannst du das glauben, dass er dich verherrlicht
hat? Oder müssen wir auch dieses Wort vergeistigen? Warum fällt
es so schwer, sein Wort wörtlich zu nehmen?
Und was hier geschehen ist, das hat er
auch nach Eph.1,13 mit dem Heiligen Geist versiegelt (d.h. der Böse
kann uns nicht mehr antasten). Er ist das Pfand, das wir einlösen
können, und dafür bekommen wir das, was uns schon gehört,
unsere Wohnung im Vaterhaus. Dies ist alles so groß und unbegreiflich,
dass wir davor nur anbetend stille stehen können. Vor Gott ist durch
den Sohn mit uns alles in Ordnung gebracht. Gott sieht uns im Sohn,
wie den Sohn selbst. Gott sieht das sündige Fleisch und unsere eigenen
Werke, die ja mit gekreuzigt und gestorben sind, nicht mehr an. Nun
nehmen wir doch das Wort so, wie es uns der Herr sagt. Wenn wir weiter
auf die eigenen Werke schauen, dann zwingen wir Gott, es auch zu
tun. Dann wird er die Werke beurteilen und uns erst damit die totale
Gnade klar machen können. Wir sollten unserem Herrn auch nicht zumuten,
an unserem alten Menschen herum zu reparieren. Wenn wir seine Söhne
sind, dann will und muss er das nicht mehr tun. Warum wollen wir
die Tat, die unser Herr durch die Neuzeugung in uns vollbracht hat,
immer wieder schmälern?
Unser Problem ist, dass wir
uns nicht so sehen, wie uns der Vater sieht. Wir sehen das Alte an und
das, was uns belastet. Wir sehen unsere Schwachheit im Fleisch und verbinden
sie mit uns selbst. Wir identifizieren uns mit unseren Verfehlungen. Gott
tut das nicht mehr. Deshalb ist unsere Beurteilung für Gott
abgeschlossen. Für uns, an unserem Ego klebende Menschen, ist
es oft nicht der Fall.
Deshalb neigen wir dazu, unser Lob abholen
zu wollen, obwohl wir das alles in Christo schon haben. Freilich gibt es
an unserem Wandel noch etwas zu tun, das setzt aber das Gesagte nicht außer
Kraft.
Das hat etwas mit dem „Schon jetzt“
und dem „Noch nicht“ zu tun.
Aber es heißt in 1.Kor.6,11:
Ihr seid abgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt. Und wie
verstehen wir Eph.1.1-14? Diesen Lobpreis Gottes, der mit dem Wort über
die Versiegelung durch den Heiligen Geist endet?
Woher wusste Paulus, dass dies schon alles
geschehen ist? Er wusste es, weil er seinen Christus kannte. Paulus redet
hier von denen, die in Christus glauben.
Eph.5,26-27. Er wusste, dass Christus die
Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat. Und dass
er sie reinigt und heiligt, durch das Wasserbad des Wortes.
Wann soll das denn geschehen? Wo und wann haben wir das Wort, durch
das wir gereinigt und geheiligt werden? Nicht schon jetzt? Damit
er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken
oder Runzeln oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig
und tadellos sei, Eph.5,27.
Der
Stand derer, die zum Erstlingsleib des Christus gehören. Das kann nur Paulus vermitteln. Nur ihm
wurde diese Botschaft offenbart. Eine Botschaft, die den Gliedern seines
Leibes gilt. Nur Paulus sagt, was wir in Christus sind. Schon jetzt im
Sohne verherrlicht und deshalb sieht der Vater die Glieder seines Sohnes,
wie den Sohn selbst.
Es ist eine Botschaft, die wir kaum fassen
können. Warum?
Weil wir eben auch das andere sehen, das
„Noch nicht“. Unseren Wandel, an dem es so manches auszusetzen gibt.
Wenn wir aber dieses neue Leben haben,
dann dürfen wir auch Eph.2,14 im übertragenen Sinn so für
uns annehmen:
Eph. 2,14-15. Denn er
ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht und abgebrochen
hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleische
die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinweggetan hatte,
auf dass er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst
zu einem neuen Menschen schüfe. (Die zwei, das „Schon jetzt“
und das „Noch nicht“.
Denn Er ist unser
Friede. Er hat die Zwischenwand beseitigt.
Er möchte nicht, dass wir ständig in dieser Schizophrenie,
in dieser Zerrissenheit leben. Dass wir ständig zwischen dem Alten
u. Neuen hin und her gerissen werden. Zwischen unseren Werken und
seinen Werken. Zwischen unserem sündigen Fleisch und dem Neuen,
in dem wir schon jetzt wandeln und dienen dürfen, sollen, können.
