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Die Rolle des Lebens

"biblos"

Der Versuch einer Deutung dieses Begriffes
Von Joachim Kaase
Überarbeitet von Gerhard Kringe


Verwendete Abkürzungen:

RL = Rolle des Lebens  ET = Erster Tod
GWT = Großer Weißer Thron ZT = Zweiter Tod
EA = Erste Auferstehung TC = Tag Christi
TG = Tag Gottes   LT = Letzter Tag
FS = Feuersee   UG = Ungewahrtes
     (Hades – Totenreich)

Von Joachim Kaase
32278 Kirchlengern     Januar 2000
 

Vorwort:
Der Bericht über das Buch des Lebens wurde überarbeitet. Bestimmte Auslegungen, die bei den konkordanten Brüdern vertreten werden, wurden leicht verändert. Dazu zählt z.B. der Name Gottes, der mit Jewe wiedergegeben wurde. Er wurde in die hebr. Urform JHWH (JaHWe´H) geändert. Bei dieser Bibelarbeit geht es um die eine Frage: Wer steht im Buch des Lebens? Warum gibt es dieses Buch und wozu dient es?
Die große Linie in dieser heilsgeschichtlichen Auslegung von Joachim Kaase  möchte ich würdigen und zu weiteren Überlegungen empfehlen. Es geht hier nicht so sehr um Details, die unterschiedlich gesehen werden können, sondern um die große Heilslinie Gottes.
Im Andenken an unseren Bruder Joachim Kaase,  30.12.2002 {mit 81Jahren}

                                                                            Mettmann, im Mai 2005,
Gerhard Kringe
 
 
 
 
 

BIBLOS

Die uns heute vorliegende BIBEL (auch "Heilige Schrift") ist ein umfangreiches Buch mit weit über 1000 Seiten eng gedrucktem Text.
Der Begriff BIBEL ist jedoch eine Eindeutschung des griechischen "biblos“, womit genauer eine ROLLE gemeint ist.
Zu "biblos" gibt es noch die grammatischen Verkleinerungsformen “biblion“ und "biblaridion" – was am besten mit RÖLLCHEN zu übersetzen wäre. Nun steht fest, dass die Bibel aus 66 einzelnen Büchern besteht, davon 39 mit hebräischen Texten ( AT = Altes Testament ) und 27 in griechischer Sprache verfasst (NT = Neues Testament).
Alle diese Texte sind ursprünglich auf Rollen, in der Regel auf zusammenrollbare Papyrusstreifen niedergeschrieben worden. Wenn nun die Bibel selbst vom Buch des Jesaias, vom Buch Hiob, vom Buch der Psalmen usw. spricht, ist also das jeweilige Buch unter den 66 gemeint. Doch werden noch andere Verzeichnisse als Bücher genannt, wie etwa:
 

Und im Zusammenhang mit Gericht lesen wir in Daniel 7:10 und Offb. 20:12, dass Bücher aufgetan wurden, und gerichtet wurde, nach dem, was in den Büchern steht.
Aber spätestens bei den Aussagen "als Er (Jesus) das Buch ZUGEROLLT hatte“ (Lukas 4:20) oder "und der Himmel entwich wie ein Buch, das sich zusammenROLLT" (Offb.6:14), merken wir, dass mit der Grundtextbezeichnung "biblos" kein Buch, sondern eine Rolle gemeint ist.
So las der Herr aus einer Rolle und nicht aus einem Buch vor. Und der Himmel wird sich gleich einer Rolle zusammenrollen, was ein starres Buch nicht könnte. An letzterer Redefigur erfassen wir das Urtextwort deutlich und lernen, damit umzugehen. Wir haben ja im Deutschen auch diese bildhafte Sprache, wenn wir z.B. davon reden, dass ein Fall wieder "aufgerollt" wird. Das KNT (Konkordantes Neues Testament) übersetzt deshalb das entsprechende Grundtextwort durchgängig mit ROLLE. Unabhängig von den unterschiedlichen Übersetzungen können wir aus dem jeweiligen Zusammenhang und dem Gebrauch des Wortes erkennen, was gemeint ist, nämlich ein Verzeichnis, eine Zusammenstellung, eine Aufzählung von Namen, Gesetzen, Werken, Aussagen, Prophezeiungen, Begebenheiten, die auf einer Rolle aufgezeichnet sind - oder auch aus derselben gestrichen wurden.
Nachdem wir nun festgestellt haben, dass der griechische Begriff "biblos" besser mit Rolle als mit Buch zu übersetzen ist, wollen wir im Verlauf unserer Ausarbeitung auch bei ROLLE bleiben.
Nun interessiert uns aber unter den Rollen in der Schrift vornehmlich die ROLLE DES LEBENS, die wir im nächsten Kapitel eingehender untersuchen wollen.
Zur Vereinfachung möchten wir 9 Abkürzungen für die Rolle des Lebens und die am meisten vorkommenden Begriffe ihres Umfeldes einsetzen. Siehe Seite 3.
 
 

ROLLE DES LEBENS

Wir stellen zuallererst fest, dass die RL wortwörtlich siebenmal in der Schrift vorkommt. Bei fünf weiteren Stellen lässt der Zusammenhang darauf schließen, dass es sich ebenfalls um die RL handeln muss.
Diese zwölf Stellen wollen wir zunächst in einer Kurzbehandlung durchgehen, wobei offen bleiben mag, dass es noch weitere gibt.
Anmerkung der Red.:
Der Begriff "Rolle des Lebens" kann im AT mit "Urkunde der Zählung" (der Lebenden und Gerechten) übersetzt werden

Psalm 69:28-29
Lass sie nicht in Deine Gerechtigkeit eingehen. Tilge sie aus der RL und lass sie nicht mit den Gerechten eingeschrieben sein.

Philipper 4:3
...auch mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, die in der RL sind.

Offenbarung 3:5
Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern umhüllt werden, und keinesfalls werde Ich seinen Namen aus der RL auslöschen, und Ich werde seinen Namen vor Meinem Vater und vor den Augen Seiner Boten bekennen.

 Offenbarung 13:8
Und alle auf Erden Wohnenden werden es (das wilde Tier) anbeten, jeder, dessen Name nicht in der RL geschrieben steht, der des Lämmleins, das vom Niederwurf der Welt an geschlachtet ist. Offenbarung 17:8
Dann werden die auf Erden Wohnenden staunen, deren Namen nicht in der RL geschrieben sind von dem Niederwurf der Welt an, wenn sie das wilde Tier erblicken. Offenbarung 20:12-15
Und ich gewahrte die Toten, die Großen und die Kleinen, angesichts des Thrones stehen, und Rollen wurden aufgetan. Dann wurde eine andere Rolle aufgetan, das war die RL, und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben war, nach ihren Werken. Das Meer gab die Toten her, die darin waren, und der Tod und das Ungewahrte (Hades = Totenreich) gaben die Toten her, die darin waren; und sie wurden verurteilt, ein jeder nach seinen Werken. Der Tod und das Ungewahrte (Hades) wurden in den FS geworfen. Dies ist der ZT: Der FS. Und wenn jemand nicht gefunden wurde in der RL geschrieben, der wurde in den FS geworfen. Offenbarung 21:27
Doch niemals soll irgendetwas Gemeines in sie hineinkommen, auch keiner, der Greuel verübt und zur Lüge hält, sondern nur die, die in der RL des Lämmleins geschrieben stehen. Nach diesen sieben direkten Benennungen der RL in der Schrift kommen wir noch zu den fünf gefundenen indirekten Hinweisen.

2. Mose 32:32-33
Doch nun, falls Du ihre Sünde tragen solltest, trage sie, falls nicht, tilge mich doch aus Deiner Schriftrolle, die Du geschrieben hast. Da sprach JHWH zu Mose: Jeden, der gegen mich gesündigt hat, werde Ich aus Meiner Schriftrolle tilgen.

 Jesaias 4:3
Und es wird geschehen: Wer in Zion übriggeblieben und wer in Jerusalem übriggelassen ist, wird heilig heißen, jeder der zum Leben aufgeschrieben ist in Jerusalem. Daniel 12: l
In dieser Zeit wird Michael aufstehen, der große Botenfürst, der über den Söhnen Deines Volkes steht. Dann wird eine Zeit der Drangsal sein, derart, wie noch keine geschehen ist, seit Nationen auf der Erde wurden, bis zu dieser Zeit. Aber in dieser Zeit wird Dein Volk entkommen, alle die in der Rolle eingeschrieben gefunden werden. Lukas 10:20
Indessen freut euch nicht darüber, dass die Geister sich euch unter- ordnen, freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln einge- schrieben sind. Hebräer 12:22-23
Doch ihr seid zum Berg Zion herzu getreten und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem überhimmlischen Jerusalem und zu 10.000 Boten, zu einer Allzusammenkunft und zu der herausgerufenen Gemeinde der Erstgeborenen, angeschrieben in den Himmeln, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten. Zusammenfassung

Die RL ist gleichzeitig die Rolle des Lämmleins, Offb.13:8 (Es bleibt offen, ob es sich um zwei Teile der Rolle oder auch zwei Rollen handelt, siehe Seite13 Punkt 3). Sie ist ein Verzeichnis von Namen, die JHWH VOM Niederwurf der Welt an eingetragen hat  (Off17:8) und die Er bei Sünde gegen Ihn auslöscht (Ps.69:29; 2.Mose 32:32). Den angeführten Bibelstellen gemäß können wir sicher sein, dass folgende Personen oder Gruppen in der RL verzeichnet sind:

Was die Schrift nicht sagt:
a) Wir lesen nirgends, dass nur Israeliten in der RL stehen. Die Schrift liefert uns vielmehr den gegenteiligen Beweis, denn:

b) Wir finden die RL nirgends im Zusammenhang mit der Körperschaft des Christus, die Herausgerufene der jetzigen Gnadenhaushaltung. Dem steht insbesondere entgegen, dass die Erwählung der Christuskörperschaft VOR dem Niederwurf der Welt erfolgte und endgültig und unwiderruflich ist  (Röm.8:30), während die Eintragung in die RL VOM Niederwurf der Welt an geschieht und bei Sünde gegen Gott gelöscht werden kann.
Die Bestimmungen geschehen also zu unterschiedlichen Zeitpunkten (VOR und VOM Niederwurf an) und sind von verschiedener Qualität.
Einmal völlig gesichert und einmal von Bewährung abhängig. Hier könnte man Folgendes gelten lassen:
Es scheint, dass Paulus hier Vertreter zweier Gruppen anspricht, die mit ihm am Evangelium wettkämpfen, nämlich:
o einerseits Euodia und Syntyche, sowie den Jochgenossen rechter Art und
o andererseits Klemens und weitere Mitarbeiter, die in der RL sind.

Es gab in der damaligen Übergangszeit eben nebeneinander existierende Körperschaften.

 ZWEI KÖRPERSCHAFTEN (mit der gleichen Wurzel):
1. Israel vor seiner Beiseitestellung stehend.
2. Die Körperschaft Christi in ihren Anfängen.

ZWEI EVANGELIEN (Gal.2):
1. Das der Beschneidung.
2. Das der Unbeschnittenheit.

An beiden  Gruppen hatte Paulus einen Auftrag zu erfüllen und hier spricht er nun beide an und unterscheidet die Gruppe um Klemens von den anderen mit den Worten:
Deren Namen in der Rolle des Lebens stehen.
So sehen wir in wunderbarer Weise dargestellt, wie alle am Evangelium wettkämpfen, aber auch, welch unterschied- liche Losteile sie haben:
o Das Bürgertum der einen Gruppe in den Himmeln (Phil.3:20).

o Das der anderen auf der Neuen Erde.
 Nur sie stehen in der RL.
 

Die Merkmale der Auswahl der Christuskörperschaft und ihr Losteil unterscheiden sich von denen, die in der RL eingetragen sind. Sowohl Vorherbestimmung und Ursprungszeit (VOR dem Niederwurf der Welt), als auch die in ihrem Gnadenreichtum liegende Sicherheit unterscheiden die Christuskörperschaft deutlich von denen, die in der RL eingetragen wurden (VOM Niederwurf der Welt an) und die Bewährung benötigen, weil sie bei Sünde gegen Gott ausgelöscht werden.

Alle Eintragungen und Löschungen nimmt der göttliche Schriftführer JHWH (JaHWe´H) vor.

Damit ist gewährleistet, dass absolute Gerechtigkeit herrscht und zu keinem Zeitpunkt Zweifel über die Rechtmäßigkeit der Eintragungen aufkommen könnten.

Damit beschließen wir zunächst diese Voruntersuchung eines weiteren Kapitels göttlicher Lehre in der Gewissheit, dass Gott durch Seinen Christus:

1. die Christuskörperschaft in die überhimmlischen Regionen führt (ohne RL),

2. Menschen aus Israel und den Nationen aus der Endzeit in das Millennium übertreten lässt,

3. Israeliten durch die EA in das Millennium bringt (hierbei bleibt offen, ob diese in der RL stehen, was bei der Christuskörperschaft nicht nötig wäre. Es wäre aber möglich, dass hier die RL des Lämmleins gemeint ist. Beides wären RL aber mit unterschiedlichen Eintragungen z.B. mit äonischem Leben oder Erlöste des Lämmleins die zur EA gehören),

4. die in der RL Stehenden ins äonische Leben auf der Neuen Erde bringt und

5. alle Übrigen nach ihrer Zurechtbringung im ZT-FS mit den vorgenannten Gruppen zusammen in die VOLLENDUNG einführt, wo dann Gott ALLES IN ALLEN sein wird! (1.Kor.15:28).
 

DER LETZTE TAG

Die RL findet ihre Zielsetzung am LT.

Zum Gesamtverständnis ist es daher notwendig, auch diesen Begriff genauer anzusehen, um ihn dann richtig zu- und einordnen zu können.
Wir finden folgende 6 Stellen zum LT, alle im Johannes-Evangelium:

Johannes 6:39
Dies ist der Wille dessen, der Mich gesandt hat, dass Ich nichts von alledem verliere, was Er Mir gegeben hat, sondern es am1) LT auferstehen lasse.

Johannes 6;40
Denn das ist der Wille Meines Vaters, dass jeder, der den Sohn schaut und an Ihn glaubt, äonisches Leben habe; und Ich werde ihn am1) LT auferstehen lassen.

Johannes 6:44
Niemand kann zu Mir kommen, wenn der Vater, der Mich gesandt hat, ihn nicht zieht; und Ich werde ihn am1) LT auferstehen lassen.

Johannes 6:54
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich
werde ihn auferwecken am1) LT.

Johannes 11:24
Da sagte Martha zu Ihm: Ich weiß, dass er (Lazarus) in der Auferstehung am1) LT auferstehen wird.

Johannes 12:48
Wer Mich ablehnt und Meine Worte nicht annimmt, der hat, was ihn richtet. Das Wort das Ich gesprochen habe, dasselbe wird ihn am1) LT richten.
1) oder „in dem LT“.
Angesichts dieser Stellen ist nun wohl keine Diskussion mehr darüber nötig, ob es einen LT geben wird. Denn unser Herr betont bei Seinem Dienst an Israel ausdrücklich und mehrfach, dass Er die, welche in der Zeit ihres irdischen Daseins:

o zu Ihm kommen
o vom Vater gezogen werden
o an Ihn glauben
o von dem lebendigen Brot essen (bildlich)
o Sein Blut trinken (bildlich)
am LT zum äonischen Leben auferstehen lassen wird.

Auch sagt Er, dass die, welche:
o Seine Worte hören und nicht bewahren
o welche Ihn ablehnen und Seine Worte nicht annehmen
durch dasselbe Wort am LT gerichtet werden.
 

 a) ersten Auferstehung im Millennium – oder bei der
 b) Auferstehung ALLER Toten vor dem GWT?  (Off.20,6 und 11)
 

Tage in der Schrift

Wir lesen in Gottes Wort von Tagen im zeitlichen Sinn, also Kalender- tagen, und wissen auch, dass in Israel die Tage von einem Sonnenuntergang bis zum nächsten dauern. Neben diesen Kalendertagen spricht die Bibel aber auch von Tagen im bildlichen Sinn, womit größere Zeitabschnitte gemeint sind.

So lesen wir zum Beispiel vom:

Nun ist der Tag Gottes aus dieser allgemein wenig beachteten Sicht der letzte der drei in der Schrift benannten Tagesabschnitte, denn weitere solche Tage sind nicht offenbart. Es gibt danach nur noch die Vervollständigung der Fristen (Eph. 1:10), in denen alles in den Himmeln und auf Erden zuerst Christus und dann dem Vater untergeordnet wird und somit der Tag Gottes in die Vervollständigung einmündet, in der Gott dann alles in allen sein wird.
 
 

Letzter Tag nicht Erste Auferstehung!

Es besteht die Neigung, den LT der EA zuzuordnen, weil die Verheißung der Auferstehung und des äonischen Lebens in Johannes 6 grundsätzlich an Israel gerichtet ist und wir allgemein annehmen, dass die gläubigen Juden zu Beginn des 1000-jährigen Reiches auferstehen. Würde dies jedoch stimmen, müssten aber auch alle Ungläubigen laut Joh.12:47-48 zum Zeitpunkt der EA gerichtet werden. Tatsächlich wissen wir aber, dass diese keinen Anteil an der EA und dem äonischen Leben haben (Joh.3:18 und 36). Sie sind nicht zum äonischen Leben verordnet, wie etwa die Nationengläubigen aus Apg.13:48.
Die EA findet nach der Wiederkunft Christi statt
(gemäß Daniel 12:12 sehr wahrscheinlich 75 Tage danach. Die letzten  3 ½ Jahre enden nach 1260 Tagen, dann kommt Jesus, bis 1335 sind es dann noch 75 Tage). Die Teilhaber dieser Auferstehung werden uns in Offb.20:4-6 beschrieben. Nichts in dieser Aufzählung deutet an, dass zu dieser Zeit auch Ungläubige auferstehen. Dies müsste aber wegen der Gerichtsankündigung Jesu in Joh.12:48 der Fall sein, wenn der LT zeitlich mit der EA zusammenfallen oder übereinstimmen würde.
Warum auch, so wäre zu fragen, sollte der Tag Jesu Christi (der mit den letzten sieben Jahren vor dem Millennium beginnt und mit dem Kommen des Tages Gottes endet) oder ein bestimmter Tag in diesem Zeitabschnitt (etwa der 75. Tag nach der Wiederkunft des Herrn) mit dem Ausdruck LT belegt werden?
Ist doch der:


Letzter Tag im letzten Äon!

Nun wird noch eine herrliche Auferstehung stattfinden, die man in der Tradition die "allgemeine Auferstehung" nennt, nämlich die Auferstehung des Lebens und des Gerichts (Offb.20:11-15; Joh.5:28-29).
Auch diese Auferstehung wird ein Triumph sein. Überlegen wir einmal: Absolut ALLE Toten werden auferstehen. Es wird ein Tag der Entscheidung sein, denn:

Eine lange und liebe Tradition unter Gläubigen lässt sicherlich viele unruhig werden bei dem Gedanken, dass die meisten der gläubigen Israeliten erst durch diese allgemeine Auferstehung ins äonische Leben eingehen sollen. Man meint, sie müssten doch im 1000-Jahrreich alle dabei sein! Bezeichnenderweise verweist aber schon Petrus die in seinen beiden Briefen angeschriebenen Gläubigen nicht auf die EA (im Millennium), sondern auf die Anwesenheit des Tages Gottes, wenn er sie auffordert, ihr Verhalten darauf einzustellen und diesen Tag mit allem Fleiß zu erwarten (2.Petri 3:11-13). In Offb. 20:4-6 lesen wir, wer AUCH (etwa neben den 12 Aposteln) an der EA teilnimmt.

Und auch David spricht im Ps.69:28-29 davon, dass die in der RL Eingeschriebenen in die Gerechtigkeit eingehen. Diese Gerechtigkeit finden wir zwar im Zusammenhang mit Christus, dem Evangelium, dem Glauben, der Neuen Menschheit, dem Königreich, der Gnade usw. Aber bleibend wohnen wird diese Gerechtigkeit erst auf der Neuen Erde (2.Petri 3:13; 2.Kor.9:9).

Weiterhin ist festzustellen, dass auch die in Hebr. 11:1-16 stellver- tretend namentlich aufgezählten Glaubenshelden Abel, Henoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Sara dort nicht nach dem 1000-Jahrreich, sondern nach einer überhimmlischen Stadt strebten. Gott wird sie nicht zuschanden werden lassen, denn Er hat ihnen diese Stadt, auf die Erde herabkommend, zubereitet.

Nach all diesen Einsichten bleibt für den LT und seine Verheißungen NUR die in Offb.20:11 ff beschriebene "Auferstehung des Lebens UND des Gerichts". Die allgemeine Annahme, dass dies der "jüngste Tag" (Luther) oder gar das Ende der Heilsgeschichte sei, ist allerdings falsch, läuft doch nach diesem Geschehen vor dem GWT noch der herrlichste aller Äonen ab (der Äon der Äonen).

Natürlich werden alle gläubigen Juden auferstehen (wie auch alle Ungläubigen aus Israel, zusammen mit allen Toten aus den Nationen), aber erst in der Auferstehung am GWT und für sie in den herrlichen letzten Äon hinein.
Bis auf die zur EA Bestimmten werden sie und alle Übrigen nicht auferweckt, bis das 1000-Jahrreich vorüber ist und Himmel und Erde geflohen sind vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt (Offb. 20:11). Die Stelle in Römer 11:26 spricht von Israel als Nation und nicht von den einzelnen Juden (ob gläubig oder ungläubig).
 

Zusammenfassung

Nach den in diesem Kapitel aufgezeigten Fakten und Überlegungen zur EA und der Auferstehung des Lebens und des Gerichts, kann folgerichtig der LT nur der TAG GOTTES sein:

Auffallend ist bei den Untersuchungen dieses Themas die Harmonie in der Übereinstimmung aller Bibelstellen, sodass wir uns auch hier im Vertrauen zu Gott gestärkt sehen dürfen. Seinem Ratschluss entsprechend kommt eine Stunde, ein LT, an dem Sein Sohn ALLE Toten wiederkommen lässt um an ihnen alle Seine Verheißungen und Voraussagen zu erfüllen.
Schließlich aber wird Er durch Christus noch Größeres und Herrlicheres bewirken, wenn dieser an sich schon wunderbare TG einmündet in eine nie gekannte Herrlichkeit, wo der Vater in der Vervollständigung mit allen Seinen Geschöpfen ausgesöhnt ist, um ihnen ALLES zu sein!
 

DREI SONDERFÄLLE
Lazarus, Judas und der Verbrecher am Kreuz.

Bei der Einteilung der Menschheit in Guttäter und Übeltäter ist wohl klar, dass kein Mensch NUR das Gute und auch keiner NUR das Üble vollbringt. Es ist eine Sache des Herrn, am GWT die einzelnen Taten richtig zu bewerten, wobei Veranlagungen, Zwänge, Herzensgründe, Auswirkungen und alle sonstigen Umstände ihre richtige Einordnung erhalten werden.

Um nun weitere Einsichten in das Hauptthema RL zu erhalten, wollen wir uns einmal drei besondere Fälle herausgreifen, die dabei hilfreich sind.

Wie kommen wir nun aus diesem scheinbaren Widerspruch heraus: Hier verloren, dort wieder nicht verloren?
Das ist wohl nur möglich, wenn wir das erste Verloren auf das Aufseheramt im Millennium beziehen. Doch wird Judas auf alle Fälle vor dem GWT erscheinen (denn absolut ALLE Toten stehen dort auf!). Sofern er aus der RL gestrichen sein sollte (was wir offen lassen wollen), wird er dort ins Gericht, FS - ZT gehen.

Nun können sich viele in der Christenheit nicht genug damit tun, den Judas nicht nur für immer verloren zu geben, sondern ihm auch noch in der Hölle einen besonders heißen Platz zu reservieren. Doch um wie vieles war er denn überhaupt schlechter als etwa der Verbrecher neben dem Herrn am Kreuz?
Hatte er nicht eine von Gott verordnete Negativaufgabe zu erfüllen? Wir dürfen sogar vermuten, dass er von sich aus den Herrn nie verraten hätte, denn dazu musste ja Satan persönlich in ihn fahren. Aus der Hiobsgeschichte wissen wir aber, dass derselbe NUR unter göttlicher Zulassung handeln kann.
Der von Satan wieder verlassene Judas hat auf der Stelle bitter bereut und sah nur noch den Ausweg des Selbstmordes!
Wer von uns wollte sich brüsten, dem mächtigen Himmelswesen Satan widerstehen zu können, zumal wenn dieser auf jeden Fall auch nur den Willen Gottes hinausführt?

Auch einen Vergleich mit Petrus darf man anstellen und auf die Frage kommen: Was ist schlimmer, ein einmaliger Verrat oder ein dreimaliges Verleugnen des Herrn? Geht es doch immer um Gottes verordnete Wege, die beide einmal als absolut richtig anerkannt werden, so unterschiedlich sie auch verlaufen!
Die Taten Beider müssen einmal zur Verherrlichung Gottes dienen!
 

Zu dem, in der Christenheit eingebürgerten Text: "Heute wirst du mit Mir im Paradiese sein" wäre zu sagen, dass dies eine Unmöglichkeit darstellt. Der Herr ging nämlich zunächst für 3 Tage in den Tod und in kein Paradies. Selbst wenn man dieses "heute" auf - in dieser Haushaltung – in diesem Äon, oder dergleichen ummünzen wollte, so bliebe festzustellen, dass es in diesen Zeiträumen nirgends ein Paradies gibt.
Wir kennen in Gottes Wort nur 2 Paradiese. Einmal den Garten Eden, die Heimstatt Adams und zum anderen den Tag Gottes, der mehrfach auch als Paradies bezeichnet wird. Das von Paulus in 2.Kor.12:4 erwähnte Paradies kann nur der Tag Gottes sein, in den er einen Zukunftsblick gewährt bekam.
Es gibt zwar auch anderweitig, wie im kommenden Millennium, paradiesartige Zustände, aber die beiden echten Paradiese haben eine übereinstimmende Besonderheit, wie sie sonst nicht vorkommt. In Eden gab es den Baum des Lebens und im letzten Äon gibt es das Holz des Lebens, von dessen Blättern die Nationen genesen werden (Offb.22:2).
Damit kann ein falsch angewandtes HEUTE des Herrn nur in eine paradieslose Zeit zwischen Eden und dem letzten Äon fallen!
Folglich kann nur gelten, dass der Herr sagte: "Wahrlich, Ich sage dir HEUTE, du wirst (später einmal) mit Mir im Paradiese sein." Da es im griechischen Text keine Interpunktionen gibt, wären beide Deutungen möglich, sodass man schon die wählen sollte, welche allein Sinn macht!
Wir halten also fest, dass der Herr bekundete, einmal zusammen mit dem Verbrecher im Paradies des letzten Äons zu sein. Wie aber kommt dieser dahin, wenn er sicherlich nicht an der EA im Millennium teil hat? Nun, er muss beim GWT mit allen übrigen Menschen auferstehen und zu den Guttätern gezählt werden. Sein Name muss in der RL verzeichnet sein.

Wie wunderbar aber hat es Gott geordnet, dass auf Golgatha neben dem Herrn sowohl ein Übeltäter, als auch ein Guttäter mitgekreuzigt wurden. Sie verdeutlichen die 2 Gruppen der Gesamtmenschheit, wie sie einmal vor dem GWT zu erscheinen haben. Beide Gruppen finden, wie längst zuvorige Auswahlen auch, Rettung im Mitgekreuzigtsein mit dem Herrn. Die Guttäter haben den Vorzug, im Paradies eine angenehmere letzte Zurechtbringung (Genesung) zu erfahren, während die Übeltäter nach einer mehr oder weniger langen Zubereitung mit "Heulen und Zähneklappern" im ZT zu einer gleichen Endrettung gelangen werden.

Nun gibt uns die Betrachtung dieser drei recht unterschiedlichen Menschen, die an der Auferstehung vor dem GWT teilnehmen werden, einiges zu bedenken.
Der eine war zweifellos ein guter Mensch (Lazarus) als persönlicher Freund des Herrn auf Erden. Die beiden anderen waren ein Verbrecher, der selbst bezeugte, seine Strafe verdient zu haben und ein Verräter (Judas), der ebenfalls sein Tun bereute.
Wenn wir auch bei Judas nicht sicher sind, ob er in das äonische Leben kommt, oder noch in den ZT zu gehen hat, so erstaunt es uns andererseits, dass der gekreuzigte Verbrecher, der zumindest seine Strafe verdiente, vom Herrn das äonische Leben zugesagt bekam.
Dies kann eigentlich nur am Glauben messbar sein, den er dem Herrn am Kreuz entgegen brachte. Das bestätigt Joh.6:40, wo der Herr sagte:

Dies ist ein Grundsatz eigentlich bei allen Menschen. Der Anstoß zu einem Glauben (in welcher Intensität auch immer), kann nur vom Vater kommen!

Lesen wir noch Vers 51:

Dies ist ein weiteres Bild für die Anerkennung des Herrn, die es in verschiedenen Ausmaßen gibt. Und weiter Vers 54: Noch eine weitere Variante haben wir in Joh.8:51: Fügen wir abschließend noch das Wort aus Joh.12:48 hinzu: Alle diese Worte redete Jesus damals zum Volk und seinen Oberen. Damit kann deutlich werden, dass sie alle einmal vor dem GWT zu erscheinen haben, um dort nach Werken UND Glauben ihr Teil zu empfangen.
Dies aber spielt sich zeitlich später ab wie die Auserwählung und Auferstehung etwa der 12 Apostel. Für sie könnten zwar generell auch diese Worte gelten. Doch sind sie dazu erwählt, über die EA bereits im Millennium zum Herrscheramt mit Christus zu kommen, wie es uns Lukas 22:28-30 bestätigt.
Sie haben nichts mit dem GWT zu tun, sondern werden mit Christus und zumindest mit den in Offb.20:4 erwähnten Märtyrern ihr Amt im Millennium und danach weiter im letzten Äon innehaben.
 

PHILIPPER 4 VERS 3

,,Ja, ich ersuche auch dich, mein Jochgenosse rechter Art, nimm dich ihrer an (Euodia und Syntyche). Beide wettkämpfen zusammen mit mir am Evangelium wie auch Klemens und meine übrigen Mitarbeiter, deren Namen in der Rolle des Lebens sind.“
Mit dieser Schriftstelle haben wir geradezu ein Schlüsselwort für das richtige Verständnis des Begriffs RL zur Hand.
Da bittet Paulus zunächst einen nicht näher bekannten "Jochgenossen rechter Art" um Vermittlung bei den Unstimmigkeiten zwischen den Schwestern Euodia und Syntyche. Sie sind trotz dieser Differenzen Wettkämpfer mit Paulus am Evangelium.
Und nun kommt die bedeutsame Aussage: "wie auch Klemens und meine übrigen Mitarbeiter, deren Namen in der RL sind."
Da der Name Klemens ein römischer ist, darf gleich hier daran gedacht werden, dass entgegen der verbreiteten Ansicht, die RL gelte nur Israeliten, doch auch Nichtjuden in ihr eingeschrieben sind. Dies wird auch beim Geschehen um den GWT erhärtet, wo darüber hinaus deutlich wird, dass ALLE Menschen - ausgenommen die Christuskörperschaft - zunächst in der RL eingeschrieben sein müssen, dann aber ein Großteil, aufgrund ihrer Entwicklung zu Übeltätern, gestrichen wird.
Hier ist nun die Tatsache äußerst wichtig, dass sich im Mitarbeiterstab des Paulus solche befanden, die in der RL eingeschrieben waren.
Denn diese konnten NICHT zur Körperschaft des Christus gehören!
Und nicht nur dies, sie konnten auch NIE zu derselben gelangen!
Denn ein Wechsel von der einen Gruppe in die andere ist schon aus dem einen Grunde nicht möglich, weil hier Ursprünge und Festlegungen zeitlich auseinander liegen.
 

Es ist auch ins Auge zu fassen, dass es sich um Menschen handelt, wie er sie in Römer 2:7 und 10 beschreibt. Dort behandelt er Leute aus den Nationen, die nicht zur Körperschaft gehören, weil sie in der RL stehen und billigt ihnen, wenn sie mit: Solche werden einst am GWT in das Paradies des letzten Äons eingehen, um dort dieses äonische Leben zu erhalten.
Gab es also schon zu Beginn der Gnadenhaushaltung Menschen (aus Israel oder aus den Nationen), die sich zu den herausgerufenen Gemeinden hielten, dort ihren Gottesdienst verrichteten und vielleicht oft eifriger an den Diensten teilnahmen, als die Christuskörperschaft, ja sogar, wie Paulus betont "wettkämpfen am Evangelium", obwohl sie in der RL standen – so wird es sicherlich heute nicht anders sein.
In der Tat ist es doch so, dass man oft nicht sicher sein kann, ob dieser Bruder oder jene Schwester zu den Auserwählten gehören. Sie haben Freude an den Stunden, sie beteiligen sich gern an Diensten, doch wenn es um rechte Schrifterkenntnis geht, sind sie oft unbeholfen und lassen jede tiefere Einsicht vermissen, ja sie zeigen wenig Interesse an Erkenntnisfortschritten und sind mit einer gewissen Anerkennung Gottes und Seines Sohnes zufrieden.
Nun sollten wir uns allerdings hüten, solche Unterscheidungen, wie sie Paulus damals treffen konnte, auch vorzunehmen.
Da wird uns wohl einiges an Einsicht fehlen und Falschbewertungen wären vorprogrammiert, vor allem, wenn Erwählte zur Christuskörperschaft sich im Wandel manchmal lässiger zeigen als die aus der RL. Dennoch berechtigt uns diese Erkenntnis, die heutigen Gläubigen als zu zwei Gruppen gehörend zu betrachten, da sie aus den vor dem Niederwurf der Welt zur Körperschaft des Christus Erwählten bestehen UND aus solchen, die in der RL eingeschrieben sind. Diese Einteilung machen wir ja nicht willkürlich, sie ist uns vielmehr vom Apostel der Nationen, Paulus, vorgegeben, der hierzu allerdings die bessere Einsicht besaß.

Wenn wir aber in diese Richtung weiterdenken, könnten wir sogar zu drei Gruppen kommen.
Denn es ist doch so, dass reine Gruppen wirklich Erwählter eigentlich nur in kleinsten Hausversammlungen zu finden sind, vor allem, wenn sie nirgends "angeschlossen" sind und keine Weisungen von "oben" bekommen. Wo es aber überörtliche, größere Zusammenschlüsse gibt mit Aposteln, Präsidenten, Bischöfen und Angleichungen an die staatlichen Vereinsgesetze, da wächst in der Regel das Potential der in der RL Stehenden.
Doch wenn uns die "Großen" vor Augen stehen, die weltweiten Organisationen und Staatskirchen, dann wird uns klar, dass es dort nicht nur (immer weniger) Erwählte gibt, sicherlich reichlich Guttäter, aber dann auch vermehrt Übeltäter.
Hier ist der Drang nach "Größe" sehr hinderlich für die "Reinheit", sodass  die Mitglieder bekanntlich hineingeboren und hineingetauft werden und zwar ohne jede Rücksicht auf ihren Glaubensstand.
Auch lehrt uns die Völkergeschichte, dass ganze Landstriche oder Staaten mit Gewalt missioniert wurden. So konnten auch Gebiete, wenn sie anderen Herrschern zufielen, einfach etwa von Katholisch auf Evangelisch umgepolt werden.
Das ist das Umfeld der "Mischgemeinden“ wo jeder Übeltäter integriert ist, selbst wenn er nach seiner Kindheitstaufe und Hochzeit und noch gelegentlich, vielleicht seiner Frau oder der Kinder wegen, einmal zu Weihnachten seine Kirche betritt, sonst aber ungehindert üblen Geschäften und Betrügereien nachgehen kann.

Alles in allem müssen wir wohl anerkennen, dass die heutige Christenheit im Argen liegt und sich in einem Abfall riesigen Ausmaßes befindet. Sie hat einen weitaus größeren Mitläuferanteil, als zu des Apostels  Zeiten und weitet sich enorm auf solche Menschen aus, die bereits aus der   RL gestrichen sind.
 

1. vor dem Niederwurf der Welt Erwählten.

2. solchen, die in der RL eingeschrieben sind, vom Niederwurf der Welt an.

3. solchen, die aus der RL bereits gestrichen sind.

Dies ist übrigens eine Einteilung, welche die HEUTE lebende Gesamtmenschheit völlig umfasst.

Die heutige Menschheit besteht aus:
VOR dem Herabwurf
des Kosmos
VOM Herabwurf an
eingetragenen
 
ERWÄHLTEN
(Neue Schöpfung)
GUTTÄTERN
(Gläubige und Nichtgläubige)
ÜBELTÄTERN
Für sie ist die Rolle des Lebens nicht erforderlich
Sie stehen in der Rolle
des Lebens
Sie sind aus der Rolle
des Lebens gestrichen

Bei all diesen Überlegungen bleibt jedoch einwandfrei bestehen, dass es nach Eph.4:4 nur EINE Körperschaft des Christus gibt, wie sie Gott selbst  in der heutigen Gnadenhaushaltung zubereitet, also niemals deren 2 oder gar mehr, wie manche meinen (Nur ein Leib, zu dem Israel nicht zählt, Israel zählt zum Weib des Christus und ist heute noch als Heilsträger zurückgestellt). Die Prophetie für Israel wird in Dan.9 versiegelt und ein Gnadenhaushalt von 2000 Jahren wird, zur Sammlung der Körperschaft des Christus, eingeschoben.
Diese EINE Körperschaft ist zwar nicht an die Benennungen gebunden, in die ihre Glieder jeweils integriert sind. Doch haben die oft stark rivalisierenden Gemeinschaften, sich gewaltig gemehrt und zur Welt hin geöffnet.
Dennoch sind und bleiben die von Gott Zuvorerwählten Sein Tatwerk (Eph.2:10), welches Er in jedem Umfeld und in allen Situationen für ihre Zukunftsdienste zubereitet. Darauf dürfen wir fest vertrauen!
 
 

RÖMER 2:5-10

Gemäß deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedem seinen Werken gemäß vergelten wird und zwar denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, äonisches Leben; denen aber, die aus Ränkesucht handeln und gegen die Wahrheit widerspenstig sind, aber willfährig der Ungerechtigkeit folgen, Zorn, Grimm - Drangsal und Druck über jedes Menschen Seele, der das Üble treibt (des Juden zuerst wie auch des Griechen) - Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, (dem Juden zuerst wie auch dem Griechen).

Wir alle kennen solche, die man in jeder Nachbarschaft finden kann und die nicht selten mit ihren Guttaten manchen Erwählten in den Schatten stellen.

Hier wird nun eine der großen Nöte in der Christenheit offenbar, die allgemein den Grundsatz aufgestellt hat, dass alle Menschen glauben können, wenn sie nur wollen und dass solche, die diesen Glauben heute ablehnen, für immer verloren gehen. Dieses Verlorengehen wird vielfach noch in das sadistische Hirngespinst einer nie endenden Höllentortur erweitert, was aber der Liebe eines Vatergottes in jeder Hinsicht drastisch widerspricht.
Dabei erfährt dann der menschliche Wille eine völlig schriftwidrige Überbewertung, die oft in dem dummdreisten Satz mündet: "Wenn der Mensch nicht will, kann Gott nicht mehr!" Damit erhebt sich aber das Geschöpf über seinen Schöpfer und nimmt Ihm rigoros Seine Vollmacht.
Nun ist die folgende Situation vorstellbar und wird auch oft praktiziert:
Ein Gläubiger hat einen ungläubigen Nachbarn, der zwar einwandfrei ein Guttäter ist, aber, da er nicht zum echten Glauben durchdringen kann ( nach Tradition: nicht will, obwohl er könnte), für immer verloren gehen wird.
Um ihn aber zu "retten", muss nun der gläubige Nachbar permanent – vielleicht sogar oft penetrant – seinen Nächsten zum Glauben ermuntern und auch in seine Gemeinde zu führen suchen. Doch bei Gott steht derselbe in der RL und soll dereinst vor dem GWT mittels des äonischen Lebens zur Anerkennung Seines Retters geführt werden.
Da wird der gläubige Nachbar spätestens vor dem Richterstuhl des Christus erkennen, dass seine vielfältigen Bemühungen  Leerlauf gewesen sind. Sie waren zwar GUT und in lauterer Absicht geschehen. Doch wäre es EDLER gewesen, sich intensiver mit Gottes Wort zu befassen. Er hätte vermittels des Geistes der Weisheit und Enthüllung bessere Einsichten in das Walten erlangen können.
 

Daraus ergibt sich allerdings, dass Gott als weitaus größer, gerechter und liebevoller zu erkennen ist, als es sich die Mehrzahl der Christenheit (darunter leider auch viele Erwählte) vorzustellen vermag. Jetzt kommen "edle" Menschen (es gibt und gab immer reichlich davon) ohne eine tiefere Glaubenserfordernis bereits aufgrund ihrer Guttaten ins Paradies auf der Neuen Erde und erhalten äonisches Leben.
Dies sicherlich nicht auf einer Linie mit den Glaubensvätern aus Israel, denn nach Offb.21:1 müssen die Blätter der Bäume am Strom des Lebens den Nationen zur GENESUNG dienen, während die verbleibenden Übeltäter noch im ZT FS zurechtgebracht werden.
Wir dürfen dabei bedenken, dass nach Offb.21:4 auf der Neuen Erde kein Tod mehr sein wird, wie er ja im vorhergehenden Millennium noch wirksam war.
Da ist also das äonische Leben nicht mehr verlierbar. Es wird aber sicherlich einen Unterschied geben zwischen denen, die in der Stadt Jerusalem wohnen und regieren und den Bewohnern der Neuen Erde, die Jerusalem nur besuchen. Hierzu ist Offb.21:22-27 aufschlussreich. Wenn wir nun diese göttliche Grundregel der Beurteilung nach Werken für die Menschheit erfassen, so ist erkennbar, dass das Glaubensgeschenk Gottes und die Zubereitung besonderer Auswahlen für höhere Dienste nur einer Minderheit, in der Menge der Abermilliarden Menschen gilt. Aber wie beschämend ist es doch, auf welche Art diese Minderheiten sehr oft und in recht anmaßender Weise mit der Menge umgingen und noch umgehen.
Israel blickte mit Stolz auf die aus den Nationen und behandelte sie geradezu als zweitrangig. Mit ihnen an einem Tisch zu essen war bereits schändlich.
Und ist nicht die heutige Christenheit ganz schnell zur Hand, wenn es gilt, Verdammungsurteile über alle "die nicht wollen" zu verteilen? Nun finden wir im Textwort Römer 2:5-10 noch die beachtliche Unterscheidung bei den Guttätern, dass sie in Vers 7 zwar mit Ausdauer in guten Werken Herrlichkeit, Ehre und UNVERGÄNGLICHKEIT suchen. Doch wird ihnen dann in Vers l0 nur die Herrlichkeit und Ehre, aber noch nicht die Unvergänglichkeit zuerkannt, sondern dafür zunächst FRIEDEN.
Ohne Zweifel ist es der tiefste Wunsch, eigentlich generell aller Menschen, nie mehr sterben zu müssen (intensiver noch: nicht mehr zu können). Doch das verheißene äonische Leben bleibt eine zeitbegrenzte Zuteilung. lnzwischen dürfen sie aber den Frieden genießen, der ihnen nach Gottes Wohlgefallen zusteht, weil sie zwar in guten Werken Gott suchten, jedoch keinerlei Berufungen erhielten.
Dies ist zwar noch nicht der Friede, wie ihn die Unsterblichkeit einschließt, aber doch die zum Leben im TG passende Zufriedenheit.
Auch die Begriffe Herrlichkeit und Ehre sollten wir hier nicht überbewerten. Sie werden bedeuten, dass jetzige, irdische Guttäter in der Regel ein hartes Leben haben und allerlei Anfeindungen und Verleumdungen ausgesetzt sind. Dann wäre Herrlichkeit für sie schon, in geregelten und gesicherten Verhältnissen leben zu dürfen  und Ehre, gebührende Anerkennung als Mensch unter Menschen zu haben.
 

RÖMER 3:9-18

Was folgt nun daraus? Haben wir anderen etwas voraus? Durchaus nicht! Denn wir haben vorhin Juden wie auch Griechen beschuldigt, alle unter der Sünde zu sein, so wie geschrieben steht:
Es gibt keinen Gerechten, auch nicht einen! Keiner ist verständig! Es gibt keinen, der Gott ernstlich sucht. Alle meiden sie ihn und sind zugleich unbrauchbar geworden. Es gibt keinen, der Güte erweist; da ist nicht einmal einer! Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle; mit ihren Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter Ihren Lippen, deren Mund voller Verwünschung und Bitterkeit ist. Flink sind ihre Füße, Blut zu vergießen, Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen.

Wenn es um die Beurteilung der Restmenschheit geht, wird immer sehr schnell auf obigen Text verwiesen und man stellt fest, dass diesen Aussagen zufolge, neben den Auswahlen, NIEMAND äonisches Leben erhalten könne. Freilich ist dann die Konsequenz, dass die RL vor dem GWT ein leeres Papier, ein unbeschriebenes Blatt sein muss. Weil also dann keiner darin steht, müssen folglich ALLE vor dem GWT Auferstandenen unverzüglich in den ZT gehen.
Man wertet die EA im Millennium als die letzte, die äonisches Leben vermittelt und lässt vor dem GWT folgerichtig nur noch Übeltäter erscheinen.

Damit kommt man nicht über die Einteilung der Menschheit in Gläubige, also Erwählte, einerseits und Ungläubige andererseits hinaus und bleibt unfähig, die Größe Gottes anzuerkennen, die trotzdem alle Nichterwählten nach ihren Werken unterscheidet und vor dem GWT in verschiedene Zubereitungen führt.
Nach Gottes Ratschluss dürfen aber die einen bei äonischem Leben auf der Neuen Erde von den Blättern der Lebenshölzer GENESEN, während die anderen ihre Endzubereitung im ZT-FS erhalten.
Aber abgesehen von der Zumutung, eine völlig unbeschriebene und damit eigentlich jeglicher Aussagekraft entkleidete Rolle als Beweismittel zu werten, geht doch aus dem Zitat Offb.20:15 "und wenn jemand nicht gefunden wird in der Rolle geschrieben, der wird in den FS geworfen" zwingend hervor, dass die Rolle Namen enthalten MUSS. Wer sich nicht in der Menge der VORHANDENEN Namen wiederfindet, wird als Übeltäter in den ZT gehen. Das ist hier der logische Sinn!

Es ist DIE Menschheit, welche Gott nach Römer 1:24 DAHINGEGEBEN hat, die Er nach Römer 11:32 allesamt in die WIDERSPENSTIGKEIT einschloss, die nach Römer 8:20 unfreiwillig der EITELKEIT untergeordnet ist! Die also niemand in ihren Reihen hat, der Gott ernstlich suchen kann. Wer wollte ernstlich etwas dagegen haben, wenn sich Gott so "großzügig" erweist, es kann doch nur Seine Herrlichkeit mehren!
Warum wollen wir konstant den sich mühenden Guttäter (so sehr seine Werke ihm im Blick auf das Kreuz nicht zur Rettung dienen können) mit dem Übeltäter in Bausch und Bogen verdammen?
Gott tut eben nicht, was viele Gläubige mit einem Handstreich erledigen:
Hinweg mit dem Rest, der nicht glauben wollte!
So zeigt Er sich auch darin größer als viele Seiner Erwählten!
Darum bleibt es dabei:
Wenn Gott zwar ALLE in der BEWERTUNG ihres Standes „über einen Kamm schert“, so macht Er doch in der BEHANDLUNG derselben deutlich einen sehr weisen und liebevollen Unterschied. Wobei nichts, aber auch gar nichts vom Wert der Erlösertat Seines Sohnes verloren geht!
 

DER MISSIONSLEERLAUF

Allgemein befindet sich die Christenheit in einem folgenschweren Leerlauf, weil man alle Menschen (oder doch möglichst viele) retten will und sich dabei fälschlicherweise auf die Missionsanweisung des Herrn an Seine Jünger beruft, wie wir sie aus Matth.28:19-20 alle kennen.
Aber wir sind keine Jünger des Herrn auf Erden, sondern eine festgesetzte Anzahl Vorherbestimmter für den erhöhten Christus. Wir sind von Gott für überhimmlische Versöhnungsaufgaben berufen und nicht für die Ausweitung irdischer Jüngerschaft, für Dienste auf der Erde.

Auf diese notwendige Erkenntnis sind zwar zu allen Zeiten einzelne Heilige durch genaue Schriftforschung gestoßen, doch ist sie nie Allgemeingut geworden und man sitzt weltweit missionarisch in einem falschen Boot.

Wo nun diese Erkenntnis der grundlegenden Wege Gottes mit der übrigen Menschheit in der Jetztzeit richtig erfasst wird, da darf man mit missionarischen Kraftakten wohl sparsamer umzugehen lernen. Denn heute beruft GOTT ALLEIN nach Römer 8:29-30 die von Ihm zuvor Erkannten, um sie SELBST zu rechtfertigen und auch zu verherrlichen.
Da sollte alles Bemühen besser auf die paulinische Sicht von Epheser 4:11-14 reduziert bleiben. Dort sind die Evangelisten, Hirten und Lehrer in den Gemeinden zur ANPASSUNG der Heiligen an ihre jeweiligen Dienstaufgaben bestimmt. Diese aber beruft Gott Selbst und führt sie unters Wort!

Wir wollen aber keinesfalls missionarisches Wirken diffamieren, denn es hat ja zweifellos einen breiten Raum im Walten Gottes. Aber es muss klar bleiben, dass es auf der Grundlage von Matth.28 heute in aller Regel in Leerlauf ausläuft, weil kein Missionar wahllos Menschen retten kann, sondern nur die, welche längst zuvor von Gott erwählt sind und die ihm Gott auf jeden Fall zuführen wird. Solche hat er an ihre Gemeindedienste anzupassen in Zusammenarbeit mit den Hirten und Lehrern.
Wer aber diese paulinische Linie verlässt, wird hinnehmen müssen, dass die Erfolge seiner missionarischen Bemühungen in der Regel “Bekehrungen” sind, aber keine echten Berufungen Gottes.

Hierzu schreibt der Methodistenführer Professor Ernst F. Bruder Ströter (1846-1922) einmal:

Der 1917 gestorbene schottische Missionar Andrew Murray sagte dazu: Und der Gottesmann A.W.Tozer urteilte einmal so: Die Früchte einer Mission auf falscher Grundlage sind dem Abfall dienlich, wie er heute in der Christenheit grassiert und solche Blüten hervorbringt wie den “Torontosegen” - “WiIlow Creek” - “Promise Keepers" usw. Damit ist und bleibt ER der ALLES BEWIRKENDE !
 

DER GROSSE WEISSE THRON

Das Geschehen am GWT ist wohl eines der größten Ereignisse in der Geschichte der Menschheit. Vor ihm hat eine schier unübersehbare Menge von Menschen zu erscheinen, die möglicherweise die 10 Milliardengrenze weit überschreitet.
Denn es kommen ALLE Menschen, die je gelebt haben, dort aus den Todesbereichen heraus. Ausgenommen bleiben nur:
1. Die zur Entrückung gekommene Christuskörperschaft.
2. Alle aus der Endzeit in das Millennium hinüber Lebenden aus den Nationen und Israel, sofern sie treu bleiben, denn es bleibt die Möglichkeit offen, im Millennium als Übeltäter zu sterben.
3. Alle aus Israel zur EA Gehörenden.
4. Dazu alle Menschen, die sich am Ende des Millenniums nicht von Satan verführen ließen, dem Feuergericht entkommen und mit den Heiligen aus Israel auf die Neue Erde hinüber gerettet werden.

Nun lesen wir in Offb. 20:11 den Text, wo der GWT zuerst genannt wird:

Hierzu hat Petrus eine Ergänzung, wie wir sie in 2.Petrus 3:5-13 nachlesen können.
Wir nehmen zunächst Vers 7: Vielleicht muss man hier eine Zweiteilung sehen. Denn am Ende des Millenniums kommt Feuer vom Himmel über die Aufständischen. Erst danach werden Himmel und Erde in Glut vergehen! Da sind ja die Ruchlosen schon beseitigt, ehe dann Himmel und Erde durch Feuer zusammen vergehen, um Neuem Himmel und Erde Platz zu machen.
Es könnte sein, dass Petrus hier beide Katastrophen zusammen schaut, zumal sie sich zeitlich sehr nahe sind.
In Vers 8-9 deutet Petrus die 1000 Jahre nur an, wo für alle die Umsinnung angeboten wird. Dann beschreibt er den TC kurz, indem er nur Anfang und Ende berücksichtigt: Wir fahren fort mit Offb.20:12-13: Hier wird erneut das Erscheinen ALLER Toten durch die Begriffe MEER, TOD und UG bestärkt. Es soll damit sicherlich klargestellt werden, dass nirgends im All noch Verstorbene zurückbleiben können.
Diese alle werden nun nach ihren Werken gerichtet, wobei aber außer den Rollen, die genau Auskunft über eines jeden Lebenslauf geben, auch eine RL geöffnet wird. Die in ihr sich Findenden kommen nicht in den ZT, sondern erhalten das äonische Leben auf der Neuen Erde.

Hier müssen wir nun herausfinden, wer diese sind:
1. ist da an die alten Glaubensväter aus Israel zu denken, wobei wir die Möglichkeit offen lassen wollen, dass dieselben zur EA gehören könnten,
2. an alle Gläubigen aus Israel, die bis zur Verstockung Israels lebten. (Die späteren Endzeitgläubigen gehen in das Millennium ein, zusammen mit der Sondergruppe der EA),
3. aber auch an alle Menschen. Hier schließt sich der Kreis und die Guttäter aus Römer 2 treten wieder in Erscheinung als ein Teil der Gesamtmenschheit und erhalten gleichfalls äonisches Leben.

ZU PUNKT 1: Ziehen wir einmal den Hebräerbrief zu Rate, der sich bei näherer Betrachtung deutlich als auf den TG ausgerichtet erweist.
Da wartet nun Abraham nach Hebr.11:10 auf die Stadt, die Grundfesten hat und deren Künstler und Baumeister Gott ist. Dies kann ja nur das Neue Jerusalem aus Offb.21:2 sein, aus dem Himmel herabkommend von Gott, bereit gemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Dann lesen wir in 11:16 über die alten Väter weiter:

Auch in 12:22 weist der Hebräerbriefschreiber seine Leser daraufhin: Auch hier ist der Hinweis auf das aus dem Himmel kommende Jerusalem deutlich und mag mit 13:14 abgeschlossen werden: Schließlich sagte der Herr in Joh.8:56 einmal den Juden: Diese Aussage weist mit "Meinen Tag" zunächst auf den TC hin. Dennoch ist dies kein schlüssiger Beweis, dass Abraham zur EA gehört. Denn Abraham frohlockte, den TC sehen zu dürfen und er SAH (GEWAHRTE) ihn. Das ist ja nun in der Vergangenheitsform ausgedrückt und erschließt die Möglichkeit, dass er zwar einen Blick in das Millennium tun durfte, aber ansonsten am LT auferstehen wird zum Eingang in die ersehnte Stadt aus dem Himmel.
Paulus hatte eine ähnliche Erfahrung, als er nach 2.Kor.12:4 vorübergehend in das irdische Paradies entrückt wurde. Dennoch blieb er in der ERWARTUNG seines überhimmlischen Bürgertums.  Wir lassen erneut bewusst offen, dass sich Abraham, zur EA zählend, über den TC und das Neue Jerusalem freuen konnte.
Generell soll also keineswegs zum Dogma erhoben werden, dass die alten Glaubensväter NICHT zur EA gehören. Doch bleibt bestehen, dass Gottes Wort auch die Möglichkeit erkennen lässt, dass sie erst vor dem GWT erscheinen!

ZU PUNKT 2 wollen wir uns nicht wiederholen und verweisen auf das Kapitel "Drei Sonderfälle", wo die Zukunft der Gläubigen aus Israel, die vor der Total-Verstockung lebten, besser in den TG gehörend erscheint.

ZU PUNKT 3 rufen wir uns das bereits im  Kapitel von Römer 2:5-10 Dargelegte ins Gedächtnis zurück. Alle verstorbenen Menschen, sofern sie nicht zu besonderen Auswahlen und Hinüberrettungen gehören, werden vor dem GWT ins Leben gerufen und dann nach Guttätern und Übeltätern aussortiert.

Diese Sicht kann nun, wie bereits erwähnt, den Umgang mit unseren Nachbarn deutlich zum Besseren wenden. Da dürfen wir erkennen, dass es viele ordentlich wandelnde Zeitgenossen gibt, die bereits in der RL stehen und somit äonisches Leben in Aussicht haben. Sie stehen zwar wie die Israeliten stets in der Gefahr, aus ihr gestrichen zu werden, aber auch dann würden sie als Übeltäter zwar noch ein, möglicherweise hartes, Gericht erleben und dazu in den ZT gehen müssen, aber auf jeden Fall an der Endrettung ALLER teilhaben.
Wie beruhigend darf es nun sein, wenn wir dadurch aus dem großen Zwang der allgemeinen Christenheit befreit sind, dass alle Menschen für immer verloren sind, wenn sie in ihrem jetzigen Leben nicht zum Glauben kommen.
Wer das souveräne Auswählen Gottes erfasst hat und dazu auch noch sein überaus gnädiges Verfügen über die Nichterwählten erkennt, kann doch nur jubeln und darf alle unnötigen, krampfhaften Bemühungen einstellen.
Gott wirkt ja SELBST ALLES nach Seinem weisen Rat! So darf durchaus gesehen werden, dass in der RL grundsätzlich Menschen aus allen Völkern eingeschrieben sind, wie es ja auch Offb.13:8 und 17:8 bestätigen.

Da geht es um das aus dem Meer aufsteigende, wilde Tier:

Solcher Text setzt notwendig voraus, dass ein Teil in der RL verzeichnet sein muss! Damit stehen wir immer wieder vor dem Gott, der sich nach Römer 9:18 erbarmt wessen Er will und verhärtet, wen Er will! Es wäre töricht, die Handlungsweise eines solchen Souveräns zu kritisieren! Wenn Er uns letzte Hintergründe Seines Waltens noch nicht offenbart, werden wir in der Herrlichkeit sicherlich eine bessere und auf jeden Fall äußerst befriedigende Einsicht bekommen!
Nun kommen wir bei genauer Betrachtung aller Aussagen zu dem Schluss, dass die Vorherbestimmung zur Christuskörperschaft eine Gabe Gottes an eine festgesetzte Anzahl Menschen aller Nationen ist, die keinen Ausfall kennt.
Die Eintragung in die RL ist ebenfalls eine göttliche Gabe an Juden und die übrigen Menschen, die allerdings rückgängig gemacht werden kann.

Dazu ein paar Stellen, wie etwa die Bitte Davids aus Psalm 69:29:

In Offb.22:19 wird den Verkürzern des Wortes Gottes die Wegnahme des Anteils am Holz des Lebens und an der Heiligen Stadt angedroht.

Aber in Offb.3:5 wird den Überwindern in Sardes verheißen:

Auch wenn Moses in 2.Mose 32:32 für die Sünden seines Volkes vor Gott eintritt und Ihm anbietet: So kann das heißen, dass auch er vor dem GWT erscheint und nicht unbedingt an der EA teilhaben wird.

Wir wollen nun die zum GWT gewonnene Sicht mit ein paar weiteren Schriftworten abschließen. Da ist z.B. in Joh.5:28-29 das Herrenwort:

Dass man nun diese Auferstehung, wie verschiedentlich gehandhabt, zeitlich auseinander nimmt (die Guttäter bei der EA im Millennium und nur die Übeltäter vor dem GWT) ist völlig unhaltbar.
Dies geht aus der Rede des Herrn in Matth.25:31-46 deutlich genug hervor. So lesen wir im 32. Vers: Er stellt sie rechts und links und sagt den einen (Vers 34): Und wir kennen die Begründungen. Sie haben sich allezeit hilfreich gegenüber den Armen und Schwachen erwiesen, während Er die anderen anweist (Vers 41): Dies passt wiederum gut zu Offb.20:10, wo der Satan bereits am Ende des TC in diesen Feuersee geworfen wird. Mit noch zwei weiteren Bildern beschreibt der Herr das Gericht vor dem GWT in Matth.8:5-12 und Lukas 13:24-30. Die Matthäusstelle berichtet von dem Hauptmann, der um die Heilung seines Sohnes bittet und dabei einen Glauben beweist, der Jesus so reagieren lässt (Vers 10-12): Aus aller Welt kommen sie bei der Auferstehung (alle, die in der RL stehen, Juden und Nationen) und werden die beschämen, die gewissermaßen "an der Quelle" waren und trotzdem nicht umsannen. Im Gericht vor dem GWT und im FS wird dann freilich mancher ob seiner Sünden jammern, wenn sie ihm deutlich gemacht werden.
Bei Lukas haben wir es ähnlich. Da nimmt der Herr das Bild von vor der Tür Stehenden, die vergeblich anklopfen und den Bescheid erhalten: Auch dort ist das Jammern und Zähneknirschen ihr Teil.
Warum ist der GWT GROSS und WEISS, fragen wir uns noch zum Schluss. Der Thron selbst deutet zunächst Verfügungsgewalt an. Der darauf Sitzende hat Schöpfungsvollmachten. Vor Seinem Angesicht fliehen die alten Himmel und Erde und machen einem Neuen Himmel und einer Neuen Erde Platz.
Der Thronende hat die Aufgabe, die gesamte auferstandene Restmenschheit  einer absoluten Scheidung zu unterziehen, um die "Guten" in das Paradies und  die "Üblen" in den FS zu übergeben, beide Gruppen für Besserungsmaßnahmen bis hin zur Vollendung.
Unser Thron ist schon von der vor ihm zu bewältigenden Menge her enorm, denn es müssen die Lebensläufe von 10-20 Milliarden Menschen offenbar werden. Die dazu zu öffnenden Rollen erinnern an unsere heutigen Disketten, Festplatten und Megabytes. Da müssen sicherlich Scharen von Boten dienstbar sein, sodass er schon von da her GROSS zu nennen ist.
Dass er dazu noch WEISS ist deutet auf Gerechtigkeit, Reinheit, Zuverlässigkeit und vor allem Liebe und Güte. Sollte aber nach "christlicher" Ansicht der Großteil der zu Richtenden in eine endlose Verdammnis mit Höllenqualen gehen – dann allerdings müsste der Thron   wohl   eher  SCHWARZ  sein  oder    wenigstens   mit einem Trauerflor umhüllt! Nun aber dürfen wir uns über eine so weise und WEISSE Einrichtung Gottes freuen. Sie spiegelt die Tiefe der Liebe Gottes und Seines Christus!
 

ZWEITER TOD UND FEUERSEE.

Zum direkten Umfeld der RL gehören zweifellos die Begriffe ZT und FS. Es ist daher sinnvoll, ihnen eine gründliche Beachtung zu schenken. Von Anfang an steht allerdings fest, dass sie schwierig zu deuten sind. Es werden also Fragen offen bleiben müssen.
ZT und FS erscheinen uns zunächst als identisch.

Hierfür spricht das Doppelzeugnis aus Offb.20:14:

Allerdings werden wir später auf weitere Unterscheidungen stoßen, die zu beachten sind. Nun führen wir zunächst alle Zitate auf, die unsere beiden Begriffe benennen oder wenigstens andeuten. Dabei erkennen wir bald, dass diese Texte sich auf drei verschiedene Zeitabschnitte verteilen lassen.

Es sind dies:
VOR dem Millennium – NACH dem Millennium – und am GWT.
 
 

VOR DEM MILLENNIUM

Offenbarung 14:9 -11 (während der Endzeitgerichte):
Und ein anderer, dritter Bote folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: "Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und das Merkmal auf seine Stirn oder seine Hand annimmt, so soll auch er von dem Wein des Grimmes Gottes trinken, der unvermischt im Becher Seines Zornes eingeschenkt ist, und mit FEUER und SCHWEFEL vor den Augen der heiligen Boten und vor den Augen des Lämmleins gequält werden. (Von ihrer Qual steigt der Rauch auf bis hinein in die Äonen der Äonen). Und die das wilde Tier und sein Bild anbeten, haben tags und nachts keine Ruhe, ebenso wenn jemand das Merkmal seines Namens annimmt. Hier ist das Ausharren der Heiligen nötig, die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren."

Offenbarung 19:19-20:
Da wurde das wilde Tier gefangen genommen und mit ihm der falsche Prophet, der vor seinen Augen die Zeichen tat, wodurch er die irreführte, die das Merkmal des wilden Tieres angenommen und sein Bild angebetet hatten. Lebendig wurden die Beiden in den See des Feuers geworfen, der mit Schwefel brennt.

Offenbarung 2:11 (an Smyrna):
Wer überwindet, dem wird der ZT keinesfalls schaden können.

Offenbarung 20:6:
Glückselig und heilig ist, wer an der EA Anteil hat. Über diese hat der ZT keine Vollmacht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit Ihm die 1000 Jahre als Könige herrschen.
 
 

NACH DEM MILLENNIUM

Offenbarung 20:10:
Und der Widerwirker, der sie irreführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das wilde Tier und der falsche Prophet sind. Dort werden sie tags und nachts für die Äonen der Äonen gequält werden.
 

AM GROSSEN WEISSEN THRON

Offenbarung 20:14-15:
Der Tod und das Ungewahrte (Hades) wurden in den See des Feuers geworfen. Dies ist der Zweite Tod: Der See des Feuers. Und wenn jemand nicht gefunden wurde, in der RL geschrieben, der wurde in den FS geworfen.
Offenbarung 21:8:
Den Verzagten aber und Ungläubigen, den Gräulichen und Mördern, den Hurern und  Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen: Ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der ZT.

Wenn wir uns nun Gedanken über Beginn und Dauer des FS machen, wird erkennbar, dass er eigentlich direkt VOR dem Millennium schon besteht, denn nach Offb.14:9-11 und 19:19-20 kommen zu der Zeit bereits Abtrünnige der Endzeit und auch das wilde Tier und der falsche Prophet in denselben.
Über sein Ende finden wir nur die Angaben etwa aus 1.Kor.15:24, wo das Lebendigmachen "der Übrigen" in der Vollendung erwähnt wird. Wenn dann der Vater schließlich ALLES in ALLEN sein wird (Vers 28), dann muss ja auch ZT – FS ausgedient haben.

Nun gibt es im FS durchaus Bewusstsein und Leben. Denn wir lesen in Offb.20:15 deutlich:
Und wenn jemand nicht gefunden wurde - in der RL eingeschrieben, der wurde in den FS geworfen.
Da ist also von einer Zurechtbringungszeit VOR dem FS keine Rede, sodass eine notwendige Umerziehung nur IM FS-ZT erfolgen kann.
Es werden Qualen (einer harten Zurechtbringung) erlitten, es gibt Heulen und Zähneknirschen und tags und nachts keine Ruhe, wie wir den verschiedenen, aufgeführten Zitaten entnehmen können.

Aber wie ist es mit dem ZT? Tote könnten doch alle diese Erfahrungen überhaupt nicht machen?!
Hier wäre daran zu denken, dass einst Adam durch das Essen der verbotenen Frucht nicht sofort starb, sondern erst 930 Jahre später. Aber er wurde in einen Sterbezustand versetzt, der NUR mit dem buchstäblichen Tode enden konnte.
Am GWT ist dann für ihn der ET abgeschlossen. Dies war eigentlich eine Gerichtsvollstreckung und gleichzeitig ein bedeutender Lernprozess für Adam. Sein Sterben aber setzte sich in allen seinen Nachkommen fort.

Wenn man nun den ZT genauso nimmt, nämlich als einen langen Lern- und Gerichtsprozess (möglicherweise ohne einen abschließenden, tatsächlichen Tod), dann würden alle Übeltäter nach genügender Zurechtbringung aus diesem Zustand zuletzt in die Vollendung geführt.
Doch bleibt im Blick auf die große Länge des TG offen, ob für jeden noch eine verschieden lange Restwartezeit in einem buchstäblichen Tode vorgesehen ist.
Damit würden alle, die vor dem GWT auferstehen und dann nicht in der RL gefunden werden, demselben Urteil NEU verfallen sein, wie einst Adam. Deshalb kann dieser neuerliche Sterbeprozess auch ZT heißen, weil der erste Tod ALLE vor dem GWT herausgeben musste und damit aufgehoben ist.
So werden alle dazu Verurteilten erneut und in einem zweiten Sterbeprozess sein, aus dem sie in der Vollendung erlöst werden.
Außerdem ist wohl nicht zu übersehen, dass der Begriff FS völlig BILDLICH zu nehmen ist, wie denn das FEUER (auch das WASSER) im gesamten Wort Gottes vielfach als Bildersprache dient, vor allem, wenn es um die totale Reinigung von Menschenherzen geht.

Damit erweist sich die verbreitete Höllenlehre, wo Menschen ohne sterben zu können, ewig (im Sinne von unendlich) in einem Flammenmeer gequält werden sollen, als völlig absurd.
Denn wenn man den FS sprachfigürlich nimmt, bleibt jedes unsinnige Schmoren von Menschenkörpern gegenstandslos. Dass im FS Satan, Menschen, das Tier und der falsche Prophet GEQUÄLT werden, spricht einerseits für Bewusstsein in demselben, aber nicht unbedingt für unnötige Grausamkeiten. Vielleicht ist die Übersetzung QUÄLEN etwas unglücklich gewählt. Dieser Ausdruck wird in der Unterzeilung des Konkordanten NT griechisch-englisch mit ORDEALIZED wiedergegeben. Wenn man dazu ein deutsch-englisches Wörterbuch befragt, findet man ORDEAL sächlich mit "Das Gottesurteil" übersetzt und figürlich mit "Die Probe – der Prüfstein." Das Element einer Grausamkeit mit sadistischen Qualen aber sollte man Gott lieber nicht unterschieben. So etwas bleibt mit Sicherheit eine Sache verfinsterter Menschenherzen.
Man sollte selbst die in Gottes Zorn notwendigen Gerichte immer als sinnvoll und gerecht ansehen, wie wenn wir etwa in Offb.20:9 über die zum Holocaust um Jerusalem versammelten Heerscharen lesen: "Da fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie."
Das alles ist doch weit entfernt etwa von den unsinnigen Menschenopfern im Altertum oder den Folterungen und Hexenverbrennungen im Mittelalter.
Nun wollen wir einige Schriftstellen in dem Bemühen um eine bessere Wahrheitsfindung, etwas weiter durchdenken.

Off.20:13-14:
Wenn nun nach Offb.20:14 der ET und das UG zur Zeit des GWT in den FS geworfen werden, der dazu ausdrücklich auch als ZT benannt wird, dann ist zunächst verständlich, dass der ET durch die Auferstehung ALLER Toten ausgedient hat.
Dies wird auch in Offb.20:13 deutlich, wo das Meer, der ET und das UG alle Toten herausgeben, die darin waren. Es gibt dann KEINE Toten mehr im All!

Damit sind nun der ET und das UG völlig entleerte Behältnisse und werden als solche "entsorgt", indem sie in den ZT geworfen werden.

Bei dieser Sicht stellt sich erneut heraus, dass sowohl FS als auch ZT Begriffe für Verhältnisse sein können, die sehr bildlich zu nehmen sind und nicht allzu viel mit den uns geläufigen Vorstellungen zum realen Tod oder über ein riesiges Höllenfeuer zu tun haben.

Dies wird auch in 1.Kor.3:13 deutlich, wo der Gläubige auf einem festen Grund Gutes oder auch Schlechtes aufbauen kann, jeweils durch drei NUR BILDLICH aufzufassende Begriffe angedeutet: Gold, Silber oder edle Steine einerseits und Holz, Gras, Stroh andererseits. Das Ergebnis wird dann durch FEUER enthüllt und geprüft. Es wäre aber unsinnig, hier an ein tatsächliches Feuer zu denken.

Interessant wäre noch, dass der FS bereits zur Zeit des ET, also parallel zu ihm besteht. Denn das in Offb.14:9-11 und Offb. 19:19-20 bezeugte Werfen abtrünniger Menschen, des wilden Tieres und des falschen Propheten in denselben geschieht ja noch VOR dem Millennium. Sollte es bedeutsam sein, dass der FS hier nicht gleichzeitig ZT genannt wird?
Es ist ja immerhin vorstellbar, dass noch während des ET schon der FS in Kraft ist. Aber den ET und den ZT gleichzeitig zu sehen, wäre eigentlich nicht möglich und wird auch im Wort nicht bestätigt. Der FS ist wohl NACH der Auflösung des ET der ZT.

Nun kommen ja nicht nur Menschen in den FS, sondern auch der ET und das UG. Wird bei ihnen der FS zugleich als ZT bezeichnet, so ist dies beim "wilden Tier" und dem "falschen Propheten" zunächst nicht der Fall. Schließlich ist auch noch Satan ein Kandidat für den FS. Auch Satan wird im Totenreich in die tiefste Grube geworfen, Jes.14,15, bis auch dieser Bereich in den Feuersee geworfen wird.

Weiter scheint es so, dass nur der in den ZT kommen kann, der zuvor im ET gewesen ist. Und dies auch nur NACH der Auflösung des ET.
Dann wären die Abtrünnigen aus Offb.14:9-11 zunächst NUR im FS gewesen, der jedoch dann am GWT auch der ZT wird.
Der ET muß selbst (mitsamt seinem Bestandteil UG) in den ZT gehen!

Zur besseren Übersicht hier noch zu diesen Begriffen ein Schema:
 
 
Feuersee
(hier allein genannt)
Feuersee und zweiter Tod
(hier zusammen genannt)
Vor dem Millennium
Endzeitabtrünnige.
(Off.14:9-11)
 
Nach dem Millennium
Der Widerwirker
(Off.20:10)
 
Am großen weißen Thron
 
Der (erste) Tod und das Ungewahrte - Hades - Totenreich
(Off.20:14)
Alle Übeltäter.
(Off.20:15 und 21:8)
Diese Darlegungen mögen nun als unverbindlich angesehen werden
und vor allem zu weiteren Forschungen anregen. Auf keinen Fall soll damit eine Endgültigkeit postuliert werden, die heute womöglich nicht zu erreichen ist!
Denn es gibt zweifellos diese Einschränkungen:

1. Die Offenbarung schrieb ein Israelit für Israeliten.

2. Es fehlen uns genügend Sprachkenntnisse zur genauen Grundtextanalyse.

3. Paulus schreibt wohl, dass alle Schrift zur Belehrung dient
(2. Tim.3:16), mahnt aber andererseits: "Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden" (Kol.3:16). Unser Text befasst sich aber deutlich mit irdischen Abläufen!

Doch wenn bei allem Gottes Herrlichkeit heller erstrahlt, dürfen wir auch davon ausgehen, auf dem rechten Wege zu sein!
 

DER TAG GOTTES

Der TG wird auch LT- 5.Äon - Paradies - Äon der Äonen genannt.
Es ist der Tag des Neuen Himmels und der Neuen Erde.
Wir lesen in Offb.21:1 – 22:5 ausführlich über ihn.
Nach dem Menschentag und dem Tag Christi ist er mit Sicherheit der längste Tag. Wenn wir den Menschentag bis heute mit etwa 6000 Jahren einschätzen, so ist der Tag Christi (das Millennium, der Herrentag) auf 1000 Jahre festgelegt (vielleicht mit etwas Vor- und Nachlauf). Doch über die Länge des TG werden wir nicht mit solcher Genauigkeit unterrichtet.
Ein Hinweis wäre in Psalm 105:8-9 zu sehen, wo wir lesen:
"Er (JHWH) gedenkt seines Bundes für den Äon (den letzten) des Wortes, das Er geboten hat für 1000 Generationen – den Er geschlossen hat mit Abraham, und Seines Schwurs zu Isaak."
Einen weiteren, deutlichen Hinweis finden wir bei Paulus in Epheser 3:21:
„Ihm (Gott) sei die Verherrlichung in der herausgerufenen Gemeinde und in Christus Jesus, für alle GENERATIONEN des Äons der Äonen."
Hier wird deutlich, dass das Prinzip der Vermehrung (1.Mose 1:28 "Seid fruchtbar und mehret euch") im letzten Äon weitergeführt wird, denn Generationen weisen auf Geschlechterfolgen. Wenn wir nun bei den angegebenen 1000 Generationen seit Abraham und bis zum Ende des TG 20.000 bis 30.000 Jahre zugrunde legen, hätten wir bis zum Ende des Millenniums kaum 1/3 davon zurückgelegt, sodass der TG um die 20.000 Jahre dauern könnte und damit mit Abstand der längste der 3 Tage wäre.
Wir halten aber fest, dass dies eine Hypothese ist, ein Gedanke, den man sich zwar machen kann, aber nie zu einem Lehrsatz erheben darf.

Nun lesen wir in Offb.21:1 zuerst:
"Dann gewahrte ich einen Neuen Himmel und eine Neue Erde, denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und das Meer war nicht mehr."
Hier lesen wir, dass die Neue Erde keine Ozeane mehr kennt, wodurch sich ihr Besiedlungsraum verdreifachen würde - und wenn wir die heute unbewohnten Wüsten und auch noch die Polgebiete dazunehmen, noch mehr erweitert. Doch wird die Neue Erde generell viel größer angelegt sein müssen, denn bis zu 750 Generationen würden in 20.000 Jahren schon einen für uns kaum vorstellbaren Lebensraum benötigen, zumal ja niemand mehr stirbt!
Allerdings haben wir auch auf die dreifach bezeugte Aussage des Herrn zu achten (Mtth.22:30 – Markus 12:25 – Lukas 16:18), dass es in der Auferstehung Menschen geben wird, die nicht mehr heiraten, weil sie wie die Boten Gottes im Himmel sind.
Wir lassen offen, ob hier von der 1. (Millennium), der 2. (GWT), oder gar von beiden Auferstehungen die Rede ist.
Demzufolge gibt es also im 5.Äon verschiedene Daseinsqualitäten und mögliche Unterschiede zwischen den Einwohnern Jerusalems und den übrigen außerhalb, indem die einen "wie Boten" sind und die anderen sich noch vermehren werden.

Nun kommt im 2.Vers:
"die Heilige Stadt, das Neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herab, bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut."
Das ist die Stadt, auf die Abraham und die Glaubensväter allesamt warteten, deren Baumeister Gott ist. Sie wird später in den Versen 9-21 genau beschrieben.

Doch dann steht noch in Vers 3-4:
"Dann hörte ich eine laute Stimme aus dem Thron rufen: Siehe Gottes Zelt ist bei den Menschen, und Er wird bei ihnen zelten: Sie werden Seine Völker sein, und Er, Gott Selbst wird  bei ihnen sein. Er wird jede Träne aus ihren Augen wischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Pein, sie werden nicht mehr sein: denn das vorige ist vergangen."

Damit wird nun ein Zustand beschrieben, wie er erstmalig und auch einmalig in der Menschheitsgeschichte sein dürfte.
Gott Selbst wohnt unter den Menschen. Wie wir uns das bei dem UNSICHTBAREN vorzustellen haben, muss wohl offen bleiben. Immerhin lesen wir in Offb.22:4 von den Sklaven Gottes: "Sie werden Sein Angesicht SEHEN."

Auf jeden Fall bewirkt dieses "Gott selbst wird bei ihnen sein", dass Tränen, Trauer, Geschrei, Pein und schließlich auch der Tod (der ja u.a. diese Nöte auslösen würde) nicht mehr bekannt sind.
Dies alles wird nicht mehr sein, "denn das vorige ist vergangen."
Das VORIGE aber war das Millennium. Da waren alle diese Dinge noch akut. Dort herrschte noch Diktatur, allerdings mit einer Gerechtigkeit, wie sie unter den Völkern im Menschentag nicht möglich war.
Andererseits wurde dort mit eiserner Keule regiert und über sich widerspenstig zeigende Völker Trockenzeiten verhängt. Der Tod war gegenwärtig. Vor allem aber war der Zugang zu Gott nur durch einen Tempel und die Dienste von Priestern möglich.
Nun lesen wir aber in Vers 22-23 unseres Kapitels:
"Einen Tempel gewahrte ich nicht mehr in ihr (der Stadt Jerusalem): denn der Herr ist ihr Tempel, Gott, der Allgewaltige und das Lämmlein. Die Stadt bedarf weder der Sonne noch des Mondes, um in ihr zu scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lämmlein."
Tempel- und Opferdienst sind nun überflüssig, alles ist in helles Licht getaucht und Gottes volles Erbarmen allen offenbar.
Tiere werden in der Beschreibung des TG nicht erwähnt. Auch würde wohl ein Opfern derselben zu Offb.21:4 "der Tod wird nicht mehr sein" kaum passen.
Wollten wir aber sagen: Entweder keine Tiere im TG, oder auch die Tiere mit äonischem Leben, dann sinnen wir über das Wort hinaus.
Es bleiben also Fragen offen!

Wir lesen weiter noch die Verse 24-27 und lassen sie einfach mit ihrer klaren Aussage auf uns wirken:
"So werden die Nationen durch ihr Licht wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit  in sie hineinbringen. Ihre Tore sollen bei Tag niemals geschlossen sein (denn Nacht wird dort nicht mehr sein).
Man wird die Ehre und die Herrlichkeit der Nationen in sie hineinbringen, doch niemals soll irgendwas Gemeines in sie hineinkommen, auch keiner, der Gräuel verübt und zur Lüge hält, sondern nur die, die in der RL des Lämmleins geschrieben stehen."
Wunderbare Bilder und kaum vorstellbare Gegebenheiten werden uns hier vor Augen geführt.
Immerhin gibt es noch Nationen mit ihren Königen, also Unterordnung. Doch ist dies alles völlig anders geartet als im Millennium. Es sind ja nur solche auf der Erde, die in der RL eingeschrieben waren. Und diese blieben auch nur darin, weil sie bereits vorher nicht widerspenstig waren!
Interessant ist nun noch, dass die alles Üble begünstigende Dunkelheit der Nacht nicht mehr gegenwärtig ist.
Aber nun müssen wir sehen, dass die Menschen dort noch nicht vollkommen sind, wiewohl sie äonisches Leben haben. Das äonische Leben kann demnach verschiedenen Seinsweisen zugefügt werden.
Die Körperschaft des Christus, die zu jener Zeit längst ihren überhimmlischen Dienst versieht, hat auch äonisches Leben, das aber unauflöslich und unverlierbar ist und mit einer anderen Vollkommenheit ausgestattet ist wie bei den Menschen im Paradies.
Dies bezeugen uns nun die anschließenden Verse 22:1-2:
"Dann zeigte er mir (der Bote dem Johannes) einen Strom des Wassers des Lebens, glänzend wie Kristall, der aus dem Thron Gottes und des Lämmleins hervorging. Inmitten ihres Platzes und diesseits und jenseits des Stromes war Holz des Lebens, das zwölferlei Früchte trägt: in jedem Monat gibt es seine Frucht her. Die Blätter des Holzes dienen zur GENESUNG der Nationen."
 

Stellen wir uns noch einmal vor:
Im Millennium war zwar der Satan gebunden, aber die Menschheit war noch gemischt. Übeltäter und Guttäter waren noch nicht getrennt.
Im 5.Äon ist Satan zwar wieder ausgeschlossen, aber auch die Übeltäter unter den Menschen sind aussortiert und erfahren ihre Zurechtbringung, die im FS-ZT erfolgt. Wenn nun noch das Priesteramt durch die Gegenwart Gottes ersetzt ist, sind die Umstände so ideal, dass keinerlei böses Handeln mehr aufkommen kann.
Dazu kommen die Blätter des Lebensholzes, die alle Menschen zu weiterer GENESUNG führen, also restliche Unstimmigkeiten beseitigen.
Hier haben wir das Gegenstück zum Paradies des Adam. Er hatte auch einen Lebensbaum, der ihm so viel Kraft verlieh, dass der Tod aufgehalten wurde, welcher ihm wegen der allgemeinen Vergänglichkeit gewiss war. Wurde jedoch Adam wegen Ungehorsams an der weiteren Nutzung des Lebensbaumes gehindert, so führen die Lebensblätter im TG ohne jede Behinderung zu einer Besserung, die in die Herrlichkeit der Vollendung einmündet.

Wir lesen noch die Verse 3-5 des 22.Kapitels aus der Offenbarung:
"Dann wird es keinerlei Verdammung mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lämmleins wird in ihr sein (Jerusalem): und Seine Sklaven werden Ihm Gottesdienst darbringen.
(Hier wird es sich wohl um die immer noch bestehende Vorrangstellung Israels handeln, die sich so auswirkt.) Sie werden Sein Angesicht sehen, und Sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Auch wird es nicht mehr Nacht sein; sie bedürfen auch nicht mehr des Lichts einer Leuchte oder des Lichtes der Sonne; denn der Herr, Gott, wird sie erleuchten, und sie werden als Könige für die Äonen der Äonen herrschen."

Bei unserer Betrachtung hatten wir die Verse 9-21 des 21. Kapitels ausgespart. Sie bringen eine erstaunliche und genaue Beschreibung des aus dem Himmel wie eine Braut ("die Frau des Lämmleins") herabkommenden Jerusalems. Da werden die Maße, die Mauern, die Tore, die Grundfesten beschrieben und mit israelitischen Namen versehen, nämlich die der 12 Stämme und der 12 Apostel. Dann werden noch die Baustoffe dieser Stadt eingehend erläutert und  es stellt sich heraus, dass sie aus lauter Gold, kostbaren Edelsteinen und Perlen bestehen. Wieweit dies alles real ist oder auch bildlich gemeint sein könnte, bleibt uns verschlossen.

Es muss aber überzeugen, dass diese atemberaubende Beschreibung uns ein Werk vorstellt, dessen Künstler und Baumeister Gott Selbst ist, wie wir aus Hebräer 11:10 wissen.

In dieser wunderbaren Stadt ist, wie schon gesagt, kein Tempel mehr. Israels Priesterdienst ist also beendet und es bleibt zunächst noch ihr Verwaltungsdienst als Könige. Am Ende des Gottestages werden die Heiligen Israels die Nationen auf der Neuen Erde so erfolgreich unter die Hauptschaft Christi und Gottes eingeordnet haben, dass ihre Aufgabe als Unterordner für immer zu Ende ist.

So ist der TC schon herrlich, jedoch in der Hauptsache für Israel.
Der TG aber wird weitaus herrlicher sein, diesmal nicht nur für Israel, sondern für die gesamte dort lebende Menschheit; denn alle frühere Entfremdung gegenüber Gott ist in ihm restlos beseitigt.
Einer oft praktizierten Überbewertung des Millenniums kann man ruhigen Gewissens entgegen halten, dass dieses Zwischenreich auch nur ein Hinhalten des Entzweiungszustandes mit Gott ist.
Denn, führte das erste Paradies durch Adam zur Entfremdung, so wird diese im Menschentag weiter bestehende Not im TC nur auf einer erhöhten und äußerlich verbesserten Grundlage fortgesetzt.

Auch die Vorstellung, dass die Menschheit nur eine angemessene "Chance" benötige ist zwar sehr verführerisch und im menschlichen Herzen tief verwurzelt, aber völlig unrichtig.
Dazu führt Gott den Gegenbeweis! Er bindet Satan. Er rettet Sein Auswahlvolk Israel und sendet es hinaus als Segensträger für alle Völker.

Alle nur erdenklichen Vorteile, auch äußerstes Wohlergehen werden der Menschheit gewährt, damit sie die Möglichkeit hätte, Gott zu erkennen und Ihm die Huldigung darzubringen. Was ist das Ergebnis?
Die Menschheit kehrt sich nach dieser überaus großen "Chance" von Gott ab in hellster Auflehnung gegen ihre Wohltäter.

Wäre des Menschen Herz durch äußere Wohltaten zu heilen, dann sollte doch wohl eine 1000 jährige Kur genügen. Nachdem es so lange nicht mehr betrogen wurde, sollte es doch für weiteren Betrug unempfänglich geworden sein. Nach so gerechter Regierungszeit sollte es nicht erneut rebellieren, und nach so reinem Gottesdienst sollte es nicht wiederum abtrünnig werden.
Und doch geschieht gerade das alles, sobald Satan wieder freie Hand hat. Er ist genauso erfolgreich in seinen Bemühungen um die Völker, die alle Segnungen des TC gekostet haben, wie er es früher mit denen war, die in Unwissenheit steckten und von Sünde, Schmerz und Betrug versklavt wurden.
Diese Revolte zeigt die Tiefe menschlicher Verworfenheit.
Heute werden Sünder trotz ungünstiger Umgebung und erbärmlicher Verhältnisse allein durch Gottes GNADE gerettet. Die überaus gesegneteren Bedingungen ohne Satans Beeinflussung im Millennium bringen aber keine Wende. Vielmehr konnte Gottes GNADE vorher gerade da am wirksamsten werden, wo Armut, Hunger und große äußere Nöte gegeben waren.

Darum kommt auch die effektive Rettung im TG NUR durch GNADE, die Gott zu Seiner Zeit in Wirkung setzt. Somit ist das Millennium nicht Gottes Gnadenzeit, sondern Gottes Lehrzeit. Er wird der alleinige Retter Seiner Schöpfung - und dies allein durch GNADE sein- die im TG voll zum Einsatz kommt.
So führt erst der 5.Äon (das 2.Paradies) die Menschheit aus jeglicher
Entfremdung effektiv an Gottes Vaterherz zurück.

Im TG werden sicherlich Dimensionen zur Geltung kommen, die uns heute noch unbekannt und auch unbegreiflich sind. Das kann man aus 2.Kor.12:1-4 entnehmen, wo Paulus von Eindrücken, die ihm vom Herrn in den 3.Himmel und in das Paradies gewährt wurden, berichtet. Also Neue Himmel und Neue Erde nach Offb.21:1. Dabei hat er "unbeschreibbare Dinge" gehört, "die dem Menschen auszusprechen nicht erlaubt (oder auch nicht möglich) sind." Das waren sicherlich tiefergehende Offenbarungen, als sie dem Johannes zuteil wurden.

Auf alle Fälle haben wir die Dinge des Millenniums "beschreibbarer", als die des letzten Äons, was aus vielen Texten des Wortes Gottes hervorgeht. Gleichwohl müssen wir zugeben, dass es nicht immer leicht zu erkennen ist, ob Texte dem TC oder dem TG zuzuordnen sind. Da müssen schon viele Zusammenhänge exakt beachtet werden, wenn man möglichst genau sein möchte.
 
 
 
 

OFFENE FRAGEN
 

Dem Schlusskapitel möchten wir ein Zitat voranstellen, wie wir es neulich auf einem Kalenderblatt fanden. Es lautet so:

Zur Glaubwürdigkeit gehört, dass wir Fragen aushalten,
die wir nicht beantworten können –
und dass wir den Mut haben, selbst ratlos zu sein!

Diese "Ratlosigkeit" kommt darin zuallererst zum Ausdruck, dass wir nicht mit Endgültigkeit zu entscheiden wagen, wer genau alles zur EA gehört.

Kann man solche Texte wie:
Matth.8:5-12 (Königreich der Himmel) oder
Matth.25:31-46 (Losteil des Königreiches) oder
Lukas 13:24-30 (Königreich Gottes)  zur EA stellen, oder passen sie besser zum GWT?

Was aber die auf das "Jerusalem aus dem Himmel" wartenden Glaubensväter betrifft, da hätten wir z.B. für Abraham, Isaak, Jakob und Josef ein starkes Argument für die EA, wenn wir einmal ihr Versammeltsein bereits im Tode im  Lande der Verheißung unter die Lupe nehmen.
Da nahm nämlich Mose beim Auszug aus Ägypten die Gebeine des Vorvaters Josef mit. Dies gemäß des Eides, den Josef auf dem Sterbebett seinen Brüdern abnahm, wie wir in 1.Mose 50:25-26 nachlesen können.
Der Sarg mit dem einbalsamierten Leichnam Josefs wurde bei der beschwerlichen, vierzig Jahre langen Wüstenwanderung beständig mitgetragen. Das ist wiederum in 2.Mose 13:19 nachlesbar.
Diese Anweisung Josefs wird in Hebräer 11:22 als ein Glaubensakt bezeichnet, wenn wir dort lesen:
Durch Glauben gedachte Josef, verscheidend, des Auszugs der Söhne Israels und gab Anweisungen bezüglich seiner Gebeine.
Viele Jahre zuvor nahm auch Vater Jakob auf dem Sterbebett in Ägypten seinem Sohn Josef den Eid ab, ihn in Mamre bei seinen Vorvätern Abraham und Isaak und deren Frauen und bei seiner auch dort ruhenden Frau Lea zu begraben.
Dies geschah dann unter großem Aufwand und mit dem Einverständnis Pharaos. Josef zog mit seiner gesamten Verwandtschaft unter Streitwagenschutz und mit Reitergefolge hinauf, um eine siebentägige Trauer abzuhalten. "Es war ein überaus großes (Heer-) Lager" lesen wir in dem Bericht hierüber, wie er in 1.Mose 49:28 bis 50:14 zu finden ist.
Damit waren alle 4 Vorväter des Volkes Israel im Lande der Verheißung körperlich an einer Stelle im Tode vereint.
Zwei davon, nämlich Abraham und Isaak starben im Lande, während die beiden anderen, Jakob und Josef aus Ägypten unter vielen Anstrengungen überführt werden mussten.
Es ist nun offensichtlich, dass diese Handlungsweisen nur im Blick auf die Auferstehung verständlich sind. Jakob und Josef wollten bei derselben, an die sie fest glaubten, gleich im Lande der Verheißung sein. Dies wiederum setzt voraus, dass sie an eine buchstäbliche Auferstehung ihrer einbalsamierten Körper glaubten. Denn wenn die eigenen Körper nicht in Betracht kämen und an ihre Stelle völlig neue träten, dann wäre es unsinnig gewesen, sie unter solchem jeweiligen Aufwand zu überführen.

Ob nun die Körper in Ägypten oder in Kanaan (oder wo auch immer) in die endgültige Auflösung gingen, wäre dann gleichgültig gewesen.
Nun aber liegen sie alle in Mamre begraben und werden wohl auch heute noch, würde man sie finden, nicht restlos vergangen sein. Das Auffinden uralter Knochen überall auf der Erde bestätigt dies täglich. Sie haben also daran geglaubt, dass ihre Körper, dort wo sie hingelegt wurden, auch wieder aufstehen.
Eine andere Bedeutung kann man ihren Glaubensakten wohl kaum zumessen.

Ohne nun näher auf das unter Gläubigen sehr umstrittene Thema der körperlichen Auferstehung einzugehen, stehen wir vor der Tatsache, dass das Beisammensein der 4 Vorväter nur dann sinnvoll ist, wenn sie zur EA gehören, um dann gleich "an Ort und Stelle" und im Zentrum der Macht im Millennium zu sein. Sollten sie aber erst vor dem GWT auferstehen, dann wäre ihre Grablage völlig unbedeutend, denn sie müssten dann, wie ALLE Toten, aus der alten Erde kommen (Meer, UG), um auf die Neue Erde überstellt zu werden. So gesehen wäre dann das Verfügen über ihre Gebeine (als Glaubenstat) unverständlich.

Nun gibt es auch Brüder, die das Millennium auf die Neue Erde verlegen und nur EINE Auferstehung sehen. Sie lassen etwa das "....und der Tod wird nicht mehr sein" von Offb.21:4 nur für das Neue Jerusalem gelten, sodass außerhalb sehr wohl noch gestorben wird, wie es ja bekanntlich für das Millennium auch bezeugt ist. Dann müssten dort alle Sterbenden in den ZT gehen, da der ET nicht mehr besteht.

Auch müsste der Massenaufstand am Ende des 1000 Jahrreiches ein Ereignis innerhalb des TG sein. Fest steht, dass die forschenden Brüder ständig zu den verschiedensten Resultaten kommen.
Nun sollte aber keinesfalls das Festlegen von Zukunftsereignissen unser Anliegen bei dieser Ausarbeitung sein. Wir hatten vorrangig eine bessere Bestimmung des Begriffs RL im Auge. Hier meinen wir, wäre doch manches zu überdenken. Denn wenn man den Schriftzeugnissen auf den Grund geht – wie wir es versucht haben - können doch etliche Fehldeutungen und Zweifel zugunsten einer klareren Sicht ausgeräumt werden. Es zeigt sich nämlich ein allgemeines Unvermögen, den Begriff RL sinnvoll einzuordnen. Dies wird selbst in Gemeindeliederbüchern deutlich.
So fanden wir z.B. dies Lied von Johann Ernst Weningk (1702-1745):

Ich bin im Himmel angeschrieben,
ich bin ein Kind der Seligkeit.
Was kann die Sünde mich betrüben
und alles Leid in dieser Zeit.
Ich weiß, dass ich von Anbeginn
in Christus auserwählet bin.

Das Lamm hat mich mit seinem Blute
gezeichnet in das Lebensbuch
und mir erlanget alles Gute,
Erlösung von dem Tod und Fluch.
Was ist´s doch, was mein Herze quält?
Ich bin zum Himmel auserwählt.

Mich kann nicht das Gesetz verdammen,
weil ich schon aufgezeichnet bin
im Lebensbuch, und alle Flammen
des Zorns gelöscht sind und dahin.
Hier les ich, was mir Tröstung gibt:
Dich hab ich immerdar geliebt!

Obgleich im schwarzen Buch der Sünden,
viel Stunden aufgeschrieben stehn,
lässt Jesus mich doch Gnade finden
und lässt das Lebensbuch mich sehn;
da schau ich meine Gnadenwahl
und steh in seiner Kinder Zahl.
 

Viermal Falschinformationen in 4 Strophen, für die Glieder des Leibes des Christus, denn wer "zum Himmel auserwählt" ist, kann einfach nicht im Lebensbuch (RL) stehen.
Die aber in der RL verzeichnet sind, kann man unter dem Überbegriff GUTTÄTER einstufen. Dazu mögen „bekehrte“ Gläubige, aber auch edel handelnde Ungläubige gehören. Sie alle werden auf der NEUEN ERDE ihre Zurechtbringung und Aufgaben finden und dort in die Vollendung geführt werden.

Wir waren vor allem darauf bedacht, der Größe und Herrlichkeit Gottes nicht zu schaden, sondern sie möglichst besser herauszustellen. Ein jeder möge für sich prüfen, ob dies gelungen ist.
Alles weitere Beschäftigen mit diesen Themen sollte unter dem Dreiklang stehen:

· In notwendigen Dingen die brüderliche Einheit,

· In fraglichen Dingen die brüderliche Freiheit,

· In allen Dingen die Bruderliebe!
 
 

Was uns zum Schluss besonders zuversichtlich macht, ist dieses:

Am Anfang war das Wort
und nicht die Streiterei -
ob man nun streitet fort,
am Ende bleibts dabei:
Noch immer gilt das Wort-
und macht uns alle frei!



 
 

Sein Zorn währet einen Augenblick
und lebenslang seine Gnade.
Den Abend lang währet das Weinen,
aber des Morgens ist Freude.
Psalm 30,6
 

Gott wird abwischen alle Tränen
von ihren Augen.
Offenbarung 7,17

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