Die Rolle des Lebens
"biblos"
Der Versuch einer Deutung dieses Begriffes
Von Joachim Kaase
Überarbeitet von Gerhard Kringe
Inhalt | Seite |
BIBLOS | 2 |
ROLLE DES LEBENS | 3 |
DER LETZTE TAG | 8 |
DREI SONDERFÄLLE | 11 |
PHILIPPER 4:3 | 15 |
RÖMER 2:5-10 | 16 |
RÖMER 3:9-18 | 20 |
MISSIONSLEERLAUF | 21 |
DER GROSSE WEISSE THRON | 23 |
ZWEITER TOD – FEUERSEE | 28 |
DER TAG GOTTES | 32 |
Die Tage Gottes- Graphik |
RL = Rolle des Lebens ET = Erster Tod
GWT = Großer Weißer Thron ZT = Zweiter Tod
EA = Erste Auferstehung TC = Tag Christi
TG = Tag Gottes LT = Letzter Tag
FS = Feuersee UG = Ungewahrtes
(Hades – Totenreich)
Von Joachim Kaase
32278 Kirchlengern Januar 2000
Vorwort:
Der Bericht über das Buch des Lebens wurde überarbeitet.
Bestimmte Auslegungen, die bei den konkordanten Brüdern vertreten
werden, wurden leicht verändert. Dazu zählt z.B. der Name Gottes,
der mit Jewe wiedergegeben wurde. Er wurde in die hebr. Urform JHWH (JaHWe´H)
geändert. Bei dieser Bibelarbeit geht es um die eine Frage: Wer steht
im Buch des Lebens? Warum gibt es dieses Buch und wozu dient es?
Die große Linie in dieser heilsgeschichtlichen Auslegung von
Joachim Kaase möchte ich würdigen und zu weiteren Überlegungen
empfehlen. Es geht hier nicht so sehr um Details, die unterschiedlich gesehen
werden können, sondern um die große Heilslinie Gottes.
Im Andenken an unseren Bruder Joachim Kaase, 30.12.2002 {mit
81Jahren}
Mettmann, im Mai 2005,
Gerhard Kringe
Die uns heute vorliegende BIBEL (auch "Heilige Schrift") ist ein umfangreiches
Buch mit weit über 1000 Seiten eng gedrucktem Text.
Der Begriff BIBEL ist jedoch eine Eindeutschung des griechischen "biblos“,
womit genauer eine ROLLE gemeint ist.
Zu "biblos" gibt es noch die grammatischen Verkleinerungsformen “biblion“
und "biblaridion" – was am besten mit RÖLLCHEN zu übersetzen
wäre. Nun steht fest, dass die Bibel aus 66 einzelnen Büchern
besteht, davon 39 mit hebräischen Texten ( AT = Altes Testament )
und 27 in griechischer Sprache verfasst (NT = Neues Testament).
Alle diese Texte sind ursprünglich auf Rollen, in der Regel auf
zusammenrollbare Papyrusstreifen niedergeschrieben worden. Wenn nun die
Bibel selbst vom Buch des Jesaias, vom Buch Hiob, vom Buch der Psalmen
usw. spricht, ist also das jeweilige Buch unter den 66 gemeint. Doch werden
noch andere Verzeichnisse als Bücher genannt, wie etwa:
Wir stellen zuallererst fest, dass die RL wortwörtlich siebenmal
in der Schrift vorkommt. Bei fünf weiteren Stellen lässt der
Zusammenhang darauf schließen, dass es sich ebenfalls um die RL handeln
muss.
Diese zwölf Stellen wollen wir zunächst in einer Kurzbehandlung
durchgehen, wobei offen bleiben mag, dass es noch weitere gibt.
Anmerkung der Red.:
Der Begriff "Rolle des Lebens" kann im AT mit "Urkunde der
Zählung" (der Lebenden und Gerechten) übersetzt werden
Psalm 69:28-29
Lass sie nicht in Deine Gerechtigkeit eingehen. Tilge sie aus der RL
und lass sie nicht mit den Gerechten eingeschrieben sein.
Philipper 4:3
...auch mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, die in der
RL sind.
Offenbarung 3:5
Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern umhüllt
werden, und keinesfalls werde Ich seinen Namen aus der RL auslöschen,
und Ich werde seinen Namen vor Meinem Vater und vor den Augen Seiner Boten
bekennen.
2. Mose 32:32-33
Doch nun, falls Du ihre Sünde tragen solltest, trage sie, falls
nicht, tilge mich doch aus Deiner Schriftrolle, die Du geschrieben hast.
Da sprach JHWH zu Mose: Jeden, der gegen mich gesündigt hat, werde
Ich aus Meiner Schriftrolle tilgen.
Die RL ist gleichzeitig die Rolle des Lämmleins, Offb.13:8 (Es bleibt offen, ob es sich um zwei Teile der Rolle oder auch zwei Rollen handelt, siehe Seite13 Punkt 3). Sie ist ein Verzeichnis von Namen, die JHWH VOM Niederwurf der Welt an eingetragen hat (Off17:8) und die Er bei Sünde gegen Ihn auslöscht (Ps.69:29; 2.Mose 32:32). Den angeführten Bibelstellen gemäß können wir sicher sein, dass folgende Personen oder Gruppen in der RL verzeichnet sind:
Was die Schrift nicht sagt:
a) Wir lesen nirgends, dass nur Israeliten in der RL stehen.
Die Schrift liefert uns vielmehr den gegenteiligen Beweis, denn:
Es gab in der damaligen Übergangszeit eben nebeneinander existierende Körperschaften.
ZWEI KÖRPERSCHAFTEN (mit der gleichen Wurzel):
1. Israel vor seiner Beiseitestellung stehend.
2. Die Körperschaft Christi in ihren Anfängen.
ZWEI EVANGELIEN (Gal.2):
1. Das der Beschneidung.
2. Das der Unbeschnittenheit.
An beiden Gruppen hatte Paulus einen Auftrag zu erfüllen
und hier spricht er nun beide an und unterscheidet die Gruppe um Klemens
von den anderen mit den Worten:
Deren Namen in der Rolle des Lebens stehen.
So sehen wir in wunderbarer Weise dargestellt, wie alle am Evangelium
wettkämpfen, aber auch, welch unterschied- liche Losteile sie haben:
o Das Bürgertum der einen Gruppe in den Himmeln (Phil.3:20).
o Das der anderen auf der Neuen Erde.
Nur sie stehen in der RL.
Alle Eintragungen und Löschungen nimmt der göttliche Schriftführer JHWH (JaHWe´H) vor.
Damit ist gewährleistet, dass absolute Gerechtigkeit herrscht und zu keinem Zeitpunkt Zweifel über die Rechtmäßigkeit der Eintragungen aufkommen könnten.
Damit beschließen wir zunächst diese Voruntersuchung eines weiteren Kapitels göttlicher Lehre in der Gewissheit, dass Gott durch Seinen Christus:
1. die Christuskörperschaft in die überhimmlischen Regionen führt (ohne RL),
2. Menschen aus Israel und den Nationen aus der Endzeit in das Millennium übertreten lässt,
3. Israeliten durch die EA in das Millennium bringt (hierbei bleibt offen, ob diese in der RL stehen, was bei der Christuskörperschaft nicht nötig wäre. Es wäre aber möglich, dass hier die RL des Lämmleins gemeint ist. Beides wären RL aber mit unterschiedlichen Eintragungen z.B. mit äonischem Leben oder Erlöste des Lämmleins die zur EA gehören),
4. die in der RL Stehenden ins äonische Leben auf der Neuen Erde bringt und
5. alle Übrigen nach ihrer Zurechtbringung im ZT-FS mit den vorgenannten
Gruppen zusammen in die VOLLENDUNG einführt, wo dann Gott ALLES IN
ALLEN sein wird! (1.Kor.15:28).
Die RL findet ihre Zielsetzung am LT.
Zum Gesamtverständnis ist es daher notwendig, auch diesen Begriff
genauer anzusehen, um ihn dann richtig zu- und einordnen zu können.
Wir finden folgende 6 Stellen zum LT, alle im Johannes-Evangelium:
Johannes 6:39
Dies ist der Wille dessen, der Mich gesandt hat, dass Ich nichts von
alledem verliere, was Er Mir gegeben hat, sondern es am1) LT auferstehen
lasse.
Johannes 6;40
Denn das ist der Wille Meines Vaters, dass jeder, der den Sohn schaut
und an Ihn glaubt, äonisches Leben habe; und Ich werde ihn am1) LT
auferstehen lassen.
Johannes 6:44
Niemand kann zu Mir kommen, wenn der Vater, der Mich gesandt hat, ihn
nicht zieht; und Ich werde ihn am1) LT auferstehen lassen.
Johannes 6:54
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich
werde ihn auferwecken am1) LT.
Johannes 11:24
Da sagte Martha zu Ihm: Ich weiß, dass er (Lazarus) in der Auferstehung
am1) LT auferstehen wird.
Johannes 12:48
Wer Mich ablehnt und Meine Worte nicht annimmt, der hat, was ihn richtet.
Das Wort das Ich gesprochen habe, dasselbe wird ihn am1) LT richten.
