Zeit ist Gnade.
Ich aber, ich habe auf Dich vertraut, HERR, (J H W H) ich spreche:
Du bist mein Gott.
In Deiner Hand sind meine Zeiten, überschatte mich, weg von der
Hand meiner Feinde, Ps. 31,15-16.
Der Mensch in die Zeit Gottes gestellt.
Die Zeit, der Chronos, wurde von Gott für seine Geschöpfe
erschaffen. Gott bestimmt die Zeiten für jede Nation und jeden Menschen,
Apg.17,26. Die Zeit ist notwendig, damit die ganze Schöpfung für
seine Geschöpfe sichtbar ablaufen kann. Nur in der Zeit erleben wir
diesen Ablauf und damit Gottes Gerichts- und Heilshandeln.
Ohne die Zeit müssten wir göttlich sein, um zu erkennen,
dass alles schon abgelaufen und im Ziel angekommen ist. So gesehen gibt
es nichts neues unter der Sonne, Pred.1,9-10.
Unser ganzes Leben ist ein in diese Zeit gestellter Lebenslauf. In
dieser Zeit sehen wir für unser Leben einen Anfang und ein Ende. Unser
Lebensanfang, hier auf dieser Erde, war aber nicht wirklich unser Anfang,
wenn wir uns zu den Erwählten Gottes zählen. Da Gott die Erstlinge
für den Christus schon vor dem Herabwurf des Kosmos erwählte,
liegt ihr Anfang vor der Urzeit und ist in Gott selbst zu suchen. Genauso
ist es mit dem Ende im Zeitlauf dieser Schöpfung. Dieses Ende bezieht
sich nur auf diesen Zeitlauf, der ja auch ein Ende bzw. eine Vollendung
erfährt. Siehe die Vollendung der Zeitalter, Hebr.9,26. Unser Ende
in dieser Zeit bezieht sich nur auf unsere heutige Leiblichkeit. Wenn unser
Leib seinen Endpunkt erreicht, beginnt für Geist und Seele des gläubigen
Menschen eine göttliche Zeit, die in die Unendlichkeit Gottes übergeht,
in die Vollendung. Aber auch der Leib bleibt nicht einfach zurück,
sondern wird in der Auferstehung in den Auferstehungs- und Vollendungsleib
verwandelt. Unser Ende als gläubige Menschen in dieser Zeit ist ein
Übergang und ein Neuanfang bei unserem Vater, der über allen
Himmeln wohnt, außerhalb von Raum und Zeit. Damit erleben wir niemals
ein Ende, sondern unsere Zielerreichung durch Christus in Gott, dem Vater.
Wenn das nicht so wäre, dann würde das Wort in 1.Kor.15,28, dass
Gott sein wird alles in allen und allem, nicht stimmen. Damit ist Gott
selbst die Garantie, dass wir unser Ziel erreichen werden. Dies gilt für
alle seine Geschöpfe, für die er selbst die letzte Verantwortung
übernommen hat.
Aber nicht alle Geschöpfe gehen den gleichen Weg. Der Weg zum
Ziel ist unterschiedlich lang. Für viele wohl sehr lang. Wenn der
Mensch nicht will, führt ihn Gott durch schwere Umwege zum Ziel. Auf
diesem Umweg liegt auch der Feuersee als letzter Gerichtsort, der aber
auch zum Heil, zur Heilung führen soll. Wohl dem, der diesen Weg nicht
gehen muss und schon heute die Gnade erfasst hat. Wer heute weiß,
dass er in Christo lebt, der ist den Weg schon zu Ende gegangen, der ist
schon am Ziel, eben in Christus und niemand kann ihn aus seiner Hand reißen,
Rö.8,31-39. Dann muss nur noch der Leib den Weg auf dieser Erde zu
Ende gehen. Aber er gehört ja zu uns, deshalb müssen wir Sohnschaft
und Sohnesstand (Zustand) unterscheiden. Deshalb heißt es heute noch: