Die Aufenthaltsräume der Toten.
 „Scheol“ ist der Hauptbegriff.
Der Scheol enthält viele Abteilungen, Kammern und Örter.

Literaturhinweis:  „Geheimnisse um Tod und Auferstehung“ von A. Heller, K. Geyer u.a.
Paulus-Verlag Karl Geyer Heilbronn.
Verschiedene Kommentare sind aus diesem Buch entnommen.

Diese Aufenthaltsräume sind vorübergehende Wohnplätze der Verstorbenen und werden zum Erdland gerechnet. Wobei sich die Erstlinge des Christus an keinem dieser Örter aufhalten, sie sind bei ihrem Herrn in himmlischen Örtern. Im Vaterhaus (oikäterion), Wohnbau in den Himmeln (oikodomä), und im Himmlischen Jerusalem.
(Siehe: „Die Wohnorte im Himmel und Weltall“ in: „Biblische Kosmologie“ Band 1 von G. Kringe).

Wenn in bestimmten Zusammenhängen das Grab zum Scheol gezählt wird, so gilt dies für Glaubende nur für den Leib.
Der Begriff Hades (gr.) ist durch heidnische Vorstellungen von Dämonen und Geistern stark belastet, deshalb fragen wir besser nach dem Wort Scheol (hebr.). Die beste Erklärung gibt das Wort selbst, deshalb sind zu jedem der Örter einige Bibelstellen angegeben.

1. Scheol kommt 65mal im AT vor und wird in Zitaten im NT mit Hades übersetzt.
Ps 16,8-10 Ich habe den HERRN stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe.

Apg 2,25-27 Denn David sagt über ihn: «Ich sah den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge jubelte; ja, auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen; denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe. Apg 2,24 Den (Jesus) hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde.

Der Erstling der Auferstehung konnte nicht im Tod gehalten werden und damit auch nicht seine Erstlinge. Durch Christus sind sie vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Weil Christus lebt, leben auch sie, auch wenn sie sterben, denn sterben wird nur noch der Leib, damit er dereinst zum Vollendungsleib aufersteht.

Hades kommt im NT 11mal vor (11 ist die Zahl des Unvollendeten, Unzulänglichen).
Scheol kommt im AT 65mal vor (65 = 5 x 13; 5 = die Zahl menschlicher Bedürftigkeit und göttlicher Gnade, 13 = die Zahl der Empörung, der Revolution, aber auch die Zahl der Liebe, nach A. Heller)
Oder: Hades und Scheol kommt 76 x vor; 7 = Zielerreichung und 6 = der Mensch im Gericht. So können auch Zahlen wichtige Hinweise sein.

1Mo 37,34-35   Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage. Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen, und sagte: <Nein>, sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater.  Aber Josef war nicht dort, er lebte. Ein Bild auf Christus.
  Spr 7,27 Ein Weg zum Scheol ist ihr Haus, der hinabführt zu den Kammern des Todes.
5Mo 32,22 Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge.
Ps 86,13 Denn deine Gnade ist groß gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem tiefsten Totenreich (vom untersten Scheol). 1Kö 2,6 So handle <nun> nach deiner Weisheit und laß sein (Joabs) graues Haar nicht in Frieden in den Scheol hinabfahren!
1Kö 2,9 Jetzt aber laß ihn nicht ungestraft, denn du bist ein weiser Mann und wirst erkennen, was du ihm tun sollst. Laß sein graues Haar mit Blut <befleckt> in den Scheol hinabfahren! Was ist noch tiefer als der Scheol?:
Hi 7,9 Die Wolke schwindet und vergeht; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht wieder herauf.
Hi 11,7-8 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen? Himmelhoch <sind sie> - was kannst du tun? - tiefer als der Scheol - was kannst du erkennen?
Gott ist immer noch größer!
Hi 14,13 Daß du mich doch im Scheol verstecktest, (geht das?) mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir ein Ziel setztest und dann meiner gedächtest!
Ziellos im Scheol? Nein! Der Scheol hat ein Ziel, er wird in den 2. Tod geworfen, das ist der Feuersee und dieser wird einmal entleert werden. Hi 26,5-6 <Vor Gott> beben die Schatten unter den Wassern und ihren Bewohnern.
  Nackt <liegt> der Scheol vor ihm, und keine Hülle hat der Abgrund.
Ps 139,8 Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, du bist da. Ps 31,18 HERR, laß mich nicht zuschanden werden, denn ich habe dich angerufen; mögen zuschanden werden die Gottlosen, verstummen im Scheol!
Ps 49,15-16 Wie Schafe weidet sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; ihre Gestalt zerfällt, der Scheol ist ihre Wohnung.
Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich entrücken. Siehe auch Vers 17-21. (7 von 7, von den Söhnen Korahs, 7 = Zielerreichung). Jes 5,14-15 Darum sperrt der Scheol seinen Schlund weit auf und reißt seinen Rachen auf ohne Maß. Und hinab fährt seine Pracht und sein Getümmel und sein Lärm und wer darin frohlockt. Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen der Hochmütigen werden erniedrigt.
 Siehe: Der reiche Mann und der arme Lazarus.
Ps 141,7-8 Wie wenn ein Fels sich spaltet und die Erde aufreißt, so sind ihre Gebeine hingestreut für den Schlund des Scheols. Doch auf dich, HERR, mein Herr, sind meine Augen <gerichtet>, bei dir suche ich Zuflucht. Gib meine Seele nicht preis (dem Scheol). Spr 9,18 Und er weiß nicht, daß dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen.Siehe: „Die Frau Torheit“ im Buch der Sprüche von W. Jugel, Seite127.
Spr 27,20 Scheol und Abgrund werden nicht satt, und die Augen des Menschen werden nicht satt.
Die Welt (Frau Torheit) lockt. Wann sind wir satt von dieser Welt? Hi 40,15 Sieh doch den Behemot (in dem Tod), den ich mit dir gemacht habe! Gras frißt er wie das Rind.
Ps 103,15 Der Mensch - wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er.
Ps 37,2 Denn wie das Gras werden sie schnell verdorren und wie das grüne Kraut verwelken.
Ps 92,8 Wenn die Gottlosen sprossen wie Gras und alle Übeltäter blühen, <dann nur,> damit sie vertilgt werden für immer.
Jes 40,7 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt, denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Fürwahr, das Volk ist Gras.
Jes 51,12 Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkind, das <wie> Gras dahingegeben wird, Mt 16,18 Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus (der Felsige), und auf diesem Felsen (gemeint ist der  Felsen Christus, der schon mit Israel durch die Wüste zog und von dem Petrus ein Stück ist) werde ich meine Gemeinde (Versammlung) bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen (weil sie auf keinen Menschen sondern auf den HERRN gebaut ist). Offb 6,8 Und ich sah: und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name <ist> «Tod»; und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden Tiere der Erde. (Ob der 4. Teil wirklich getötet wird ist offen, hier wird eine Möglichkeit gegeben). Offb 1,17-18 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte  und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades, (über den Zustand und den Ort).
Christus hat seine Hand auf seine Kinder gelegt.
Darum fürchten wir uns nicht,
wenngleich die Welt unterginge
und die Berge mitten ins Meer sänken.
Ps 46,3
Denn Jesus lebt, mit Ihm auch ich!


2.  Der Tartaros, (Elberf.= finstere Höhlen des Abgrundes - Baader = Siroi, Dunkelheiten,  siloartige Räume der Unterwelt). Das Wort kommt nur als Zeitwort tartaróo (2.Pet. 2,4)  vor, und bedeutet soviel wie: In den Tartaros hinabstürzen oder dort verschließen.
Tartaros = ein dunkles Verlies oder dunkle Verliese.
2Petr 2,4-11 Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat; und <wenn> er die alte Welt nicht verschonte, sondern <nur> Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten <neben sieben anderen> bewahrte, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte; und <wenn> er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und zur Zerstörung verurteilte und denen ein Beispiel setzte, die künftig gottlos sein würden; und <wenn> er den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält wurde - denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag <seine> gerechte Seele mit <ihren> gesetzlosen Werken - <so wird deutlich>: der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren für den Tag des Gerichts, wenn sie bestraft werden; besonders aber die, die in befleckender Begierde dem Fleisch nachlaufen und Herrschaft verachten, Verwegene, Eigenmächtige; sie schrecken nicht davor zurück, Herrlichkeiten zu lästern, wo Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht ein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn vorbringen.

1. Engel, welche gesündigt haben, werden nicht verschont, sie werden den Ketten der Finsternis überliefert und für das Gericht aufgehoben.
2. Die alte Welt und ihre Bewohner wurden nicht verschont (Sintflut).
3. Sodom und Gomorra wurden für ihre Ausschweifungen mit Feuer verbrannt, und den anderen als Gottes Strafgericht als Beispiel hingestellt.
Die den geraden Weg verlassen haben, werden für den Tag des Gerichts aufgehoben:
2Petr 2,17 Diese sind Brunnen ohne Wasser und Nebel, vom Sturmwind getrieben; und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbewahrt.
2Petr 2,20-21 Denn wenn sie den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus entflohen sind, aber wieder in diese verwickelt und überwältigt werden, so ist für sie das letzte schlimmer geworden als das erste. Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie <ihn> erkannt haben, wieder abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot. Jud 1,5-8 Ich will euch aber, obwohl ihr alles wißt, erinnern, daß der Herr, nachdem er das Volk einmal aus dem Land Ägypten gerettet hatte, zum zweitenmal die vertilgte, die nicht geglaubt haben; und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, wie <auch> Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. Ebenso aber beflecken auch diese als Träumende das Fleisch, die Herrschaft aber verachten sie, Herrlichkeiten (Herrschaftsbereiche in der Engel u. Dämonenwelt) aber lästern sie.
 

3. Der Abyssos
 Ein bodenloser, unermesslicher Abgrund (lt. gr. Schriftsteller).
 Der Begriff kommt im NT 9 x vor.
 Ein Beispiel ist der Kranke von Luk.8, 27,ff. Er wurde von Dämonen geplagt, die dann in  die Säue fuhren. Auch die Dämonen wissen, dass der Herr Gebieter über den Abgrund  ist und hinunterschicken kann, wen er will.

Offb 9,1-2 Die fünfte Posaune:
Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, <der> vom Himmel auf die Erde gefallen <war>; und es wurde ihm (dem Stern = dem 5. Engel) der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes (ABYSSOS) gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes (ABYSSOS); und ein Rauch stieg auf aus dem Schlund wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauch des Schlundes verfinstert.
Offb 9,11 Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes (ABYSSOS); sein Name ist auf hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon.
 
 

4. Die Grube
 Ist eine Erdvertiefung oder ein Grab. Der Begriff bezieht sich auch auf andere Räume,  z.B. der Fischbauch, wo Jona war, wird Grube genannt, Jona 2,7.
Jon 2,7 Zu den Gründen der Berge sank ich hinab. Der Erde Riegel waren hinter mir auf ewig <geschlossen>. Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, HERR, mein Gott.

 Tote werden in der Grube begraben, dies bezieht sich aber nur auf den Fleischesleib. 1.Mo.25,8-10: Abraham wurde versammelt zu seinen Völkern und seine Söhne Isaak  und Ismael begruben ihn in der Höhle Machpela. Auch hier wird zwischen Abraham und  seinem Leib unterschieden. Für den Leib das Grab, die Grube, aber Abraham war nicht  in der  Grube. Das Versammeltwerden geschieht unmittelbar nach dem Tod, das  Begrabenwerden aber erst später.
Es gibt tiefe, tiefere und tiefste Gruben als Aufenthaltsräume für Tote im Totenreich  (Ungläubige). In diesem Fall ist nicht das Grab, bzw. die Grube für den Leib gemeint.

Jes 24,22 Sie werden eingesperrt, wie man Gefangene in die Grube einsperrt, ja, sie werden in den Kerker eingeschlossen und nach vielen Tagen heimgesucht werden.
Hes 32,18 Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und stürze ihn hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind! Jes 14,14-15 Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleich machen. -
Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube.
(Also gibt es auch weniger tiefe Gruben).
 Vor denen die den Leib töten können müssen wir keine Furcht haben:
Mt 10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben (gänzlich weglösen) vermag in der Hölle (Gehenna)! Hi 33,28 Er hat meine Seele erlöst vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen.
Ps 16,10 Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, daß dein Frommer die Grube sehe.
Ps 30,4 HERR, du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeholt, hast mich am Leben erhalten <und bewahrt> vor dem Hinabfahren zur Grube. Ps 103,2-4 Segne, meine Seele*, JHWH, und nicht vergiß all seine Vergeltungen.
Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten.
Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit Gnade und Erbarmen.
Ps 9,16 Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; in dem Netz, das sie versteckt haben, hat sich ihr eigener Fuß gefangen.
Spr 26,27 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer einen Stein wälzt, auf den rollt er zurück.
 

5. Das Gefängnis
Dass hier, außer Gebäuden zur Strafverbüßung, Schuldentürme, auch im prophetischen  Sinn Aufenthaltsräume für Tote gemeint sind, geht aus dem Vergleich von Ps.68,19 und  Eph.4,8-10 hervor.

Ps 68,19 Du bist hinaufgestiegen zur Höhe, du hast Gefangene weggeführt, hast Gaben empfangen bei den Menschen; und sogar Widerspenstige <sind bereit>, sich Jah, Gott, zu unterwerfen.
Eph 4,8-10 Darum heißt es: «Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er Gefangene gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.»
Das Hinaufgestiegen aber, was besagt es anderes, als daß er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde?
Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte.

Nach seiner Auferstehung hat er in den Totenräumen geheroldet. Nicht in den 3 Tagen in denen er selbst im Totenbereich war, 1.Pet.3,18-19.

Menschen:
1Petr 3,19-20 In diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern (Sintfluttoten) im Gefängnis gepredigt, die einst ungehorsam gewesen waren, als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde, in die wenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurch gerettet wurden
Hebr 12,23 ...und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten (laut A. Heller: Geister von Menschen).

Engel:
Hebr 1,14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen? (hier sind nach dem Textzusammenhang Engel gemeint).

6. Der Kerker
Jes 42,6-10 Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen,  blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen <und> aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen. Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern.
Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsproßt, lasse ich es euch hören. Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner! Offb 20,3 ...und warf ihn in den Abgrund (ABYSSOS) und schloß zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muß er für kurze Zeit losgelassen werden.
Offb 20,7 Letzter Aufstand Satans und endgültiges Gericht über ihn.
Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis (Baader = Gewahrsam) losgelassen werden. In Jes.14,15 wird dieser Ort im Scheol, die tiefste Grube, genannt.

Der Knecht des HERRN in seiner Größe und Armut
Klage über Israel als Knecht des HERRN
Prophetisch gesehen ist hier Israel gemeint, tiefer geschaut ist es der Sohn Gottes als Leidensknecht:
Jes 42,1   Mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe  meinen Geist  auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.
Jes 42,6-7 Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen,
blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen <und> aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.

Hier sind erst einmal die Glieder seines Auswahlvolkes gemeint:

Jes 42,21-22 Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz groß und herrlich. Doch ist es <jetzt noch> ein beraubtes und ausgeplündertes Volk. Sie sind allesamt in Löchern gefesselt, und in Kerkern werden sie versteckt gehalten.

Gute Botschaft vom zukünftigen Heil:
Jes 61,1-3       Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, auszurufen das Gnadenjahr des HERRN und den Tag der Rache für unsern Gott, zu trösten alle Trauernden, den Trauernden Zions <Frieden>, ihnen Kopfschmuck statt Asche zu geben, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes, damit sie Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des HERRN, daß er sich <durch sie> verherrlicht.

Jes 42,8-10 Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern.
Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsproßt, lasse ich es euch hören.
Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner!
 

7. Der Tod
Tod bedeutet Trennung von Gott und nicht das Aufhören der Existenz. Die Bibel kennt einen geistlichen, einen körperlichen und einen äonischen Tod. Der Tod ist ein Zustand und eine Person. Deshalb kann der Tod (Person) in den 2. Tod geworfen werden (Feuersee).
Ein Gläubiger wird den Tod als Zustand und als Person weder sehen noch schmecken. Er ist durch Glauben vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Deshalb befindet er sich an keinem dieser 11 Örter des Scheols, sondern in einem himmlischen Haus, 2.Kor.5,1.
 