1) oder „in dem LT“.
Angesichts dieser Stellen ist nun wohl keine Diskussion mehr darüber
nötig, ob es einen LT geben wird. Denn unser Herr betont bei Seinem
Dienst an Israel ausdrücklich und mehrfach, dass Er die, welche in
der Zeit ihres irdischen Daseins:
o zu Ihm kommen
o vom Vater gezogen werden
o an Ihn glauben
o von dem lebendigen Brot essen (bildlich)
o Sein Blut trinken (bildlich)
am LT zum äonischen Leben auferstehen lassen wird.
Auch sagt Er, dass die, welche:
o Seine Worte hören und nicht bewahren
o welche Ihn ablehnen und Seine Worte nicht annehmen
durch dasselbe Wort am LT gerichtet werden.
Tage in der Schrift
Wir lesen in Gottes Wort von Tagen im zeitlichen Sinn, also Kalender- tagen, und wissen auch, dass in Israel die Tage von einem Sonnenuntergang bis zum nächsten dauern. Neben diesen Kalendertagen spricht die Bibel aber auch von Tagen im bildlichen Sinn, womit größere Zeitabschnitte gemeint sind.
So lesen wir zum Beispiel vom:
Letzter Tag nicht Erste Auferstehung!
Es besteht die Neigung, den LT der EA zuzuordnen, weil die Verheißung
der Auferstehung und des äonischen Lebens in Johannes 6 grundsätzlich
an Israel gerichtet ist und wir allgemein annehmen, dass die gläubigen
Juden zu Beginn des 1000-jährigen Reiches auferstehen. Würde
dies jedoch stimmen, müssten aber auch alle Ungläubigen laut
Joh.12:47-48 zum Zeitpunkt der EA gerichtet werden. Tatsächlich wissen
wir aber, dass diese keinen Anteil an der EA und dem äonischen Leben
haben (Joh.3:18 und 36). Sie sind nicht zum äonischen Leben verordnet,
wie etwa die Nationengläubigen aus Apg.13:48.
Die EA findet nach der Wiederkunft Christi statt
(gemäß Daniel 12:12 sehr wahrscheinlich 75 Tage danach.
Die letzten 3 ½ Jahre enden nach 1260 Tagen, dann kommt Jesus,
bis 1335 sind es dann noch 75 Tage). Die Teilhaber dieser Auferstehung
werden uns in Offb.20:4-6 beschrieben. Nichts in dieser Aufzählung
deutet an, dass zu dieser Zeit auch Ungläubige auferstehen. Dies müsste
aber wegen der Gerichtsankündigung Jesu in Joh.12:48 der Fall sein,
wenn der LT zeitlich mit der EA zusammenfallen oder übereinstimmen
würde.
Warum auch, so wäre zu fragen, sollte der Tag Jesu Christi (der
mit den letzten sieben Jahren vor dem Millennium beginnt und mit dem Kommen
des Tages Gottes endet) oder ein bestimmter Tag in diesem Zeitabschnitt
(etwa der 75. Tag nach der Wiederkunft des Herrn) mit dem Ausdruck LT belegt
werden?
Ist doch der:
Letzter Tag im letzten Äon!
Nun wird noch eine herrliche Auferstehung stattfinden, die man in der
Tradition die "allgemeine Auferstehung" nennt, nämlich die Auferstehung
des Lebens und des Gerichts (Offb.20:11-15; Joh.5:28-29).
Auch diese Auferstehung wird ein Triumph sein. Überlegen wir einmal:
Absolut ALLE Toten werden auferstehen. Es wird ein Tag der Entscheidung
sein, denn:
Und auch David spricht im Ps.69:28-29 davon, dass die in der RL Eingeschriebenen in die Gerechtigkeit eingehen. Diese Gerechtigkeit finden wir zwar im Zusammenhang mit Christus, dem Evangelium, dem Glauben, der Neuen Menschheit, dem Königreich, der Gnade usw. Aber bleibend wohnen wird diese Gerechtigkeit erst auf der Neuen Erde (2.Petri 3:13; 2.Kor.9:9).
Weiterhin ist festzustellen, dass auch die in Hebr. 11:1-16 stellver- tretend namentlich aufgezählten Glaubenshelden Abel, Henoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Sara dort nicht nach dem 1000-Jahrreich, sondern nach einer überhimmlischen Stadt strebten. Gott wird sie nicht zuschanden werden lassen, denn Er hat ihnen diese Stadt, auf die Erde herabkommend, zubereitet.
Nach all diesen Einsichten bleibt für den LT und seine Verheißungen NUR die in Offb.20:11 ff beschriebene "Auferstehung des Lebens UND des Gerichts". Die allgemeine Annahme, dass dies der "jüngste Tag" (Luther) oder gar das Ende der Heilsgeschichte sei, ist allerdings falsch, läuft doch nach diesem Geschehen vor dem GWT noch der herrlichste aller Äonen ab (der Äon der Äonen).
Zusammenfassung
Nach den in diesem Kapitel aufgezeigten Fakten und Überlegungen zur EA und der Auferstehung des Lebens und des Gerichts, kann folgerichtig der LT nur der TAG GOTTES sein:
DREI SONDERFÄLLE
Lazarus, Judas und der Verbrecher am Kreuz.
Bei der Einteilung der Menschheit in Guttäter und Übeltäter ist wohl klar, dass kein Mensch NUR das Gute und auch keiner NUR das Üble vollbringt. Es ist eine Sache des Herrn, am GWT die einzelnen Taten richtig zu bewerten, wobei Veranlagungen, Zwänge, Herzensgründe, Auswirkungen und alle sonstigen Umstände ihre richtige Einordnung erhalten werden.
Um nun weitere Einsichten in das Hauptthema RL zu erhalten, wollen wir uns einmal drei besondere Fälle herausgreifen, die dabei hilfreich sind.
Nun können sich viele in der Christenheit nicht genug damit tun,
den Judas nicht nur für immer verloren zu geben, sondern ihm auch
noch in der Hölle einen besonders heißen Platz zu reservieren.
Doch um wie vieles war er denn überhaupt schlechter als etwa der Verbrecher
neben dem Herrn am Kreuz?
Hatte er nicht eine von Gott verordnete Negativaufgabe zu erfüllen?
Wir dürfen sogar vermuten, dass er von sich aus den Herrn nie verraten
hätte, denn dazu musste ja Satan persönlich in ihn fahren. Aus
der Hiobsgeschichte wissen wir aber, dass derselbe NUR unter göttlicher
Zulassung handeln kann.
Der von Satan wieder verlassene Judas hat auf der Stelle bitter bereut
und sah nur noch den Ausweg des Selbstmordes!
Wer von uns wollte sich brüsten, dem mächtigen Himmelswesen
Satan widerstehen zu können, zumal wenn dieser auf jeden Fall auch
nur den Willen Gottes hinausführt?
Auch einen Vergleich mit Petrus darf man anstellen und auf die Frage
kommen: Was ist schlimmer, ein einmaliger Verrat oder ein dreimaliges Verleugnen
des Herrn? Geht es doch immer um Gottes verordnete Wege, die beide einmal
als absolut richtig anerkannt werden, so unterschiedlich sie auch verlaufen!
Die Taten Beider müssen einmal zur Verherrlichung Gottes dienen!
Wie wunderbar aber hat es Gott geordnet, dass auf Golgatha neben dem Herrn sowohl ein Übeltäter, als auch ein Guttäter mitgekreuzigt wurden. Sie verdeutlichen die 2 Gruppen der Gesamtmenschheit, wie sie einmal vor dem GWT zu erscheinen haben. Beide Gruppen finden, wie längst zuvorige Auswahlen auch, Rettung im Mitgekreuzigtsein mit dem Herrn. Die Guttäter haben den Vorzug, im Paradies eine angenehmere letzte Zurechtbringung (Genesung) zu erfahren, während die Übeltäter nach einer mehr oder weniger langen Zubereitung mit "Heulen und Zähneklappern" im ZT zu einer gleichen Endrettung gelangen werden.
Nun gibt uns die Betrachtung dieser drei recht unterschiedlichen Menschen,
die an der Auferstehung vor dem GWT teilnehmen werden, einiges zu bedenken.
Der eine war zweifellos ein guter Mensch (Lazarus) als persönlicher
Freund des Herrn auf Erden. Die beiden anderen waren ein Verbrecher, der
selbst bezeugte, seine Strafe verdient zu haben und ein Verräter (Judas),
der ebenfalls sein Tun bereute.
Wenn wir auch bei Judas nicht sicher sind, ob er in das äonische
Leben kommt, oder noch in den ZT zu gehen hat, so erstaunt es uns andererseits,
dass der gekreuzigte Verbrecher, der zumindest seine Strafe verdiente,
vom Herrn das äonische Leben zugesagt bekam.
Dies kann eigentlich nur am Glauben messbar sein, den er dem Herrn
am Kreuz entgegen brachte. Das bestätigt Joh.6:40, wo der Herr sagte:
Lesen wir noch Vers 51:
,,Ja, ich ersuche auch dich, mein Jochgenosse rechter Art, nimm dich
ihrer an (Euodia und Syntyche). Beide wettkämpfen zusammen mit mir
am Evangelium wie auch Klemens und meine übrigen Mitarbeiter, deren
Namen in der Rolle des Lebens sind.“
Mit dieser Schriftstelle haben wir geradezu ein Schlüsselwort
für das richtige Verständnis des Begriffs RL zur Hand.
Da bittet Paulus zunächst einen nicht näher bekannten "Jochgenossen
rechter Art" um Vermittlung bei den Unstimmigkeiten zwischen den Schwestern
Euodia und Syntyche. Sie sind trotz dieser Differenzen Wettkämpfer
mit Paulus am Evangelium.
Und nun kommt die bedeutsame Aussage: "wie auch Klemens und meine übrigen
Mitarbeiter, deren Namen in der RL sind."
Da der Name Klemens ein römischer ist, darf gleich hier daran
gedacht werden, dass entgegen der verbreiteten Ansicht, die RL gelte nur
Israeliten, doch auch Nichtjuden in ihr eingeschrieben sind. Dies wird
auch beim Geschehen um den GWT erhärtet, wo darüber hinaus deutlich
wird, dass ALLE Menschen - ausgenommen die Christuskörperschaft -
zunächst in der RL eingeschrieben sein müssen, dann aber ein
Großteil, aufgrund ihrer Entwicklung zu Übeltätern, gestrichen
wird.
Hier ist nun die Tatsache äußerst wichtig, dass sich im
Mitarbeiterstab des Paulus solche befanden, die in der RL eingeschrieben
waren.
Denn diese konnten NICHT zur Körperschaft des Christus gehören!
Und nicht nur dies, sie konnten auch NIE zu derselben gelangen!
Denn ein Wechsel von der einen Gruppe in die andere ist schon aus dem
einen Grunde nicht möglich, weil hier Ursprünge und Festlegungen
zeitlich auseinander liegen.
Wenn wir aber in diese Richtung weiterdenken, könnten wir sogar
zu drei Gruppen kommen.
Denn es ist doch so, dass reine Gruppen wirklich Erwählter eigentlich
nur in kleinsten Hausversammlungen zu finden sind, vor allem, wenn sie
nirgends "angeschlossen" sind und keine Weisungen von "oben" bekommen.
Wo es aber überörtliche, größere Zusammenschlüsse
gibt mit Aposteln, Präsidenten, Bischöfen und Angleichungen an
die staatlichen Vereinsgesetze, da wächst in der Regel das Potential
der in der RL Stehenden.
Doch wenn uns die "Großen" vor Augen stehen, die weltweiten Organisationen
und Staatskirchen, dann wird uns klar, dass es dort nicht nur (immer weniger)
Erwählte gibt, sicherlich reichlich Guttäter, aber dann auch
vermehrt Übeltäter.
Hier ist der Drang nach "Größe" sehr hinderlich für
die "Reinheit", sodass die Mitglieder bekanntlich hineingeboren und
hineingetauft werden und zwar ohne jede Rücksicht auf ihren Glaubensstand.
Auch lehrt uns die Völkergeschichte, dass ganze Landstriche oder
Staaten mit Gewalt missioniert wurden. So konnten auch Gebiete, wenn sie
anderen Herrschern zufielen, einfach etwa von Katholisch auf Evangelisch
umgepolt werden.
Das ist das Umfeld der "Mischgemeinden“ wo jeder Übeltäter
integriert ist, selbst wenn er nach seiner Kindheitstaufe und Hochzeit
und noch gelegentlich, vielleicht seiner Frau oder der Kinder wegen, einmal
zu Weihnachten seine Kirche betritt, sonst aber ungehindert üblen
Geschäften und Betrügereien nachgehen kann.
Alles in allem müssen wir wohl anerkennen, dass die heutige Christenheit
im Argen liegt und sich in einem Abfall riesigen Ausmaßes befindet.
Sie hat einen weitaus größeren Mitläuferanteil, als zu
des Apostels Zeiten und weitet sich enorm auf solche Menschen aus,
die bereits aus der RL gestrichen sind.
2. solchen, die in der RL eingeschrieben sind, vom Niederwurf der Welt an.
3. solchen, die aus der RL bereits gestrichen sind.
Dies ist übrigens eine Einteilung, welche die HEUTE lebende Gesamtmenschheit völlig umfasst.
Die heutige Menschheit besteht aus:
des Kosmos |
eingetragenen |
|
(Neue Schöpfung) |
(Gläubige und Nichtgläubige) |
|
|
des Lebens |
des Lebens gestrichen |
Bei all diesen Überlegungen bleibt jedoch einwandfrei bestehen,
dass es nach Eph.4:4 nur EINE Körperschaft des Christus gibt, wie
sie Gott selbst in der heutigen Gnadenhaushaltung zubereitet, also
niemals deren 2 oder gar mehr, wie manche meinen (Nur ein Leib, zu dem
Israel nicht zählt, Israel zählt zum Weib des Christus und ist
heute noch als Heilsträger zurückgestellt). Die Prophetie für
Israel wird in Dan.9 versiegelt und ein Gnadenhaushalt von 2000 Jahren
wird, zur Sammlung der Körperschaft des Christus, eingeschoben.
Diese EINE Körperschaft ist zwar nicht an die Benennungen gebunden,
in die ihre Glieder jeweils integriert sind. Doch haben die oft stark rivalisierenden
Gemeinschaften, sich gewaltig gemehrt und zur Welt hin geöffnet.
Dennoch sind und bleiben die von Gott Zuvorerwählten Sein Tatwerk
(Eph.2:10), welches Er in jedem Umfeld und in allen Situationen für
ihre Zukunftsdienste zubereitet. Darauf dürfen wir fest vertrauen!
Gemäß deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedem seinen Werken gemäß vergelten wird und zwar denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, äonisches Leben; denen aber, die aus Ränkesucht handeln und gegen die Wahrheit widerspenstig sind, aber willfährig der Ungerechtigkeit folgen, Zorn, Grimm - Drangsal und Druck über jedes Menschen Seele, der das Üble treibt (des Juden zuerst wie auch des Griechen) - Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, (dem Juden zuerst wie auch dem Griechen).
Hier wird nun eine der großen Nöte in der Christenheit offenbar,
die allgemein den Grundsatz aufgestellt hat, dass alle Menschen glauben
können, wenn sie nur wollen und dass solche, die diesen Glauben heute
ablehnen, für immer verloren gehen. Dieses Verlorengehen wird vielfach
noch in das sadistische Hirngespinst einer nie endenden Höllentortur
erweitert, was aber der Liebe eines Vatergottes in jeder Hinsicht drastisch
widerspricht.
Dabei erfährt dann der menschliche Wille eine völlig schriftwidrige
Überbewertung, die oft in dem dummdreisten Satz mündet: "Wenn
der Mensch nicht will, kann Gott nicht mehr!" Damit erhebt sich aber das
Geschöpf über seinen Schöpfer und nimmt Ihm rigoros Seine
Vollmacht.
Nun ist die folgende Situation vorstellbar und wird auch oft praktiziert:
Ein Gläubiger hat einen ungläubigen Nachbarn, der zwar einwandfrei
ein Guttäter ist, aber, da er nicht zum echten Glauben durchdringen
kann ( nach Tradition: nicht will, obwohl er könnte), für immer
verloren gehen wird.
Um ihn aber zu "retten", muss nun der gläubige Nachbar permanent
– vielleicht sogar oft penetrant – seinen Nächsten zum Glauben ermuntern
und auch in seine Gemeinde zu führen suchen. Doch bei Gott steht derselbe
in der RL und soll dereinst vor dem GWT mittels des äonischen Lebens
zur Anerkennung Seines Retters geführt werden.
Da wird der gläubige Nachbar spätestens vor dem Richterstuhl
des Christus erkennen, dass seine vielfältigen Bemühungen
Leerlauf gewesen sind. Sie waren zwar GUT und in lauterer Absicht geschehen.
Doch wäre es EDLER gewesen, sich intensiver mit Gottes Wort zu befassen.
Er hätte vermittels des Geistes der Weisheit und Enthüllung bessere
Einsichten in das Walten erlangen können.
Was folgt nun daraus? Haben wir anderen etwas voraus? Durchaus nicht!
Denn wir haben vorhin Juden wie auch Griechen beschuldigt, alle unter der
Sünde zu sein, so wie geschrieben steht:
Es gibt keinen Gerechten, auch nicht einen! Keiner ist verständig!
Es gibt keinen, der Gott ernstlich sucht. Alle meiden sie ihn und sind
zugleich unbrauchbar geworden. Es gibt keinen, der Güte erweist; da
ist nicht einmal einer! Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle; mit
ihren Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter Ihren Lippen, deren
Mund voller Verwünschung und Bitterkeit ist. Flink sind ihre Füße,
Blut zu vergießen, Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und
den Weg des Friedens kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren
Augen.
Wenn es um die Beurteilung der Restmenschheit geht, wird immer sehr
schnell auf obigen Text verwiesen und man stellt fest, dass diesen Aussagen
zufolge, neben den Auswahlen, NIEMAND äonisches Leben erhalten könne.
Freilich ist dann die Konsequenz, dass die RL vor dem GWT ein leeres Papier,
ein unbeschriebenes Blatt sein muss. Weil also dann keiner darin steht,
müssen folglich ALLE vor dem GWT Auferstandenen unverzüglich
in den ZT gehen.
Man wertet die EA im Millennium als die letzte, die äonisches
Leben vermittelt und lässt vor dem GWT folgerichtig nur noch Übeltäter
erscheinen.
Damit kommt man nicht über die Einteilung der Menschheit in Gläubige,
also Erwählte, einerseits und Ungläubige andererseits hinaus
und bleibt unfähig, die Größe Gottes anzuerkennen, die
trotzdem alle Nichterwählten nach ihren Werken unterscheidet und vor
dem GWT in verschiedene Zubereitungen führt.
Nach Gottes Ratschluss dürfen aber die einen bei äonischem
Leben auf der Neuen Erde von den Blättern der Lebenshölzer GENESEN,
während die anderen ihre Endzubereitung im ZT-FS erhalten.
Aber abgesehen von der Zumutung, eine völlig unbeschriebene und
damit eigentlich jeglicher Aussagekraft entkleidete Rolle als Beweismittel
zu werten, geht doch aus dem Zitat Offb.20:15 "und wenn jemand nicht gefunden
wird in der Rolle geschrieben, der wird in den FS geworfen" zwingend hervor,
dass die Rolle Namen enthalten MUSS. Wer sich nicht in der Menge der VORHANDENEN
Namen wiederfindet, wird als Übeltäter in den ZT gehen. Das ist
hier der logische Sinn!
Allgemein befindet sich die Christenheit in einem folgenschweren Leerlauf,
weil man alle Menschen (oder doch möglichst viele) retten will und
sich dabei fälschlicherweise auf die Missionsanweisung des Herrn an
Seine Jünger beruft, wie wir sie aus Matth.28:19-20 alle kennen.
Aber wir sind keine Jünger des Herrn auf Erden, sondern eine festgesetzte
Anzahl Vorherbestimmter für den erhöhten Christus. Wir sind von
Gott für überhimmlische Versöhnungsaufgaben berufen und
nicht für die Ausweitung irdischer Jüngerschaft, für Dienste
auf der Erde.
Wo nun diese Erkenntnis der grundlegenden Wege Gottes mit der übrigen
Menschheit in der Jetztzeit richtig erfasst wird, da darf man mit missionarischen
Kraftakten wohl sparsamer umzugehen lernen. Denn heute beruft GOTT ALLEIN
nach Römer 8:29-30 die von Ihm zuvor Erkannten, um sie SELBST zu rechtfertigen
und auch zu verherrlichen.
Da sollte alles Bemühen besser auf die paulinische Sicht von Epheser
4:11-14 reduziert bleiben. Dort sind die Evangelisten, Hirten und Lehrer
in den Gemeinden zur ANPASSUNG der Heiligen an ihre jeweiligen Dienstaufgaben
bestimmt. Diese aber beruft Gott Selbst und führt sie unters Wort!
Wir wollen aber keinesfalls missionarisches Wirken diffamieren, denn
es hat ja zweifellos einen breiten Raum im Walten Gottes. Aber es muss
klar bleiben, dass es auf der Grundlage von Matth.28 heute in aller Regel
in Leerlauf ausläuft, weil kein Missionar wahllos Menschen retten
kann, sondern nur die, welche längst zuvor von Gott erwählt sind
und die ihm Gott auf jeden Fall zuführen wird. Solche hat er an ihre
Gemeindedienste anzupassen in Zusammenarbeit mit den Hirten und Lehrern.
Wer aber diese paulinische Linie verlässt, wird hinnehmen müssen,
dass die Erfolge seiner missionarischen Bemühungen in der Regel “Bekehrungen”
sind, aber keine echten Berufungen Gottes.
Hierzu schreibt der Methodistenführer Professor Ernst F. Bruder Ströter (1846-1922) einmal:
Das Geschehen am GWT ist wohl eines der größten Ereignisse
in der Geschichte der Menschheit. Vor ihm hat eine schier unübersehbare
Menge von Menschen zu erscheinen, die möglicherweise die 10 Milliardengrenze
weit überschreitet.
Denn es kommen ALLE Menschen, die je gelebt haben, dort aus den Todesbereichen
heraus. Ausgenommen bleiben nur:
1. Die zur Entrückung gekommene Christuskörperschaft.
2. Alle aus der Endzeit in das Millennium hinüber Lebenden aus
den Nationen und Israel, sofern sie treu bleiben, denn es bleibt die Möglichkeit
offen, im Millennium als Übeltäter zu sterben.
3. Alle aus Israel zur EA Gehörenden.
4. Dazu alle Menschen, die sich am Ende des Millenniums nicht von Satan
verführen ließen, dem Feuergericht entkommen und mit den Heiligen
aus Israel auf die Neue Erde hinüber gerettet werden.
Nun lesen wir in Offb. 20:11 den Text, wo der GWT zuerst genannt wird:
Hier müssen wir nun herausfinden, wer diese sind:
1. ist da an die alten Glaubensväter aus Israel zu denken,
wobei wir die Möglichkeit offen lassen wollen, dass dieselben zur
EA gehören könnten,
2. an alle Gläubigen aus Israel, die bis zur Verstockung
Israels lebten. (Die späteren Endzeitgläubigen gehen in das Millennium
ein, zusammen mit der Sondergruppe der EA),
3. aber auch an alle Menschen. Hier schließt sich der
Kreis und die Guttäter aus Römer 2 treten wieder in Erscheinung
als ein Teil der Gesamtmenschheit und erhalten gleichfalls äonisches
Leben.
ZU PUNKT 1: Ziehen wir einmal den Hebräerbrief zu Rate,
der sich bei näherer Betrachtung deutlich als auf den TG ausgerichtet
erweist.
Da wartet nun Abraham nach Hebr.11:10 auf die Stadt, die Grundfesten
hat und deren Künstler und Baumeister Gott ist. Dies kann ja nur das
Neue Jerusalem aus Offb.21:2 sein, aus dem Himmel herabkommend von Gott,
bereit gemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Dann lesen wir in 11:16 über die alten Väter weiter:
ZU PUNKT 2 wollen wir uns nicht wiederholen und verweisen auf das Kapitel "Drei Sonderfälle", wo die Zukunft der Gläubigen aus Israel, die vor der Total-Verstockung lebten, besser in den TG gehörend erscheint.
ZU PUNKT 3 rufen wir uns das bereits im Kapitel von Römer 2:5-10 Dargelegte ins Gedächtnis zurück. Alle verstorbenen Menschen, sofern sie nicht zu besonderen Auswahlen und Hinüberrettungen gehören, werden vor dem GWT ins Leben gerufen und dann nach Guttätern und Übeltätern aussortiert.
Diese Sicht kann nun, wie bereits erwähnt, den Umgang mit unseren
Nachbarn deutlich zum Besseren wenden. Da dürfen wir erkennen, dass
es viele ordentlich wandelnde Zeitgenossen gibt, die bereits in der RL
stehen und somit äonisches Leben in Aussicht haben. Sie stehen zwar
wie die Israeliten stets in der Gefahr, aus ihr gestrichen zu werden, aber
auch dann würden sie als Übeltäter zwar noch ein, möglicherweise
hartes, Gericht erleben und dazu in den ZT gehen müssen, aber auf
jeden Fall an der Endrettung ALLER teilhaben.
Wie beruhigend darf es nun sein, wenn wir dadurch aus dem großen
Zwang der allgemeinen Christenheit befreit sind, dass alle Menschen für
immer verloren sind, wenn sie in ihrem jetzigen Leben nicht zum Glauben
kommen.
Wer das souveräne Auswählen Gottes erfasst hat und dazu auch
noch sein überaus gnädiges Verfügen über die Nichterwählten
erkennt, kann doch nur jubeln und darf alle unnötigen, krampfhaften
Bemühungen einstellen.
Gott wirkt ja SELBST ALLES nach Seinem weisen Rat! So darf durchaus
gesehen werden, dass in der RL grundsätzlich Menschen aus allen Völkern
eingeschrieben sind, wie es ja auch Offb.13:8 und 17:8 bestätigen.
Da geht es um das aus dem Meer aufsteigende, wilde Tier:
Dazu ein paar Stellen, wie etwa die Bitte Davids aus Psalm 69:29:
Aber in Offb.3:5 wird den Überwindern in Sardes verheißen:
Wir wollen nun die zum GWT gewonnene Sicht mit ein paar weiteren Schriftworten abschließen. Da ist z.B. in Joh.5:28-29 das Herrenwort:
Zum direkten Umfeld der RL gehören zweifellos die Begriffe ZT und
FS. Es ist daher sinnvoll, ihnen eine gründliche Beachtung zu schenken.
Von Anfang an steht allerdings fest, dass sie schwierig zu deuten sind.
Es werden also Fragen offen bleiben müssen.
ZT und FS erscheinen uns zunächst als identisch.
Hierfür spricht das Doppelzeugnis aus Offb.20:14:
Es sind dies:
VOR dem Millennium – NACH dem Millennium – und am GWT.
VOR DEM MILLENNIUM
Offenbarung 14:9 -11 (während der Endzeitgerichte):
Und ein anderer, dritter Bote folgte ihnen und rief mit lauter Stimme:
"Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und das Merkmal auf seine
Stirn oder seine Hand annimmt, so soll auch er von dem Wein des Grimmes
Gottes trinken, der unvermischt im Becher Seines Zornes eingeschenkt ist,
und mit FEUER und SCHWEFEL vor den Augen der heiligen Boten und vor den
Augen des Lämmleins gequält werden. (Von ihrer Qual steigt der
Rauch auf bis hinein in die Äonen der Äonen). Und die das wilde
Tier und sein Bild anbeten, haben tags und nachts keine Ruhe, ebenso wenn
jemand das Merkmal seines Namens annimmt. Hier ist das Ausharren der Heiligen
nötig, die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren."
Offenbarung 19:19-20:
Da wurde das wilde Tier gefangen genommen und mit ihm der falsche Prophet,
der vor seinen Augen die Zeichen tat, wodurch er die irreführte, die
das Merkmal des wilden Tieres angenommen und sein Bild angebetet hatten.
Lebendig wurden die Beiden in den See des Feuers geworfen, der mit Schwefel
brennt.
Offenbarung 2:11 (an Smyrna):
Wer überwindet, dem wird der ZT keinesfalls schaden können.
Offenbarung 20:6:
Glückselig und heilig ist, wer an der EA Anteil hat. Über
diese hat der ZT keine Vollmacht, sondern sie werden Priester Gottes und
Christi sein und mit Ihm die 1000 Jahre als Könige herrschen.
NACH DEM MILLENNIUM
Offenbarung 20:10:
Und der Widerwirker, der sie irreführte, wurde in den Feuer- und
Schwefelsee geworfen, wo auch das wilde Tier und der falsche Prophet sind.
Dort werden sie tags und nachts für die Äonen der Äonen
gequält werden.
AM GROSSEN WEISSEN THRON
Offenbarung 20:14-15:
Der Tod und das Ungewahrte (Hades) wurden in den See des Feuers geworfen.
Dies ist der Zweite Tod: Der See des Feuers. Und wenn jemand nicht gefunden
wurde, in der RL geschrieben, der wurde in den FS geworfen.
Offenbarung 21:8:
Den Verzagten aber und Ungläubigen, den Gräulichen und Mördern,
den Hurern und Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen:
Ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist
der ZT.
Wenn wir uns nun Gedanken über Beginn und Dauer des FS machen,
wird erkennbar, dass er eigentlich direkt VOR dem Millennium schon besteht,
denn nach Offb.14:9-11 und 19:19-20 kommen zu der Zeit bereits Abtrünnige
der Endzeit und auch das wilde Tier und der falsche Prophet in denselben.
Über sein Ende finden wir nur die Angaben etwa aus 1.Kor.15:24,
wo das Lebendigmachen "der Übrigen" in der Vollendung erwähnt
wird. Wenn dann der Vater schließlich ALLES in ALLEN sein wird (Vers
28), dann muss ja auch ZT – FS ausgedient haben.
Nun gibt es im FS durchaus Bewusstsein und Leben. Denn wir lesen in
Offb.20:15 deutlich:
Und wenn jemand nicht gefunden wurde - in der RL eingeschrieben, der
wurde in den FS geworfen.
Da ist also von einer Zurechtbringungszeit VOR dem FS keine Rede, sodass
eine notwendige Umerziehung nur IM FS-ZT erfolgen kann.
Es werden Qualen (einer harten Zurechtbringung) erlitten, es gibt Heulen
und Zähneknirschen und tags und nachts keine Ruhe, wie wir den verschiedenen,
aufgeführten Zitaten entnehmen können.
Aber wie ist es mit dem ZT? Tote könnten doch alle diese Erfahrungen
überhaupt nicht machen?!
Hier wäre daran zu denken, dass einst Adam durch das Essen der
verbotenen Frucht nicht sofort starb, sondern erst 930 Jahre später.
Aber er wurde in einen Sterbezustand versetzt, der NUR mit dem buchstäblichen
Tode enden konnte.
Am GWT ist dann für ihn der ET abgeschlossen. Dies war eigentlich
eine Gerichtsvollstreckung und gleichzeitig ein bedeutender Lernprozess
für Adam. Sein Sterben aber setzte sich in allen seinen Nachkommen
fort.
Wenn man nun den ZT genauso nimmt, nämlich als einen langen Lern-
und Gerichtsprozess (möglicherweise ohne einen abschließenden,
tatsächlichen Tod), dann würden alle Übeltäter nach
genügender Zurechtbringung aus diesem Zustand zuletzt in die Vollendung
geführt.
Doch bleibt im Blick auf die große Länge des TG offen, ob
für jeden noch eine verschieden lange Restwartezeit in einem buchstäblichen
Tode vorgesehen ist.
Damit würden alle, die vor dem GWT auferstehen und dann nicht
in der RL gefunden werden, demselben Urteil NEU verfallen sein, wie einst
Adam. Deshalb kann dieser neuerliche Sterbeprozess auch ZT heißen,
weil der erste Tod ALLE vor dem GWT herausgeben musste und damit aufgehoben
ist.
So werden alle dazu Verurteilten erneut und in einem zweiten Sterbeprozess
sein, aus dem sie in der Vollendung erlöst werden.
Außerdem ist wohl nicht zu übersehen, dass der Begriff FS
völlig BILDLICH zu nehmen ist, wie denn das FEUER (auch das WASSER)
im gesamten Wort Gottes vielfach als Bildersprache dient, vor allem, wenn
es um die totale Reinigung von Menschenherzen geht.
Damit erweist sich die verbreitete Höllenlehre, wo Menschen ohne
sterben zu können, ewig (im Sinne von unendlich) in einem Flammenmeer
gequält werden sollen, als völlig absurd.
Denn wenn man den FS sprachfigürlich nimmt, bleibt jedes unsinnige
Schmoren von Menschenkörpern gegenstandslos. Dass im FS Satan, Menschen,
das Tier und der falsche Prophet GEQUÄLT werden, spricht einerseits
für Bewusstsein in demselben, aber nicht unbedingt für unnötige
Grausamkeiten. Vielleicht ist die Übersetzung QUÄLEN etwas unglücklich
gewählt. Dieser Ausdruck wird in der Unterzeilung des Konkordanten
NT griechisch-englisch mit ORDEALIZED wiedergegeben. Wenn man dazu ein
deutsch-englisches Wörterbuch befragt, findet man ORDEAL sächlich
mit "Das Gottesurteil" übersetzt und figürlich mit "Die Probe
– der Prüfstein." Das Element einer Grausamkeit mit sadistischen Qualen
aber sollte man Gott lieber nicht unterschieben. So etwas bleibt mit Sicherheit
eine Sache verfinsterter Menschenherzen.
Man sollte selbst die in Gottes Zorn notwendigen Gerichte immer als
sinnvoll und gerecht ansehen, wie wenn wir etwa in Offb.20:9 über
die zum Holocaust um Jerusalem versammelten Heerscharen lesen: "Da fiel
Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie."
Das alles ist doch weit entfernt etwa von den unsinnigen Menschenopfern
im Altertum oder den Folterungen und Hexenverbrennungen im Mittelalter.
Nun wollen wir einige Schriftstellen in dem Bemühen um eine bessere
Wahrheitsfindung, etwas weiter durchdenken.
Off.20:13-14:
Wenn nun nach Offb.20:14 der ET und das UG zur Zeit des GWT in den
FS geworfen werden, der dazu ausdrücklich auch als ZT benannt wird,
dann ist zunächst verständlich, dass der ET durch die Auferstehung
ALLER Toten ausgedient hat.
Dies wird auch in Offb.20:13 deutlich, wo das Meer, der ET und das
UG alle Toten herausgeben, die darin waren. Es gibt dann KEINE Toten mehr
im All!
Damit sind nun der ET und das UG völlig entleerte Behältnisse und werden als solche "entsorgt", indem sie in den ZT geworfen werden.
Bei dieser Sicht stellt sich erneut heraus, dass sowohl FS als auch ZT Begriffe für Verhältnisse sein können, die sehr bildlich zu nehmen sind und nicht allzu viel mit den uns geläufigen Vorstellungen zum realen Tod oder über ein riesiges Höllenfeuer zu tun haben.
Dies wird auch in 1.Kor.3:13 deutlich, wo der Gläubige auf einem festen Grund Gutes oder auch Schlechtes aufbauen kann, jeweils durch drei NUR BILDLICH aufzufassende Begriffe angedeutet: Gold, Silber oder edle Steine einerseits und Holz, Gras, Stroh andererseits. Das Ergebnis wird dann durch FEUER enthüllt und geprüft. Es wäre aber unsinnig, hier an ein tatsächliches Feuer zu denken.
Interessant wäre noch, dass der FS bereits zur Zeit des ET, also
parallel zu ihm besteht. Denn das in Offb.14:9-11 und Offb. 19:19-20 bezeugte
Werfen abtrünniger Menschen, des wilden Tieres und des falschen Propheten
in denselben geschieht ja noch VOR dem Millennium. Sollte es bedeutsam
sein, dass der FS hier nicht gleichzeitig ZT genannt wird?
Es ist ja immerhin vorstellbar, dass noch während des ET schon
der FS in Kraft ist. Aber den ET und den ZT gleichzeitig zu sehen, wäre
eigentlich nicht möglich und wird auch im Wort nicht bestätigt.
Der FS ist wohl NACH der Auflösung des ET der ZT.
Nun kommen ja nicht nur Menschen in den FS, sondern auch der ET und das UG. Wird bei ihnen der FS zugleich als ZT bezeichnet, so ist dies beim "wilden Tier" und dem "falschen Propheten" zunächst nicht der Fall. Schließlich ist auch noch Satan ein Kandidat für den FS. Auch Satan wird im Totenreich in die tiefste Grube geworfen, Jes.14,15, bis auch dieser Bereich in den Feuersee geworfen wird.
Weiter scheint es so, dass nur der in den ZT kommen kann, der zuvor
im ET gewesen ist. Und dies auch nur NACH der Auflösung des ET.
Dann wären die Abtrünnigen aus Offb.14:9-11 zunächst
NUR im FS gewesen, der jedoch dann am GWT auch der ZT wird.
Der ET muß selbst (mitsamt seinem Bestandteil UG) in den ZT gehen!
Zur besseren Übersicht hier noch zu diesen Begriffen ein Schema:
|
(hier allein genannt) |
(hier zusammen genannt) |
|
(Off.14:9-11) |
|
|
(Off.20:10) |
|
|
(Off.20:14) Alle Übeltäter. (Off.20:15 und 21:8) |
1. Die Offenbarung schrieb ein Israelit für Israeliten.
2. Es fehlen uns genügend Sprachkenntnisse zur genauen Grundtextanalyse.
3. Paulus schreibt wohl, dass alle Schrift zur Belehrung dient
(2. Tim.3:16), mahnt aber andererseits: "Auf das droben sinnet, nicht
auf das auf Erden" (Kol.3:16). Unser Text befasst sich aber deutlich mit
irdischen Abläufen!
Doch wenn bei allem Gottes Herrlichkeit heller erstrahlt, dürfen
wir auch davon ausgehen, auf dem rechten Wege zu sein!
Der TG wird auch LT- 5.Äon - Paradies - Äon der Äonen
genannt.
Es ist der Tag des Neuen Himmels und der Neuen Erde.
Wir lesen in Offb.21:1 – 22:5 ausführlich über ihn.
Nach dem Menschentag und dem Tag Christi ist er mit Sicherheit der
längste Tag. Wenn wir den Menschentag bis heute mit etwa 6000 Jahren
einschätzen, so ist der Tag Christi (das Millennium, der Herrentag)
auf 1000 Jahre festgelegt (vielleicht mit etwas Vor- und Nachlauf). Doch
über die Länge des TG werden wir nicht mit solcher Genauigkeit
unterrichtet.
Ein Hinweis wäre in Psalm 105:8-9 zu sehen, wo wir lesen:
"Er (JHWH) gedenkt seines Bundes für den Äon (den letzten)
des Wortes, das Er geboten hat für 1000 Generationen – den Er geschlossen
hat mit Abraham, und Seines Schwurs zu Isaak."
Einen weiteren, deutlichen Hinweis finden wir bei Paulus in Epheser
3:21:
„Ihm (Gott) sei die Verherrlichung in der herausgerufenen Gemeinde
und in Christus Jesus, für alle GENERATIONEN des Äons der Äonen."
Hier wird deutlich, dass das Prinzip der Vermehrung (1.Mose 1:28 "Seid
fruchtbar und mehret euch") im letzten Äon weitergeführt wird,
denn Generationen weisen auf Geschlechterfolgen. Wenn wir nun bei den angegebenen
1000 Generationen seit Abraham und bis zum Ende des TG 20.000 bis 30.000
Jahre zugrunde legen, hätten wir bis zum Ende des Millenniums kaum
1/3 davon zurückgelegt, sodass der TG um die 20.000 Jahre dauern könnte
und damit mit Abstand der längste der 3 Tage wäre.
Wir halten aber fest, dass dies eine Hypothese ist, ein Gedanke, den
man sich zwar machen kann, aber nie zu einem Lehrsatz erheben darf.
Nun lesen wir in Offb.21:1 zuerst:
"Dann gewahrte ich einen Neuen Himmel und eine Neue Erde, denn der
vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und das Meer war nicht
mehr."
Hier lesen wir, dass die Neue Erde keine Ozeane mehr kennt, wodurch
sich ihr Besiedlungsraum verdreifachen würde - und wenn wir die heute
unbewohnten Wüsten und auch noch die Polgebiete dazunehmen, noch mehr
erweitert. Doch wird die Neue Erde generell viel größer angelegt
sein müssen, denn bis zu 750 Generationen würden in 20.000 Jahren
schon einen für uns kaum vorstellbaren Lebensraum benötigen,
zumal ja niemand mehr stirbt!
Allerdings haben wir auch auf die dreifach bezeugte Aussage des Herrn
zu achten (Mtth.22:30 – Markus 12:25 – Lukas 16:18), dass es in der Auferstehung
Menschen geben wird, die nicht mehr heiraten, weil sie wie die Boten Gottes
im Himmel sind.
Wir lassen offen, ob hier von der 1. (Millennium), der 2. (GWT), oder
gar von beiden Auferstehungen die Rede ist.
Demzufolge gibt es also im 5.Äon verschiedene Daseinsqualitäten
und mögliche Unterschiede zwischen den Einwohnern Jerusalems und den
übrigen außerhalb, indem die einen "wie Boten" sind und die
anderen sich noch vermehren werden.
Nun kommt im 2.Vers:
"die Heilige Stadt, das Neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herab,
bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut."
Das ist die Stadt, auf die Abraham und die Glaubensväter allesamt
warteten, deren Baumeister Gott ist. Sie wird später in den Versen
9-21 genau beschrieben.
Doch dann steht noch in Vers 3-4:
"Dann hörte ich eine laute Stimme aus dem Thron rufen: Siehe Gottes
Zelt ist bei den Menschen, und Er wird bei ihnen zelten: Sie werden Seine
Völker sein, und Er, Gott Selbst wird bei ihnen sein. Er wird
jede Träne aus ihren Augen wischen, und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Trauer, noch Geschrei, noch Pein, sie werden nicht mehr sein: denn
das vorige ist vergangen."
Damit wird nun ein Zustand beschrieben, wie er erstmalig und auch einmalig
in der Menschheitsgeschichte sein dürfte.
Gott Selbst wohnt unter den Menschen. Wie wir uns das bei dem UNSICHTBAREN
vorzustellen haben, muss wohl offen bleiben. Immerhin lesen wir in Offb.22:4
von den Sklaven Gottes: "Sie werden Sein Angesicht SEHEN."
Auf jeden Fall bewirkt dieses "Gott selbst wird bei ihnen sein", dass
Tränen, Trauer, Geschrei, Pein und schließlich auch der Tod
(der ja u.a. diese Nöte auslösen würde) nicht mehr bekannt
sind.
Dies alles wird nicht mehr sein, "denn das vorige ist vergangen."
Das VORIGE aber war das Millennium. Da waren alle diese Dinge noch
akut. Dort herrschte noch Diktatur, allerdings mit einer Gerechtigkeit,
wie sie unter den Völkern im Menschentag nicht möglich war.
Andererseits wurde dort mit eiserner Keule regiert und über sich
widerspenstig zeigende Völker Trockenzeiten verhängt. Der Tod
war gegenwärtig. Vor allem aber war der Zugang zu Gott nur durch einen
Tempel und die Dienste von Priestern möglich.
Nun lesen wir aber in Vers 22-23 unseres Kapitels:
"Einen Tempel gewahrte ich nicht mehr in ihr (der Stadt Jerusalem):
denn der Herr ist ihr Tempel, Gott, der Allgewaltige und das Lämmlein.
Die Stadt bedarf weder der Sonne noch des Mondes, um in ihr zu scheinen;
denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lämmlein."
Tempel- und Opferdienst sind nun überflüssig, alles ist in
helles Licht getaucht und Gottes volles Erbarmen allen offenbar.
Tiere werden in der Beschreibung des TG nicht erwähnt. Auch würde
wohl ein Opfern derselben zu Offb.21:4 "der Tod wird nicht mehr sein" kaum
passen.
Wollten wir aber sagen: Entweder keine Tiere im TG, oder auch die Tiere
mit äonischem Leben, dann sinnen wir über das Wort hinaus.
Es bleiben also Fragen offen!
Wir lesen weiter noch die Verse 24-27 und lassen sie einfach mit ihrer
klaren Aussage auf uns wirken:
"So werden die Nationen durch ihr Licht wandeln und die Könige
der Erde ihre Herrlichkeit in sie hineinbringen. Ihre Tore sollen
bei Tag niemals geschlossen sein (denn Nacht wird dort nicht mehr sein).
Man wird die Ehre und die Herrlichkeit der Nationen in sie hineinbringen,
doch niemals soll irgendwas Gemeines in sie hineinkommen, auch keiner,
der Gräuel verübt und zur Lüge hält, sondern nur die,
die in der RL des Lämmleins geschrieben stehen."
Wunderbare Bilder und kaum vorstellbare Gegebenheiten werden uns hier
vor Augen geführt.
Immerhin gibt es noch Nationen mit ihren Königen, also Unterordnung.
Doch ist dies alles völlig anders geartet als im Millennium. Es sind
ja nur solche auf der Erde, die in der RL eingeschrieben waren. Und diese
blieben auch nur darin, weil sie bereits vorher nicht widerspenstig waren!
Interessant ist nun noch, dass die alles Üble begünstigende
Dunkelheit der Nacht nicht mehr gegenwärtig ist.
Aber nun müssen wir sehen, dass die Menschen dort noch nicht vollkommen
sind, wiewohl sie äonisches Leben haben. Das äonische Leben kann
demnach verschiedenen Seinsweisen zugefügt werden.
Die Körperschaft des Christus, die zu jener Zeit längst ihren
überhimmlischen Dienst versieht, hat auch äonisches Leben,
das aber unauflöslich und unverlierbar ist und mit einer anderen
Vollkommenheit ausgestattet ist wie bei den Menschen im Paradies.
Dies bezeugen uns nun die anschließenden Verse 22:1-2:
"Dann zeigte er mir (der Bote dem Johannes) einen Strom des Wassers
des Lebens, glänzend wie Kristall, der aus dem Thron Gottes und des
Lämmleins hervorging. Inmitten ihres Platzes und diesseits und jenseits
des Stromes war Holz des Lebens, das zwölferlei Früchte trägt:
in jedem Monat gibt es seine Frucht her. Die Blätter des Holzes dienen
zur GENESUNG der Nationen."
Stellen wir uns noch einmal vor:
Im Millennium war zwar der Satan gebunden, aber die Menschheit war
noch gemischt. Übeltäter und Guttäter waren noch nicht getrennt.
Im 5.Äon ist Satan zwar wieder ausgeschlossen, aber auch die Übeltäter
unter den Menschen sind aussortiert und erfahren ihre Zurechtbringung,
die im FS-ZT erfolgt. Wenn nun noch das Priesteramt durch die Gegenwart
Gottes ersetzt ist, sind die Umstände so ideal, dass keinerlei böses
Handeln mehr aufkommen kann.
Dazu kommen die Blätter des Lebensholzes, die alle Menschen zu
weiterer GENESUNG führen, also restliche Unstimmigkeiten beseitigen.
Hier haben wir das Gegenstück zum Paradies des Adam. Er hatte
auch einen Lebensbaum, der ihm so viel Kraft verlieh, dass der Tod aufgehalten
wurde, welcher ihm wegen der allgemeinen Vergänglichkeit gewiss war.
Wurde jedoch Adam wegen Ungehorsams an der weiteren Nutzung des Lebensbaumes
gehindert, so führen die Lebensblätter im TG ohne jede Behinderung
zu einer Besserung, die in die Herrlichkeit der Vollendung einmündet.
Wir lesen noch die Verse 3-5 des 22.Kapitels aus der Offenbarung:
"Dann wird es keinerlei Verdammung mehr geben, sondern der Thron Gottes
und des Lämmleins wird in ihr sein (Jerusalem): und Seine Sklaven
werden Ihm Gottesdienst darbringen.
(Hier wird es sich wohl um die immer noch bestehende Vorrangstellung
Israels handeln, die sich so auswirkt.) Sie werden Sein Angesicht sehen,
und Sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Auch wird es nicht mehr Nacht
sein; sie bedürfen auch nicht mehr des Lichts einer Leuchte oder des
Lichtes der Sonne; denn der Herr, Gott, wird sie erleuchten, und sie werden
als Könige für die Äonen der Äonen herrschen."
Bei unserer Betrachtung hatten wir die Verse 9-21 des 21. Kapitels ausgespart. Sie bringen eine erstaunliche und genaue Beschreibung des aus dem Himmel wie eine Braut ("die Frau des Lämmleins") herabkommenden Jerusalems. Da werden die Maße, die Mauern, die Tore, die Grundfesten beschrieben und mit israelitischen Namen versehen, nämlich die der 12 Stämme und der 12 Apostel. Dann werden noch die Baustoffe dieser Stadt eingehend erläutert und es stellt sich heraus, dass sie aus lauter Gold, kostbaren Edelsteinen und Perlen bestehen. Wieweit dies alles real ist oder auch bildlich gemeint sein könnte, bleibt uns verschlossen.
Es muss aber überzeugen, dass diese atemberaubende Beschreibung uns ein Werk vorstellt, dessen Künstler und Baumeister Gott Selbst ist, wie wir aus Hebräer 11:10 wissen.
In dieser wunderbaren Stadt ist, wie schon gesagt, kein Tempel mehr. Israels Priesterdienst ist also beendet und es bleibt zunächst noch ihr Verwaltungsdienst als Könige. Am Ende des Gottestages werden die Heiligen Israels die Nationen auf der Neuen Erde so erfolgreich unter die Hauptschaft Christi und Gottes eingeordnet haben, dass ihre Aufgabe als Unterordner für immer zu Ende ist.
So ist der TC schon herrlich, jedoch in der Hauptsache für Israel.
Der TG aber wird weitaus herrlicher sein, diesmal nicht nur für
Israel, sondern für die gesamte dort lebende Menschheit; denn alle
frühere Entfremdung gegenüber Gott ist in ihm restlos beseitigt.
Einer oft praktizierten Überbewertung des Millenniums kann man
ruhigen Gewissens entgegen halten, dass dieses Zwischenreich auch nur ein
Hinhalten des Entzweiungszustandes mit Gott ist.
Denn, führte das erste Paradies durch Adam zur Entfremdung, so
wird diese im Menschentag weiter bestehende Not im TC nur auf einer erhöhten
und äußerlich verbesserten Grundlage fortgesetzt.
Auch die Vorstellung, dass die Menschheit nur eine angemessene "Chance"
benötige ist zwar sehr verführerisch und im menschlichen Herzen
tief verwurzelt, aber völlig unrichtig.
Dazu führt Gott den Gegenbeweis! Er bindet Satan. Er rettet Sein
Auswahlvolk Israel und sendet es hinaus als Segensträger für
alle Völker.
Alle nur erdenklichen Vorteile, auch äußerstes Wohlergehen
werden der Menschheit gewährt, damit sie die Möglichkeit hätte,
Gott zu erkennen und Ihm die Huldigung darzubringen. Was ist das Ergebnis?
Die Menschheit kehrt sich nach dieser überaus großen "Chance"
von Gott ab in hellster Auflehnung gegen ihre Wohltäter.
Wäre des Menschen Herz durch äußere Wohltaten zu heilen,
dann sollte doch wohl eine 1000 jährige Kur genügen. Nachdem
es so lange nicht mehr betrogen wurde, sollte es doch für weiteren
Betrug unempfänglich geworden sein. Nach so gerechter Regierungszeit
sollte es nicht erneut rebellieren, und nach so reinem Gottesdienst sollte
es nicht wiederum abtrünnig werden.
Und doch geschieht gerade das alles, sobald Satan wieder freie Hand
hat. Er ist genauso erfolgreich in seinen Bemühungen um die Völker,
die alle Segnungen des TC gekostet haben, wie er es früher mit denen
war, die in Unwissenheit steckten und von Sünde, Schmerz und Betrug
versklavt wurden.
Diese Revolte zeigt die Tiefe menschlicher Verworfenheit.
Heute werden Sünder trotz ungünstiger Umgebung und erbärmlicher
Verhältnisse allein durch Gottes GNADE gerettet. Die überaus
gesegneteren Bedingungen ohne Satans Beeinflussung im Millennium bringen
aber keine Wende. Vielmehr konnte Gottes GNADE vorher gerade da am wirksamsten
werden, wo Armut, Hunger und große äußere Nöte gegeben
waren.
Darum kommt auch die effektive Rettung im TG NUR durch GNADE, die Gott
zu Seiner Zeit in Wirkung setzt. Somit ist das Millennium nicht Gottes
Gnadenzeit, sondern Gottes Lehrzeit. Er wird der alleinige Retter Seiner
Schöpfung - und dies allein durch GNADE sein- die im TG voll zum Einsatz
kommt.
So führt erst der 5.Äon (das 2.Paradies) die Menschheit aus
jeglicher
Entfremdung effektiv an Gottes Vaterherz zurück.
Im TG werden sicherlich Dimensionen zur Geltung kommen, die uns heute noch unbekannt und auch unbegreiflich sind. Das kann man aus 2.Kor.12:1-4 entnehmen, wo Paulus von Eindrücken, die ihm vom Herrn in den 3.Himmel und in das Paradies gewährt wurden, berichtet. Also Neue Himmel und Neue Erde nach Offb.21:1. Dabei hat er "unbeschreibbare Dinge" gehört, "die dem Menschen auszusprechen nicht erlaubt (oder auch nicht möglich) sind." Das waren sicherlich tiefergehende Offenbarungen, als sie dem Johannes zuteil wurden.
Auf alle Fälle haben wir die Dinge des Millenniums "beschreibbarer",
als die des letzten Äons, was aus vielen Texten des Wortes Gottes
hervorgeht. Gleichwohl müssen wir zugeben, dass es nicht immer leicht
zu erkennen ist, ob Texte dem TC oder dem TG zuzuordnen sind. Da müssen
schon viele Zusammenhänge exakt beachtet werden, wenn man möglichst
genau sein möchte.
Dem Schlusskapitel möchten wir ein Zitat voranstellen, wie wir es neulich auf einem Kalenderblatt fanden. Es lautet so:
Zur Glaubwürdigkeit gehört, dass wir Fragen aushalten,
die wir nicht beantworten können –
und dass wir den Mut haben, selbst ratlos zu sein!
Diese "Ratlosigkeit" kommt darin zuallererst zum Ausdruck, dass wir nicht mit Endgültigkeit zu entscheiden wagen, wer genau alles zur EA gehört.
Kann man solche Texte wie:
Matth.8:5-12 (Königreich der Himmel) oder
Matth.25:31-46 (Losteil des Königreiches) oder
Lukas 13:24-30 (Königreich Gottes) zur EA stellen, oder
passen sie besser zum GWT?
Was aber die auf das "Jerusalem aus dem Himmel" wartenden Glaubensväter
betrifft, da hätten wir z.B. für Abraham, Isaak, Jakob und Josef
ein starkes Argument für die EA, wenn wir einmal ihr Versammeltsein
bereits im Tode im Lande der Verheißung unter die Lupe nehmen.
Da nahm nämlich Mose beim Auszug aus Ägypten die Gebeine
des Vorvaters Josef mit. Dies gemäß des Eides, den Josef auf
dem Sterbebett seinen Brüdern abnahm, wie wir in 1.Mose 50:25-26 nachlesen
können.
Der Sarg mit dem einbalsamierten Leichnam Josefs wurde bei der beschwerlichen,
vierzig Jahre langen Wüstenwanderung beständig mitgetragen. Das
ist wiederum in 2.Mose 13:19 nachlesbar.
Diese Anweisung Josefs wird in Hebräer 11:22 als ein Glaubensakt
bezeichnet, wenn wir dort lesen:
Durch Glauben gedachte Josef, verscheidend, des Auszugs der Söhne
Israels und gab Anweisungen bezüglich seiner Gebeine.
Viele Jahre zuvor nahm auch Vater Jakob auf dem Sterbebett in Ägypten
seinem Sohn Josef den Eid ab, ihn in Mamre bei seinen Vorvätern Abraham
und Isaak und deren Frauen und bei seiner auch dort ruhenden Frau Lea zu
begraben.
Dies geschah dann unter großem Aufwand und mit dem Einverständnis
Pharaos. Josef zog mit seiner gesamten Verwandtschaft unter Streitwagenschutz
und mit Reitergefolge hinauf, um eine siebentägige Trauer abzuhalten.
"Es war ein überaus großes (Heer-) Lager" lesen wir in dem Bericht
hierüber, wie er in 1.Mose 49:28 bis 50:14 zu finden ist.
Damit waren alle 4 Vorväter des Volkes Israel im Lande der Verheißung
körperlich an einer Stelle im Tode vereint.
Zwei davon, nämlich Abraham und Isaak starben im Lande, während
die beiden anderen, Jakob und Josef aus Ägypten unter vielen Anstrengungen
überführt werden mussten.
Es ist nun offensichtlich, dass diese Handlungsweisen nur im Blick
auf die Auferstehung verständlich sind. Jakob und Josef wollten bei
derselben, an die sie fest glaubten, gleich im Lande der Verheißung
sein. Dies wiederum setzt voraus, dass sie an eine buchstäbliche Auferstehung
ihrer einbalsamierten Körper glaubten. Denn wenn die eigenen Körper
nicht in Betracht kämen und an ihre Stelle völlig neue träten,
dann wäre es unsinnig gewesen, sie unter solchem jeweiligen Aufwand
zu überführen.
Ob nun die Körper in Ägypten oder in Kanaan (oder wo auch
immer) in die endgültige Auflösung gingen, wäre dann gleichgültig
gewesen.
Nun aber liegen sie alle in Mamre begraben und werden wohl auch heute
noch, würde man sie finden, nicht restlos vergangen sein. Das Auffinden
uralter Knochen überall auf der Erde bestätigt dies täglich.
Sie haben also daran geglaubt, dass ihre Körper, dort wo sie hingelegt
wurden, auch wieder aufstehen.
Eine andere Bedeutung kann man ihren Glaubensakten wohl kaum zumessen.
Ohne nun näher auf das unter Gläubigen sehr umstrittene Thema der körperlichen Auferstehung einzugehen, stehen wir vor der Tatsache, dass das Beisammensein der 4 Vorväter nur dann sinnvoll ist, wenn sie zur EA gehören, um dann gleich "an Ort und Stelle" und im Zentrum der Macht im Millennium zu sein. Sollten sie aber erst vor dem GWT auferstehen, dann wäre ihre Grablage völlig unbedeutend, denn sie müssten dann, wie ALLE Toten, aus der alten Erde kommen (Meer, UG), um auf die Neue Erde überstellt zu werden. So gesehen wäre dann das Verfügen über ihre Gebeine (als Glaubenstat) unverständlich.
Nun gibt es auch Brüder, die das Millennium auf die Neue Erde verlegen und nur EINE Auferstehung sehen. Sie lassen etwa das "....und der Tod wird nicht mehr sein" von Offb.21:4 nur für das Neue Jerusalem gelten, sodass außerhalb sehr wohl noch gestorben wird, wie es ja bekanntlich für das Millennium auch bezeugt ist. Dann müssten dort alle Sterbenden in den ZT gehen, da der ET nicht mehr besteht.
Auch müsste der Massenaufstand am Ende des 1000 Jahrreiches ein
Ereignis innerhalb des TG sein. Fest steht, dass die forschenden Brüder
ständig zu den verschiedensten Resultaten kommen.
Nun sollte aber keinesfalls das Festlegen von Zukunftsereignissen unser
Anliegen bei dieser Ausarbeitung sein. Wir hatten vorrangig eine bessere
Bestimmung des Begriffs RL im Auge. Hier meinen wir, wäre doch manches
zu überdenken. Denn wenn man den Schriftzeugnissen auf den Grund geht
– wie wir es versucht haben - können doch etliche Fehldeutungen und
Zweifel zugunsten einer klareren Sicht ausgeräumt werden. Es zeigt
sich nämlich ein allgemeines Unvermögen, den Begriff RL sinnvoll
einzuordnen. Dies wird selbst in Gemeindeliederbüchern deutlich.
So fanden wir z.B. dies Lied von Johann Ernst Weningk (1702-1745):
Ich bin im Himmel angeschrieben,
ich bin ein Kind der Seligkeit.
Was kann die Sünde mich betrüben
und alles Leid in dieser Zeit.
Ich weiß, dass ich von Anbeginn
in Christus auserwählet bin.
Das Lamm hat mich mit seinem Blute
gezeichnet in das Lebensbuch
und mir erlanget alles Gute,
Erlösung von dem Tod und Fluch.
Was ist´s doch, was mein Herze quält?
Ich bin zum Himmel auserwählt.
Mich kann nicht das Gesetz verdammen,
weil ich schon aufgezeichnet bin
im Lebensbuch, und alle Flammen
des Zorns gelöscht sind und dahin.
Hier les ich, was mir Tröstung gibt:
Dich hab ich immerdar geliebt!
Obgleich im schwarzen Buch der Sünden,
viel Stunden aufgeschrieben stehn,
lässt Jesus mich doch Gnade finden
und lässt das Lebensbuch mich sehn;
da schau ich meine Gnadenwahl
und steh in seiner Kinder Zahl.
Viermal Falschinformationen in 4 Strophen, für die Glieder des
Leibes des Christus, denn wer "zum Himmel auserwählt" ist, kann einfach
nicht im Lebensbuch (RL) stehen.
Die aber in der RL verzeichnet sind, kann man unter dem Überbegriff
GUTTÄTER einstufen. Dazu mögen „bekehrte“ Gläubige, aber
auch edel handelnde Ungläubige gehören. Sie alle werden auf der
NEUEN ERDE ihre Zurechtbringung und Aufgaben finden und dort in die Vollendung
geführt werden.
Wir waren vor allem darauf bedacht, der Größe und Herrlichkeit
Gottes nicht zu schaden, sondern sie möglichst besser herauszustellen.
Ein jeder möge für sich prüfen, ob dies gelungen ist.
Alles weitere Beschäftigen mit diesen Themen sollte unter dem
Dreiklang stehen:
· In notwendigen Dingen die brüderliche Einheit,
· In fraglichen Dingen die brüderliche Freiheit,
· In allen Dingen die Bruderliebe!
Was uns zum Schluss besonders zuversichtlich macht, ist dieses:
Am Anfang war das Wort
und nicht die Streiterei -
ob man nun streitet fort,
am Ende bleibts dabei:
Noch immer gilt das Wort-
und macht uns alle frei!
Sein Zorn währet einen Augenblick
und lebenslang seine Gnade.
Den Abend lang währet das Weinen,
aber des Morgens ist Freude.
Psalm 30,6
Gott wird abwischen alle Tränen
von ihren Augen.
Offenbarung 7,17