Trotz all unserem Mühen und Versagen
möchte er schon jetzt unseren Frieden. Er möchte uns Vertrauen
schenken, dass wirklich das Alte erledigt ist. Er möchte, dass wir
uns nach vorne ausstrecken. Das tun wir aber nicht, wenn wir Gott zumuten,
unsere eigenen alten Werke wieder hervorzuholen, um sie noch einmal zu
beurteilen, damit wir es endlich glauben können, dass er schon
alles erledigt hat. Warum wollen wir die Tat unseres Herrn schmälern?
Eine Tat, auf die er sein Siegel gedrückt hat, indem
er uns mit seinem Geist versiegelt hat. Ein Siegel wird auf etwas gedrückt,
das fertig ist und das keiner verändern darf. Und das keiner Veränderung
bedarf.
Wer diese Versiegelung noch nicht empfangen
hat, und das ist bei vielen Gläubigen der Fall, bei denen steht das
Thema „Werke“ immer im Vordergrund. Was kann ich tun, damit ich
nicht mit leeren Händen vor meinem Heiland stehe? Die Hände sind
noch nicht gefüllt, deshalb versucht es der Mensch selbst, sie zu
füllen. Und das richtige Füllen ist so schwer, wenn wir es selbst
tun. Sind wir froh, wenn unsere Hände leer sind, dann kann Er sie
mit Unvergänglichem füllen, mit edlen Steinen.
Doch unser Herr ist ja so gnädig, auch
mit diesen Gläubigen, die an Ihn glauben, denen er Vergebung
zugesichert hat. Sie stehen dann einmal vor diesem Herrn, vor dem Christus.
Und was macht er dann mit ihnen? Alle unnützen Werke nimmt er ihnen
ab, damit sie keine Belastung mehr bedeuten, und gleichzeitig erkennen
sie, dass das, was bleibt, die edlen Steine, nicht ihre eigenen Werke sind,
sondern die Werke, die Er durch sie gewirkt hat. Dann ist auch bei ihnen
diese Scheidewand hinweggenommen, die sie bisher in dieser Zerrissenheit
gehalten hat. Dann, erst dann haben auch sie den wirklichen Frieden erlebt.
Dann können auch sie nur noch nach vorne schauen. Das Alte ist nun
ganz vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Wie dürfen wir uns dann über diese
Gläubigen freuen, die schon heute unsere Freude und unser Ruhmeskranz
sind. Das sind Sieges- und Ruhmeskränze, die für uns bereitliegen.
Ich freue mich über jeden, der an Jesus glaubt, auch wenn er noch
verbogene Vorstellungen über Gottes Heilshandeln hat, denn das wird
ihnen einmal alles genommen werden. Mit der Freude an solchen Gläubigen
tun wir uns oft schwer. Weil sie nicht glauben wie wir, weil sie noch so
anders denken. Von denen hat aber Paulus gesagt: Ihr seid unsere Freude,
ihr seid unser Ruhmeskranz.
Was bedeutet es noch, „Christus in uns“? Es bedeutet die totale Inbesitznahme des
gläubigen Menschen durch Christus.
Dieses neu geschenkte Leben erfährt
keine Unterbrechung mehr.
„Schon jetzt
– noch nicht“ – Sohnesstand und Sohneszustand! Was wir sind
und was wir in unserem Wandel noch werden sollen! Wir müssen das werden, was wir in
Christus schon sind und dazu brauchen wir unser ganzes Leben. Wenn
wir Ihn anschauen, dann wird er uns auch in unserem Wandel in sein
Bild umgestalten. Es ist ein Prozess der abläuft, obwohl wir in Ihm
schon geheiligt sind. Wir dürfen dann in der Neuheit
des Lebens (das wir schon besitzen) wandeln, und in der Neuheit des
Geistes (den wir schon besitzen) dienen, Rö.7,6.
Wir leben heute in dem „Schon jetzt“
und dem „Noch nicht“. Schon verherrlicht - noch nicht vollendet.
Das „Noch nicht“ ist es, was uns Mühe macht. Wir dürfen
und sollen dieses „Noch nicht“, wenn es uns immer wieder Mühe macht,
vor unseren Herrn bringen. Wir dürfen es abgeben. Aber viel wichtiger
ist, auf das „Schon jetzt“ zu schauen.