Hebr 2,14-15 Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht (Haltekraft) des Todes hat, das ist den Teufel (Diabolos), und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.
Hi 18,13 Stücke von seiner Haut wird er fressen, seine Glieder (Ungläubige) wird er fressen, der Erstgeborene (Satan) des Todes (hier werden 2 Personen angesprochen, Tod und Teufel). Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.
Joh 8,52 Die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.
(Sie machten keinen Unterschied zwischen geistigem und biologischem Tod).
  Offb 20,14 Und der Tod und der Hades (Scheol) wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.

1Kor 15,25-26   Denn er muß herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
 Als letzter Feind wird der Tod weggetan.
 (Dann ist der Feuersee leer und wird nicht mehr gebraucht)

1Kor 15,54 Lobpreis Gottes im Blick auf die Auferstehungshoffnung:
 Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: «Verschlungen ist der Tod in Sieg.»

1Kor 15,55 «Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?»
Offb 21,4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.
 
 

8. Die unteren Teile der Erde
Eph 4,9 Das Hinaufgestiegen aber, was besagt es anderes, als daß er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde?
Hes 32,18 Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und stürze ihn hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind!
Hier wird das Land der Tiefe mit der Grube, der tiefsten Grube, verknüpft.
 
 

9. Das Meer
Der Begriff Meer, wird im Wort auch für eine Menge von Völkern und Nationen gebraucht.
Hiob 38,8,16-17;    Off. 17,15;  Jes 11,9.  Meer hat eine Doppelbedeutung: Wasser und Lebewesen, Off. 17, 15-16.
Mi 7,19 Er wird sich wieder über uns erbarmen, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.

Hes 28,8    In die Grube werden sie dich hinabfahren lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen       sterben im Herzen der Meere.

Ps 68,23 Der Herr sprach: «Ich werde zurückbringen aus Baschan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres...

Offb 20,11 Zweite Auferstehung und Weltgericht:
 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden (auch keine Weltmeere).

Offb 20,13 Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. (Jetzt gibt es nur noch den Feuersee als Totenbereich)
Ps 139,8-10 Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
 
 

10. Die Gehenna
Gehenna = das Tal Hinnom auf der Südseite von Jerusalem, nach dem unbekannten  Sohn  Hinnoms benannt. Tal des Gestöhns, des Wehklagens. Dort wurden dem  Moloch Kinder geopfert. Jos.15,8; Jer.32,35; Neh.11,30; Matt.5,22.
Jak 3,6 Auch die Zunge ist ein Feuer; als die Welt der Ungerechtigkeit erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern, <als diejenige>, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf des Daseins entzündet und von der Hölle (Gehenna) entzündet wird.
 

11. Der Feuersee, Offb 19,20; 21,8.
Offb 20,14-15  Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee (und der letzte Tod, danach gibt es nur noch Leben). Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

In Mark 9,43 heißt es: ...in das unauslöschliche Feuer.
Pfleiderer übersetzt hier: in die Gehenna, in das Feuer, das ungelöschte.
Albrecht übersetzt: ...in das Feuer, das niemand löschen kann.
Das heißt: ...wo das Feuer nicht erlischt. Dieser Begriff bezieht sich auf einen Bereich, den Feuersee, solange es diesen Bereich gibt. Wenn Pfleiderer übersetzt:  „das ungelöschte Feuer“, so ist klar, dass es solange brennt, wie Brennmaterial da ist. Wenn dies nicht mehr der Fall ist, muss jedes Feuer ausgehen, Spr.26,20.
In den Feuersee gehen alle, die beim Endgericht nicht im Buch des Lebens stehen. Mit Ende der 1000 Jahre ist dort auch der Tod und Satan. Vom Tod heißt es, dass er als letzter hinweggetan wird, 1.Kor.15,26. Wenn der Tod dann nicht mehr im Feuersee ist, ist dieser Bereich leer und wird nicht mehr gebraucht.
Wenn es dann Reich Gottes des Vaters in Vollendung gibt, kann es daneben kein anderes Reich oder Bereich mehr geben, auch keinen Feuersee. Sein Zweck ist dann erfüllt.

«Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?»
1Kor 15,55


«Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol die Leidenschaft. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs.
Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort. Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten.»

Hohelied 8,6-7
Die Liebe Gottes hat über den Tod gesiegt!

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