Dann schauen wir auf unseren Herrn und seine
Herrlichkeit. Dann, und nur dann schauen wir auf die echte Realität
unseres Lebens.
Diese Realität ist ganz alleine „Christus“,
unser Haupt. Mit dem sind wir verbunden, mit sonst nichts. Nicht mit Dingen
dieser Welt und auch nicht mit unserem Ego, obwohl es manchmal so scheint.
Aber es scheint nur so. Halten wir die eine Realität ganz fest, „Christus
unser Herr und Heiland“. Ihm dürfen wir schon jetzt dienen und
er will uns schon jetzt heilen. Er will uns froh machen und er will uns
seinen Frieden spürbar und erlebbar machen. Sein Leib wird schon jetzt
zubereitet. Wer das noch nicht glauben kann, weil es die meisten so noch
nicht glauben,
von dem behaupte ich nicht, dass er nicht
zur Leibesgemeinde gehört, das können und dürfen wir
auch nicht. Es kann sein, dass er einfach noch in dem Gefängnis der
Tradition steckt. In diesem Gefängnis stecken wir alle mehr oder weniger.
Doch vielleicht dürfen wir die Türe ein wenig aufmachen und etwas
tiefer und weiter schauen. Gott möchte es und dazu bietet er
uns sein Wort zum weiteren Forschen an.
Zusammenfassung nach Kol.2 ab
Vers 9:
In Ihm sind wir zur Fülle gebracht.
In ihm sind wir an unseren Herzen beschnitten.
Eine Beschneidung, die nicht mit Händen gemacht ist, (ein Zeichen,
dass wir ganz ihm gehören).
In der Beschneidung des Christus haben wir
den fleischlichen Leib ausgezogen (aus dem all das kommt, was verbrennen
kann und muss).
Mit ihm sind wir begraben und auferweckt.
Er hat die Gewalten und Mächte, die gegen uns waren, und uns heute
noch verklagen, völlig entwaffnet und öffentlich bloßgestellt.
Sie wissen nun, dass ihre Anklage nutzlos ist, dass ein Gericht an seiner
Gemeinde nicht mehr erfolgen kann. Wir sind vor ihm richtig gemacht und
so sieht es auch der Vater. Was wollen wir noch mehr? Heute werden wir
für unsere Aufgaben weiter vorbereitet, aber nicht mehr gerichtet.
Er hat uns mit Christus lebendig gemacht, Eph.2,5 (unauflösliches
Leben geschenkt). Er hat die Handschrift der Satzungen, die gegen uns war,
aus der Mitte hinweggenommen, und hat sie ans Kreuz genagelt. Das glauben
wir doch, dass es schon alles geschehen ist.
Er hat uns dazu bestimmt, dass wir heilig
und tadellos vor ihm seien in Liebe. Nichts ist zu verurteilen,
denen, die in Christo sind, Rö.8,1. Auch die Werke sind nicht
mehr zu verurteilen, weil es schon längst geschehen ist.
Können wir diese Tatsachen fassen?
Können wir sie aushalten?
Und deshalb kann ich das Vaterunser nicht
in allen Punkten beten, ein Gebet für die Jünger, die äonisches
Gottesleben hatten und
noch mit Werken umgehen mussten. Vergebung
nur gegen Vergeben, erst muss ich tun, dann tut Gott (Leistungsevangelium
= Reichslinie = Jüngerschaft). So braucht einer nicht mehr zu beten,
der unter der Gnade lebt und dem die Sohnschaft geschenkt ist. Es
ist sonst eine Beleidigung oder eine Zumutung für den Herrn,
der eine volle und totale Vergebung geschenkt hat.
Haben wir dieses Gottesbild, oder müssen
wir weiter darum ringen? Auch ich habe hier noch Defizite und bitte meinen
Herrn, dass ich mich wirklich ganz fallen lasse, in seine führenden
und wirkenden Hände. So möchte ich an Stelle des Vaterunsers
lieber das Kniebeugegebet aus Eph.3,14-21 beten.
Deshalb beuge
ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede Vaterschaft benannt ist. Zu erkennen die
ganze Länge und Breite und Höhe und Tiefe, die alle Kenntnis
übersteigende Liebe des Christus.
Wer sich mit Christus Jesus beschäftigt,
der erfährt: Du stellst meine Füße auf weiten
Raum. Psalm 31,9.
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit,
2. Korinther 3,17-18.
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem
Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden verwandelt in dasselbe
Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie <es> vom Herrn, dem Geist,
<geschieht>.